1. Diskutieren Sie die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ für eines Ihrer Fächer und stellen Sie dies anhand eines konkreten Unterrichtsinhaltes dar. 

Am 11. Vorlesungstermin setzten wir uns mit der „doppelten Heterogenität“ auseinander. Dieser Begriff bedeutet ganz einfach, dass Schüler*innen mit ganz eigenen und individuellen Vorstellungen, Ideen, Vorkenntnissen und Definitionen den Unterricht besuchen. Diese weichen nicht selten von denen der/des Lehrenden ab. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass Begrifflichkeit (z.B „Konservativ“) bei jedem anders besetzt/konnotiert sind. Als Lehrkraft ist es hier wichtig, feinfühlig an solche Unterschiede heranzugehen und auch ein Verständnis für individuelle Ansätze aufzubringen. Hier kann es hilfreich sein, eine Definition zu geben oder herauszuarbeiten, damit vermieden wird, dass im Unterricht aneinander vorbeigeredet wird – etwas, was z.B beim Begriff „Staat“ passieren kann, den man sowohl im geografischen, als auch im politischen Sinne verstehen kann.

Ich unterrichte Deutsch und Kunst. Bei beiden Fächern kann es passieren, dass die Schüler unterschiedliche Herangehensweisen an beispielsweise Interpretationen haben. In solchen Situationen ist es durchaus notwendig, Schwerpunkte klarzustellen und zu besprechen und darüber hinaus auch vorwegzunehmen, dass einer Interpretation immer eine Analyse vorangeht etc. Dadurch wird dann ja auch die anschließende Bewertung viel transparenter.

2. Skizzieren Sie unter Bezugnahme auf einen konkreten Unterrichtsinhalt drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von Schüler*innenvorstellungen.

Um beim Beispiel einer Interpretation zu bleiben könnte man z.B an der Tafel erst einmal Begriffe sammeln, die den Schüler*innen zu diesem Thema einfallen (sie im besten Fall auf mit Magnet befestigte Papiere schreiben). Letztere könnte man im zweiten Schritt gemeinsam ordnen, um eine Struktur in das ganze zu bringen. Anschließend könnte man das Gesammelte noch am Overheadprojektor chronologisch zusammenfassen – so haben die Schüler dann auch gleich einen Leitfaden, an dem sie sich (lose) orientieren können, sobald sie das nächste Mal mit einer derartigen Aufgabe konfrontiert werden.

Eine weitere Möglichkeit wäre zum Beispiel auch, wenn man jetzt in Kunst oder Deutsch eine Epoche bespricht, eine Mind Map zu erstellen, da auch diese verschiedene Vorstellungen und Ideen berücksichtigt und zusammenführt. Hier kann man in meinen Augen sehr gut auf eine große Variabilität an Eindrücken und Schülerantworten eingehen, ohne dass Aspekte verloren gehen.

Eine dritte Aufgabe um im Deutschunterricht (dieses aber wohl eher in jüngeren Klassen) spielerisch verschiedenen Wortbedeutungen näher zu kommen, wäre zum Beispiel das Spiel „Teekesselchen“, wo es darum geht, Begriffe zu sammeln, die mehrere Bedeutungen haben können (wie zum Beispiel Schloss als Gebäude oder Schloss als Mechanismus um Türen zu schließen).

Eine spielerische Übung für ältere Klassen wäre es auch, Sätze in „älterem“ Deutsch in moderne Sprache/Jugendsprache oder auch Kiezdeutsch formulieren zu lassen. Hierbei entwickeln die Schüler*innen ein Verständnis für die vielen Facetten der deutschen Sprache.

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe in Bezug auf unterschiedliche Sprachwirklichkeiten von Schüler*innen und Lehrer*innen.

Eine mögliche Beobachtungsaufgabe wäre es, zu betrachten, inwieweit Schüler*innen und Lehrer*innen im Unterricht (beispielsweise auch durch Aufgabenstellungen) aneinander vorbeireden.

1. Fokussierung des Vorlesungsthemas:

Die Vorlesung am 6.6.2017 setzte sich mit der Religions- und Begegnungspädagogik auseinander. Ziel letzterer ist es, bei den Schüler*innen ein Bewusstsein für verschiedene Religionen und dementsprechende Toleranz und Akzeptanz zu fördern.

