1.  Benennen Sie ausgewählte, für Sie zentrale Aspekte des in der Vorlesung aufgemachten Themas „Deutsch als fremde Bildungssprache im Kontext fachlichen Lernens.“

In der Vorlesung vom 25. April ging es um Deutsch als Fremdsprache und die Bedeutung der deutschen Sprache für Nicht-Muttersprachler/innen allgemein. Unter diesen kristallisiert sich wiederum wieder eine große Heterogenität heraus; so zum Beispiel in Hinblick auf Vorkenntnisse. In der Vorlesung wurde eine Studie vorgestellt, in der es um die vorherige Schulerfahrung junger Geflüchteter ging; sie alle waren männlich und im Teenageralter, kamen aus unterschiedlichen Ländern und hatten ganz unterschiedliche Bildungshintergründe – das reichte von einer vollständigen schulischen Ausbildung bis hin zu gar keiner.

Auch wurde unter anderem in der Vorlesung herauskristallisiert, dass es einen Unterschied zwischen Schul- und Alltagssprache gibt, was am Beispiel Operatoren noch einmal veranschaulicht wurde.

2. Benennen und diskutieren Sie Beispiele für die von  Ihnen unter 1. benannten Aspekte und nehmen Sie dabei explizit Bezug zu Ihren bisherigen Praktika, Ihrer eigenen Schulzeit oder Diskussionen in den Medien.

Wie bereits unter 1. erwähnt, gibt es unter den Nicht-Muttersprachler/innen eine große Heterogenität, was die Kenntnisse der deutschen Sprache, vor allem aber die Vorerfahrung mit Schule angeht. So ist zum Beispiel nicht allen das Arbeiten mit Schulbüchern/Lexika geläufig. Als Unterrichtende/r ist es also besonders wichtig, auch große Schwerpunkte auf solche Methodenkompetenzen zu legen. Aber selbst dann gestaltet es sich für Nicht-Muttersprachler/innen schwierig, auch auf die in solchen Lehrbüchern dargestellten Inhalte zuzugreifen, denn diese sind häufig in komplexer Fachsprache verfasst, die Satzstrukturen schwierig – besonders, wenn man gerade dabei ist, die Sprache zu lernen – gespickt von Fachsprache und Schachtelsätzen.

Allgemein gibt es eben einen Unterschied zwischen Schul- und Alltagssprache; dies wird zum Beispiel an den Operatoren „Erklären“ und „Erläutern“ deutlich, die in der Alltagssprache durchaus das gleiche meinen, in der Schulsprache aber verschiedene Lösungsansätze von Aufgaben verlangen. Gerade für eine Person, die dabei ist, eine neue Sprache zu lernen, kann dies natürlich zu Verwirrungen führen.

Generell sollte man sich also klarmachen, dass Geflüchtete also neben traumatischen Erlebnissen, dem Zurechtfinden in einem neuen Land und einer neuen Kultur usw., auch noch mit einer neuen Sprache zurechtkommen müssen, die das gesamte Schulsystem betrifft und eben nicht nur das Fach Deutsch an sich. Hier ist es dann als Lehrkraft in meinen Augen sehr wichtig, feinfühlig vorzugehen und – so wie generell und ganz allgemein sowieso – auf den/die jeweiligen Schüler/in und seine/ihre einzigartigen Bedürfnisse einzugehen.

Immerhin bedeutet Bildung Unabhängigkeit, die nicht mehr genommen werden kann – etwas, was generell, aber eben auch gerade für Geflüchtete und Flüchtende eine extrem wichtige Rolle spielt.

 

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für Kommende Praktika zum Thema „Deutsch als fremde Bildungssprache im Kontext fachlichen Lernens.“

Beobachten Sie, inwieweit es den Nicht-Muttersprachler/innen möglich ist, sich am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen, und ob sie hierbei Unterstützung von Mitschüler/innen und Lehrenden erhalten.

 

4. Benennen Sie Ihnen bekannte Ansätze/Maßnahmen für Unterrichts- und/oder Schulentwicklung die versuchen, systematisch ressourcenorientiert zu arbeiten. Berücksichtigen und diskutieren Sie Herausforderungen bei deren Umsetzung.

