Der nicht ganz so stabile Krieger

In den Körper hinein fühlen. Langsam einatmen und langsam wieder ausatmen. Die Augen schließen, für einen Moment das hier und jetzt verlieren. In eine andere Wirklichkeit abdriften. Mal versuchen die eigenen Körperteile zu spüren, sich ganz darauf konzentrieren. Die eigene Mitte finden. Oder beim Versuch bleiben. So wie ich.

Das ist wohl auch das Grundkonzept von Yoga, mit dem ich aber bisher noch nie besonders viel anfangen konnte. Soll das nicht entspannend sein, sodass man sich danach wie ein ganz anderer Mensch fühlt?

Der Ansatz ist ja schön und gut, aber immer, wenn ich mir ein Anfängervideo rausgesucht habe, was auch nur 10 Minuten lang war, habe ich schon nach 3 Minuten wieder aufgegeben. In den herabschauenden Hund, in irgendwas anderes, dann den rechten Fuß zwischen die Hände stellen und langsam aufrichten. Die Arme über die Seiten noch oben führen und tiefer in die Dehnung gehen. Dann die Arme wieder auf dem Boden absetzen und das rechte Bein unter dem linken ausstrecken. Den linken Arm nach oben ausstrecken und…

Plumps. Unsanft, aber vor allem unelegant lande ich mit dem Po zuerst auf meinem Teppich. Wie genau soll das möglich sein, frage ich mich. Meine Anleiterin betont, man müsse alles in fließenden Bewegungen machen. Aber die Übungen an sich fordern meinem Körper bereits alles an Gleichgewicht und Körperspannung ab, sodass ich es partout nicht schaffe, das Ganze auch noch elegant miteinander zu verbinden. Nach der nächsten Übung, welche mich daran erinnert, dass ich in den Armen scheinbar doch weniger Kraft habe, als ich dachte, gebe ich mit hochrotem Kopf auf. Entspannen tut mich das nun wirklich nicht, da gehe ich lieber in die Badewanne!

4 Comments on “Der nicht ganz so stabile Krieger

  1. Sehr unterhaltsam!
    Ich musste bei deinem Bericht mehrmals schmunzeln.
    Meine Mutter ist unter anderem Yoga Lehrerin und könnte dir vielleicht einen besseren Einstieg zeigen.
    Aber mein Ding ist Yoga auch nicht. Entweder richtig Sport oder gar nicht (;

  2. Ich habe tatsächlich einige Zeit lang einen Yogakurs gemacht und es hat mir immer sehr gut gefallen.
    Selbst wenn es nicht so anstrengend ist wie z.B. Krafttraining, merkt man doch, dass man etwas mit seinem Körper gemacht und ihn gedehnt hat. Aber entspannend fand ich das Ganze meistens auch nicht 🙂 Erst die Entspannungs- bzw Meditationsübungen am Ende des Kurses, waren dann entspannend und angenehm.

  3. Hey Johanna,
    sehr lustig wie du deine Yoga Erlebnisse beschreibst. Ich mach zwar jede Woche Yoga, bin mir aber sicher dass mein herabschauender Hund der unästhetischste der Welt ist. Wenn man sich unbeweglich fühlt bringt das auf Dauer aber echt viel. Kann die Youtuberin Mady Morrsion zu jeglichen Yoga Arten empfehlen.

  4. Hey Johanna,
    Meine Mama ist Yoga Lehrerin weshalb ich mich einfach immer geweigert habe, mich da so hineinzufriemeln. Mittlerweile tut mein Körper einfach so weh, dass ich immer stretching Yoga mache. Das solltest du einmal ausprobieren. Ist meist sehr langsam und einfach nur da um den Körper zu animieren die Muskeln zu entspannen. So wie Friedrich, kann ich dir da auch Lady Morrison empfehlen (30 Minuten Stretch Routine ist sehr nice). Sarah Beth Yoga ist auch super! Für jede Laune was dabei.
    Verstehen, tu ich dich trotzdem total in deiner Einstellung von wegen, dann kann ich auch einfach in die Badewanne gehen.. sollte ich auch öfter machen 😉

    Viel Glück morgen bei der Klausur
    Canice

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