Heterogenität lässt sich eben auch im Feld der Religion(en) beobachten und so ist es im Religionsunterricht wichtig, dass dieser sich eben auch mit dieser Bandbreite auseinandersetzt. Es ist wichtig, dass der Religionsunterricht bei den Schüler*innen zu einer Offenheit und einem Verständnis für ihre, aber eben auch für andere Religionen beiträgt. Ein möglicher Ansatz, dies zu erreichen, ist es, Vertreter verschiedener Religionen in die Klassen einzuladen und über ihren Glauben berichten zu lassen. Ein Vorteil hiervon ist es, dass so direkt aus dem Glaubensalltag berichtet werden kann und der Unterricht einfach authentischer ist, auch einige Fragen wahrscheinlich „besser“ beantwortet werden können. Auf der anderen Seite kann dieser Ansatz auch ein Nachteil sein, weil die Schüler*innen so schnell Gefahr laufen, eine bestimmte Person als Repräsentant*in für eine ganze Glaubensrichtung zu sehen – hierbei ginge dann selbstverständlich wieder Vielfalt verloren, denn Glaube wird ja, auch innerhalb einzelner Religionen, wieder ziemlich unterschiedlich ausgelebt und ausgelegt.

 

2. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrung

An meiner Grundschule gab es evangelischen und katholischen Religionsunterricht, an meiner weiterführenden Schule dann evangelischen Religionsunterricht und das Fach „Werte und Normen“. Ich habe mein Abitur nach 12 Jahren gemacht und bis zum Ende meiner Schulzeit war eben auch die Teilnahme am Religions- (oder eben Werte und Normen) Unterricht verpflichtend.

Ich selbst besuchte den Religionsunterricht. Obwohl er als evangelisch betitelt wurde, hatte ich nie das Gefühl, dass er dahingehend einseitig war. Stattdessen behandelten wir viele verschiedene Religionen sehr intensiv, setzten uns damit auseinander und hinterfragten eben auch den eigenen Glauben (in welcher Form auch immer dieser stattfand). Ich habe den Religionsunterricht an meiner weiterführenden Schule als sehr offen und tolerant erlebt. Wenn wir Problematiken untersucht haben, dann setzten wir uns immer aus ganz vielen Gesichtspunkten damit – und damit, wie man als Mensch am besten damit umgeht – auseinander und ich hatte keineswegs das Gefühl, dass hier der christliche Glaube im Vordergrund stand. Generell ging es eigentlich mehr darum, dass es Menschen helfen kann, an irgendetwas zu Glauben (und wenn es auch er Glaube an keine/n Gott/Götter oder das fliegende Spagettimonster ist), um in schwierigen Situationen Halt zu finden.

Den Einschnitt in meiner Grundschulzeit zwischen katholischem und evangelischem Religionsunterricht empfand ich persönlich als ziemlich unnötig. Den katholischen Religionsunterricht besuchten auch nur 2 Schüler*innen. Ich denke, hier wäre es sinnvoller gewesen, eine andere Alternative zum christlichen Religionsunterricht anzubieten, beispielsweise islamischen (was ich auch in weiterführenden Schulen sinnvoll finden würde), oder eben generell einen etwas allgemeineren Religionsunterricht, der sich eben nicht nur mit dem Christentum auseinandersetzt.

Generell bin ich also der Ansicht, dass Religionsunterricht vielfältig sein sollte, sich selbst nicht zu ernst nehmen soll und für Offenheit und Toleranz stehen soll und es eben auch seine Aufgabe ist, dieses zu vermitteln.

 

3. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion zukünftiger Praxiserfahrung

Mich würde in meinem Praktikum interessieren, wie das Religionsunterrichtsangebot an anderen Schulen aufgebaut ist und wie dort mit Glaubensheterogenität umgegangen wird.

 

Die Ringvorlesung zum 08. Vorlesungstermin am 23.05.17 beschäftigte sich mit dem Konzept des individualisierenden Unterrichts, wobei hierauf aus schultheoretischer Perspektive geblickt worden ist.

1. Fassen Sie die für Sie wichtigsten Einsichten, die Ihnen diese Perspektive eröffnet hat, zusammen.

Zunächst einmal ist es wichtig, sich klarzumachen, dass die Lerngemeinschaft in den Klassen von einer großen Heterogenität geprägt ist. Diese überträgt sich natürlich auch auf den Aspekt der Leistung. Man sollte diese Heterogenität erkennen und auch bestmöglich nutzen, um jedem/jeder einzelnen Schüler/in das für ihn oder sie bestmögliche Lernen zu ermöglichen.

In der Vorlesung haben wir Bilder verschiedener Klassenräume betrachtet und die Unterrichtskonzepte, die sie mit sich bringen bzw. die in ihnen möglich sind. So gibt es zum Beispiel eine Klassenraumaufteilung, die den klassischen Frontalunterricht unterstützt. Nachfolgend sahen wir Fotos „gelockerterer“ Klassenräume, zum Beispiel mit vielen Gruppentischen.