Ich denke, zum einen ist es sehr wichtig, dass die Schüler einander untereinander stärken, helfen und vertrauen können. Zu einem harmonischen Klassenklima könnten zum Beispiel Ausflüge, Gruppenarbeiten oder Wechsel der Sitzordnung führen, allgemein aber vor allem gemeinsame Projekte, bei denen die Schüler sehen, was sie Tolles erreichen können, wenn sie ein Team bilden und zusammenhalten.

Auch sollte man versuchen, Medien in den Unterricht zu integrieren, da beispielsweise Bilder etc. häufig über Sprachbarrieren hinaus verständlich sind.

Außerdem könnte man als Lehrende/r auch versuchen, mal die Rollen von Lernenden und Lehrenden zu tauschen und die Schüler/innen, die Beispielsweise Deutsch nicht als Muttersprache sprechen, von ihrer Muttersprache erzählen zu lassen und den anderen ein paar Sätze etc. beizubringen.

Wobei keine Klasse gleich ist und Schüler/innen sowieso nicht; man sollte als Lehrer/in also immer individuell entscheiden, welche Maßnahmen geeignet sind, und welche nicht.

Ein ganz herzliches „Halli-Hallo” auf meinem Blog zum Thema „Umgang mit Heterogenität”, der im Rahmen der gleichnamigen Ringvorlesung im Sommersemester 2017 an der Uni Bremen entstehen wird. In diesem Blog werde ich mich mit den Vorlesungsinhalten und den darauf bezogenen Fragestellungen auseinandersetzen und immer wieder kurze Beiträge dazu verfassen. Nun aber wünsche ich allen, die sich hierher verirren, ganz viel Freude beim Lesen – ich bin gespannt auf angeregten Austausch in den Kommentaren und darauf, wie sich dieses Projekt entwickeln wird 🙂

Da gestern die erste Sitzung war, bietet es sich in meinen Augen auch direkt an, gleich ein paar Gedanken dazu loszuwerden.

(1) Fokussierung des Vorlesungsthemas:

Zentrale Aspekte, die heute besprochen worden sind, sind für mich auf jeden Fall die Vielfalt, mit der man als Lehrer konfrontiert wird. Schulklassen zeichnen sich nun einmal durch Heterogenität, zum Beispiel in Hinblick auf Religionen, Gender, (soziale) Herkunft, Bildungsstand, usw. aus. Es wurde angeschnitten, dass man häufig, ausgehend von einem Wunsch nach Ordnung, versucht, dennoch Gemeinsamkeiten zu finden; Komplexitätsreduktion nennt sich das. Ferner wurde über Stereotype berichtet und darüber, dass Homogenität eine für viele Lehrer/innen unbewusste Idealvorstellung ist, so würde auch häufig im Unterricht eine Homogenisierung stattfinden, um Gleichheit herzustellen. Ich denke, es ist sehr wichtig, sich das bewusst zu machen, damit man nicht selbst (oder eben so wenig wie möglich) in solche Muster verfällt.

(2) Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen

Ein Beispiel für Denken in Stereotypen könnte es sein, dass die Lehrer/innen Schülern bestimmtes Interesse oder Talent in den jeweiligen Fächern ausgehend vom Geschlecht auslegen. So hatte ich in meiner Schulzeit häufig das Gefühl, dass Sprachen und kreative Fächer wie zum Beispiel Kunst von vornherein eher mit Mädchen assoziiert wurden, während in naturwissenschaftlichen Fächern bei Fragen vermehrt auch Jungen dran genommen worden sind und auch häufiger bei Versuchen vorne standen. Dabei sollte es ja eigentlich das Ziel sein, die Schüler/innen unabhängig von ihrer Geschlechteridentität zu fördern.

Außerdem konnte ich in meiner weiterführenden Schule beobachten, dass die meisten meiner Mitschüler/innen Eltern hatten, die selbst ihre Schulausbildung mit dem Abitur beendeten; dabei sollte die Bildung der Kinder nicht in Abhängigkeit zur Bildung ihrer Eltern stehen.

(3) Anwendung und theoriegeleitete Reflexion zukünftiger Praxiserfahrungen:

„Beobachten Sie, inwieweit durch die Lehrkraft vorgenommene Komplexitätsreduktionen das Verhalten der Schülergruppen in den Kursen beeinflussen.”

 

 

Hallo Welt!

4. April 2017

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