Wo der Weihnachtsmann wohnt

Nun haben wir schon den 14ten Dezember, in 10 Tagen ist Weihnachten. Mir ist die Vorweihnachtszeit dieses Jahr unendlich lang vorgekommen. Was definitiv nichts schlechtes ist, ich liebe Weihnachten.

Aber manchmal frage ich mich, was genau das eigentlich soll. Das es einen kirchlichen Grund gibt, den 24ten Dezember zu feiern weiß bestimmt jeder, aber die wenigsten feiern Weihnachten als den Geburtstag von Jesus. Warum genau feiern wir also Weihnachten? Als reinen Profit für Geschäft? Zählt bloß der Kommerzielle Anteil? Und obwohl wir eigentlich keinen „Grund“ haben, warum wir Weihnachten feiern, glaubt doch fast jedes Kind an den Weihnachtsmann. An den alten Mann mit weißem Bart, einem roten Mantel, einer roten Zipfelmütze, einem lieben Gesicht und dem Rentier mit der roten Nase. Kann es wirklich sein, dass sich eine Idee, eine Geschichte so verselbstständigt hat, dass es von Kindern gar nicht in Frage gestellt wird, ob es den Weihnachtsmann gibt? Aber von wem stammt diese Idee? Kann es letztendlich sein, dass der Weihnachtsmann von Coca-Cola erfunden wurde?

Die Figur des Weihnachtsmannes orientiert sich am Nikolaus von Myra, welcher im 4. Jahrhundert nach Christus den Menschen geholfen haben soll. Von ihm hat der Weihnachtsmann sein rot-weißes Gewand. Aber die Figur des Weihnachtsmannes erschien erstmals auf der Bildfläche, als im 19. Jahrhundert die ersten niederländischen Siedler in New York ein Fest im Dezember feierten. Sinterklaas, niedlerländisch für den heiligen Nikolaus.

Ganz genau werden wir wohl aber nie wissen, woher der Weihnachtsmann eigentlich kommt, und vielleicht macht genau das seinen Zauber aus. Ich kann mich jedenfalls noch sehr genau daran erinnern, als meine Eltern die Wohnzimmertür am 23 Dezember mit Panzertape zugeklebt haben und mein Bruder und ich dann stundenlang vor dieser Tür saßen, um den Weihnachtsmann zu hören. Als uns dieses Unterfangen nicht weiter brachte, sind wir in den Garten gegangen, um durch die Fenster einen Blick auf den Tannenbaum und hoffentlich ganz viele Geschenke zu werfen. Blöderweise schien der Weihnachtsmann aber gar nicht so dumm zu sein. Die Jalousien waren runter gelassen, sodass wir uns bis zum nächsten Abend gedulden mussten. Als wir gegen 17 Uhr aus der Kirche heim kamen, sagten meine Eltern, sie würden jetzt mal nachgucken, ob der Weihnachtsmann schon da gewesen sei. Wir sollten solange oben warten, bis der Weihnachtsmann mit einem Glöckchen gebimmelt hatte. Schließlich hörten wir leise ein Glöckchen läuten und rannten ins Wohnzimmer, wo der Weihnachtsbaum hell erleuchtet war und sahen, dass der Weihnachtsmann da gewesen war und uns Geschenke da gelassen hatte.

Auch wenn der Weihnachtsmann vielleicht wirklich nur eine Erfindung der Werbebranche ist, so finde ich die Magie, die damit einhergeht doch toll und freue mich jedes Jahr auf den ersten Lebkuchen im Supermarkt.

3 Comments on “Wo der Weihnachtsmann wohnt

  1. Wirklich schöner Text! Man macht sich je älter man wird immer weniger Gedanken um Weihnachten als solches, man freut sich meist nur auf ein paar Geschenke und hauptsächlich darauf, dass man Freunde und Familie sieht. Für Kinder ist das noch ganz was anderes und als ich deinen Text gelesen habe, konnte ich wieder ein bisschen die Gefühle als Kind aufleben lassen und in Erinnerungen schwelgen.

  2. Liebe Johanna,
    ich finde, du hast die Atmosphäre richtig schön rübergebracht und eingefangen. Ich konnte mich gut in deine Erfahrungen zu Weihnachten hineinversetzen und habe mich dabei auch an meine eigenen erinnert.
    Schön, dass du auch ein bisschen geschichtlichen Hintergrund mit eingebaut hast!
    Ich denke auch, dass es heute mehr um die Magie und die Atmosphäre bei Weihnachten geht als um Jesus Geburt, aber auch um Liebe, Familie, das Zusammenkommen und an den Nächsten denken.
    Hast du schön geschrieben 🙂

  3. Deine persönlichen Erfahrungen sind wie ein Blick zurück in die Kindheit, sehr schön!

    Ich kann mich leider nicht erinnern ob ich je an den Weihnachtsmann geglaubt habe allerdings war das „Geheimnis“ recht früh gelüftet. Meine Eltern erzählten mir zwar vom Christkind, jedoch verheimlichten Sie nie die Bescherung vor mir. So glaubte ich spätestens mit 7 mehr an meine Eltern als das Christkind, bei dem mir nicht so recht klar war, wie ein Kind Geschenke bringen sollte. Das heißt allerdings nicht das ich irgendwie unzufrieden bin!
    Weihnachten war stehts ein magisches Fest bei dem meine große Familie mit über 25 Personen zusammen kamen.

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