Die Schüler*innen können davon profitieren, wenn man als Lehrer*in einen Unterricht gestaltet, in dem man versucht, weg vom klassischen Frontalunterricht zu kommen und den Schüler*innen durch beispielsweise Gruppenarbeiten mehr selbstständiges Lernen (i.E Planarbeit) zu ermöglichen. Es ist also wichtig, dass ein individualisierter Unterricht stattfindet.

 

2. Reflektieren Sie in Bezug auf eigene Erfahrungen in Schule und Unterricht die Formen eines veränderten Umgangs mit Leistungsheterogenität, die in der Vorlesung angesprochen wurden. 

In meiner Schulzeit habe ich häufig Frontalunterricht erlebt, ab und zu aber auch Gruppenarbeiten oder auch Möglichkeiten des selbstbestimmten Lernens (beispielsweise in gestaffelten Lernaufgaben). Ich muss aber auch sagen, dass der von mir erlebte Unterricht doch dennoch in Großteilen sehr „klassisch/konservativ/altmodisch“ war und ich Konzepte wie beispielsweise das Flexibilisierung der Zeiten oder das Öffnen der Räume nicht besonders (bewusst) erlebt habe. Aufgaben zum selbstbestimmten Lernen haben mir als Schülerin aber auch nicht sonderlich viel gebracht; ich habe die Gelegenheit meistens genutzt, um mich mit anderem zu beschäftigen und war allgemein von solchen Aufgabenstellungen eher gelangweilt. Ich habe es dann auch in Kauf genommen „schlechte Noten oder Elternbriefe“ für das nicht bearbeiten von solchen zu bekommen. Gruppenarbeiten verliefen meistens so, dass bestimmte Schüler alles an sich rissen und andere die Gelegenheiten nutzten, miteinander zu reden oder sich eben anderweitig zu beschäftigen. Hierzu muss aber auch gesagt werden, dass die Aufgaben auch häufig nicht darauf ausgelegt waren, von der gegebenen Anzahl der Personen bearbeitet zu werden, sodass diese Problematik eigentlich von Anfang an hätte klar sein sollen. Wobei ich es auch für schwierig halte, beispielsweise Fließtexte in Partner- oder Gruppenarbeit zu verfassen. Der Text leidet an Qualität und außerdem braucht man mehr Zeit.

 

Auch die Sitzordnung hat sich auf mein Lernverhalten wenig ausgewirkt. Ich denke, Schüler*innen, die nicht aufpassen wollen, lassen sich von diesem Entschluss auch von einer Sitzordnung nicht abhalten. Der Unterricht muss einfach interessant sein. Ich bin allerdings auch nicht in Bremen zur Schule gegangen. Mich würde interessieren, ob das bei anderen anders war.

Dennoch hatte ich aber schon das Gefühl, dass meine Lehrer auf die Leistungsheterogenität der Schüler*innen eingegangen sind und mit ihrem Unterricht sowohl Leistungsstarke als auch -schwache Schüler*innen mitnehmen und individuell gut fördern und fordern konnten.

3. Welchen Beitrag leistet Ihrer Meinung nach eine solche schultheoretische Sichtweise für die Reflexion des Umgangs mit Heterogenität im Unterricht? Welche Fragestellungen könnten aus einer solchen Sicht in der Beobachtung von Unterricht in Praktika entwickelt werden?

Ich denke, dass eine solche schultheoretische Sichtweise versucht, bestmöglich die Heterogenität der einzelnen Schüler*innen anzunehmen und jedem/jeder das bestmögliche Lernen zu ermöglichen. Es ist aber auch wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass Theorien theoretisch häufig einfacher klingen, als sie tatsächlich sind und man als Lehrer*in die Praxis (das Anwenden von ihnen, aber eben auch das verwerfen, wenn sie für die einzelne Klasse nicht funktionieren sollten) nicht vernachlässigen sollte.

Als Beobachtungsaufgabe für das Praktikum könnte man sich vornehmen, zu betrachten, inwiefern in der Vorlesung aufgeworfene Aspekte auch schon im heutigen Schulunterricht Anklang finden. Das wäre für mich auch in der Hinsicht interessant, weil meine eigene Schulzeit ja noch nicht lange her ist und ich im Praktikum eben einen Einblick in das Bremer Schulsystem bekomme, das ich ja so aus eigener Erfahrung noch nicht kenne.

1. In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten.

Zunächst einmal ist es wichtig, festzustellen, dass sich die Schüler*innen durch eine große Heterogenität auszeichnen. Dieser Umstand sollte in einer Diskussion erwähnt und berücksichtigt werden. Das Ziel sollte sein, allen Schüler*innen eine bestmögliche Förder- und Forderung sowie Lernmöglichkeiten zu ermöglichen, ohne sie dabei unter Druck zu setzen.

