Fragen zur Vorlesung 08

  1. Diskutieren Sie die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ für eines Ihrer Fächer und stellen Sie dies anhand einen konkreten Unterrichtsinhaltes dar. 

    „Doppelte Heterogenität“ meint, dass SuS sich nicht nur untereinander in Alter, Geschlecht oder Religion unterscheiden, sondern eine Klassengemeinschaft auch dahingehend heterogen ist, dass die SuS verschiedenes Wissen, verschiedene Präkonzepte und verschiedene Assoziationen zu sogenannten „unstrukturierten“, also nicht für jeden Menschen notwendigerweise genau gleich definierten, Begriffen haben.  In der Vorlesung wurde dies am Beispiel des Politikunterrichts deutlich, in welchem sehr viele dieser Begriffe vorkommen (z.B. „Staat“ oder „Demokratie“). Auch wenn diese Arbeitshypothese für mich als Englischlehrer auf den ersten Blick weniger relevant erscheint als für eine Lehrkraft für Geschichte oder Politik, so behandelt doch auch der Englischunterricht immer wieder landeskundliche Themen. Spreche ich also zum Beispiel mit der Klasse über das Vereinigte Königreich und Queen Elizabeth II, wäre erst einmal zu klären, was die SuS überhaupt unter dem Wort „Monarchie“ verstehen.

  2. Skizzieren Sie unter Bezugnahme auf einen konkreten Unterrichtsinhalt drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von Schüler*Innenvorstellungen.

    Ich bleibe beim Beispiel des Englischunterrichts, in dem das Vereinigte Königreich und die Staatsform der Konstitutionellen Monarchie behandelt wird. Hierzu sollen die SuS ihre Vorstellungen zum Begriff „Konstitutionelle Monarchie“ festhalten. Die methodischen Varianten sind die „selbstreflektierende Begegnung“, die „kommunikative Begegnung“ sowie die „differenzierende Begegnung“.

    Selbstreflektierende Begegnung: Die SuS halten in Einzelarbeit auf einer Mind Map fest, welche Assoziationen sie zum Thema „Konstitutionelle Monarchie“ haben. In einem zweiten Arbeitsschritt werden die SuS aufgefordert, aus den assoziierten Begriffen fünf zu wählen und auf einem separaten Blatt zu notieren. Danach kommt es zur
    Kommunikativen Begegnung: Die SuS sammeln sich in Vierergruppen und tauschen sich über die von ihnen notierten Begriffe aus. Welche Gemeinsamkeiten finden sie? Welche auffälligen Unterschiede? Werden Präkonzepte im Rahmen der Gruppendiskussion überdacht? Die Ergebnisse werden im Plenum vorgetragen und an der Tafel festgehalten. In der anschließenden
    Differenzierenden Begegnung wird im Plenum ein kurzer Fachtext zur Konstitutionellen Monarchie im Vereinigten Königreich gelesen. Auf diese Weise können das Vorwissen und die Präkonzepte der Schüler mit Fachwissen abgeglichen und angereichert werden.

  3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe in Bezug auf unterschiedliche Sprachwirklichkeiten von SchülerInnen und Lehrer.

    „Benutzen die SuS im Laufe des Unterrichts unstrukturierte Begriffe? Reagiert die Lehrkraft oder werden die Begriffe sogar ungeprüft übernommen?“

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