Modelle aus der Vorlesung, die man in die Diskussion einbringen könnte (entweder um sie (in Teilen) anzunehmen, oder sie zu verwerfen), wären zum einen die äußere Differenzierung, bei denen Schüler*innen ausgehend von ihrem Leistungsstand in ein Schulsystem/Kurse gesteckt werden. Es würde also eine Teilung stattfinden. Hierbei hat sich allerdings herausgestellt, dass diese Teilung auf weniger Leistungsstarke Schüler*innen einen einen negativen Effekt hat, während sie auf ohnehin schon eher Leistungsstarke Schüler*innen zwar einen positiven Effekt hat – diesen aber auch nur marginal.

Ein anderes Modell, das man in der Diskussion erwähnen könnte, wäre die innere Differenzierung. Hierbei würde man Schüler individuell ausgehend von Ihrem Lernniveau fördern, was zum Beispiel durch Maßnahmen wie durch Aufgaben mit unterschiedlich ausgeprägten Lernhilfen möglich gemacht werden soll. Außerdem soll auch mehr Lernzeit für die Schüler möglich gemacht werden. Besonders wichtig bei diesem Modell ist eine Unterstützung durch die Lehrkraft.

2. Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben. Diskutieren Sie ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung.

In meiner Schulzeit habe ich häufig Frontalunterricht, aber auch Gruppen- oder Einzelarbeiten erlebt. Alles hat in meinen Augen sein Für und Wider und lässt sich Aufgrund der starken Heterogenität der Schüler*innen nicht pauschal für wirkungsvoll oder nicht erklären. Ich denke einfach, dass es als Lehrer*in wichtig ist, eine große Variabilität in die Unterrichtsmuster zu bringen und sich nicht nur an einer Methode festhängen, da dies in meinen Augen der beste Weg ist, möglichst alle Schüler*innen zu erreichen. Gleichzeitig sollte man aber natürlich auch eine gewisse Stabilität bewahren, den Unterricht also was die Unterrichtsmuster angeht, harmonisch und fließend ineinander übergehend gestalten. Man sollte eben einfach situationsabhängig entscheiden.

 

3. Entwickeln Sie eine kurze Aufgabe mit drei gestuften Lernhilfen, die Sie in ihrem Fach morgen im Unterricht einsetzen könnten. Erläutern Sie die gestuften Lernhilfen und beschreiben Sie, wie sie im Unterricht erkennen können, ob diese erfolgreich gewählt sind.

Man könnte das Prinzip einer solchen gestuften Lernhilfe im Fach Deutsch zum Beispiel anhand von einer Gesichtsinterpretation anbieten. Allen Schülern liegt ein Gedicht vor, nun können sich die Schüler vorne am Lehrerpult die Lernhilfen in Umschlägen abholen. Eine könnte sich zum Beispiel mit Methodiken auseinandersetzen, also damit, wie man eine Gesichtsanalyse überhaupt aufbaut oder wie man Anfangs überhaupt an das Gedicht herangeht.

Eine weitere könnte die Herangehensweise dann näher erläutern, z.B Tips in Hinblick auf die Metrik geben.

Ich denke, das es auch sinnvoll sein könnte, eine Lernhilfe zu Stilmitteln zu gestalten.

Auch könnte man vorne noch weitere Gedichte des Dichters/der Dichterin/ der Zeit auslegen, die den Schülern dann bei der Interpretationsaufgabe hilfreich sein können.

Zudem sollte man aber auch als Lehrer*in immer für Fragen zur Verfügung stehen.

Um zu erkennen, ob die Lernhilfen erfolgreich gewählt sind, würde ich als Lehrkraft die Gedichtinterpretationen dann auch lesen. Ich würde mich an die vorherigen Interpretationen meiner Schüler*innen erinnern und könnte dann schon einmal ein erstes Fazit ziehen, ob ihnen die gestaffelten Lernhilfen geholfen haben bzw ob sie sie anwenden konnten. In der nächsten Stunde könnte man die Interpretationen dann wieder austeilen und durch die Schüler selbst in Gruppenarbeiten prüfen lassen, ihnen die Möglichkeit geben, sich auszutauschen und Randbemerkungen mit Bleistift vorzunehmen. Währenddessen könnte man mit den Schülern Einzelgespräche führen, ihnen ein Feedback geben und sie ebenfalls nach einem fragen. In diesem privaten Rahmen trauen sich dann einige vielleicht noch mehr, von ihren Unsicherheiten zu erzählen und diese könnte man dann noch mal durch gezielte Aufgaben in der nächsten Stunde versuchen, aus der Welt zu schaffen.

Die Lernhilfszettel sollte man nach der Übung für alle noch einmal online stellen (falls die Schule das anbietet) oder eben sonst für alle Schüler austeilen, da sie sich für das Üben zu Hause und für die Klausur selbstverständlich auch eignen.

 

1.  Benennen Sie ausgewählte, für Sie zentrale Aspekte des in der Vorlesung aufgemachten Themas „Deutsch als fremde Bildungssprache im Kontext fachlichen Lernens.“

In der Vorlesung vom 25. April ging es um Deutsch als Fremdsprache und die Bedeutung der deutschen Sprache für Nicht-Muttersprachler/innen allgemein. Unter diesen kristallisiert sich wiederum wieder eine große Heterogenität heraus; so zum Beispiel in Hinblick auf Vorkenntnisse. In der Vorlesung wurde eine Studie vorgestellt, in der es um die vorherige Schulerfahrung junger Geflüchteter ging; sie alle waren männlich und im Teenageralter, kamen aus unterschiedlichen Ländern und hatten ganz unterschiedliche Bildungshintergründe – das reichte von einer vollständigen schulischen Ausbildung bis hin zu gar keiner.

Auch wurde unter anderem in der Vorlesung herauskristallisiert, dass es einen Unterschied zwischen Schul- und Alltagssprache gibt, was am Beispiel Operatoren noch einmal veranschaulicht wurde.

2. Benennen und diskutieren Sie Beispiele für die von  Ihnen unter 1. benannten Aspekte und nehmen Sie dabei explizit Bezug zu Ihren bisherigen Praktika, Ihrer eigenen Schulzeit oder Diskussionen in den Medien.

Wie bereits unter 1. erwähnt, gibt es unter den Nicht-Muttersprachler/innen eine große Heterogenität, was die Kenntnisse der deutschen Sprache, vor allem aber die Vorerfahrung mit Schule angeht. So ist zum Beispiel nicht allen das Arbeiten mit Schulbüchern/Lexika geläufig. Als Unterrichtende/r ist es also besonders wichtig, auch große Schwerpunkte auf solche Methodenkompetenzen zu legen. Aber selbst dann gestaltet es sich für Nicht-Muttersprachler/innen schwierig, auch auf die in solchen Lehrbüchern dargestellten Inhalte zuzugreifen, denn diese sind häufig in komplexer Fachsprache verfasst, die Satzstrukturen schwierig – besonders, wenn man gerade dabei ist, die Sprache zu lernen – gespickt von Fachsprache und Schachtelsätzen.

Allgemein gibt es eben einen Unterschied zwischen Schul- und Alltagssprache; dies wird zum Beispiel an den Operatoren „Erklären“ und „Erläutern“ deutlich, die in der Alltagssprache durchaus das gleiche meinen, in der Schulsprache aber verschiedene Lösungsansätze von Aufgaben verlangen. Gerade für eine Person, die dabei ist, eine neue Sprache zu lernen, kann dies natürlich zu Verwirrungen führen.

Generell sollte man sich also klarmachen, dass Geflüchtete also neben traumatischen Erlebnissen, dem Zurechtfinden in einem neuen Land und einer neuen Kultur usw., auch noch mit einer neuen Sprache zurechtkommen müssen, die das gesamte Schulsystem betrifft und eben nicht nur das Fach Deutsch an sich. Hier ist es dann als Lehrkraft in meinen Augen sehr wichtig, feinfühlig vorzugehen und – so wie generell und ganz allgemein sowieso – auf den/die jeweiligen Schüler/in und seine/ihre einzigartigen Bedürfnisse einzugehen.

Immerhin bedeutet Bildung Unabhängigkeit, die nicht mehr genommen werden kann – etwas, was generell, aber eben auch gerade für Geflüchtete und Flüchtende eine extrem wichtige Rolle spielt.

 

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für Kommende Praktika zum Thema „Deutsch als fremde Bildungssprache im Kontext fachlichen Lernens.“

Beobachten Sie, inwieweit es den Nicht-Muttersprachler/innen möglich ist, sich am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen, und ob sie hierbei Unterstützung von Mitschüler/innen und Lehrenden erhalten.

 

4. Benennen Sie Ihnen bekannte Ansätze/Maßnahmen für Unterrichts- und/oder Schulentwicklung die versuchen, systematisch ressourcenorientiert zu arbeiten. Berücksichtigen und diskutieren Sie Herausforderungen bei deren Umsetzung.

Ich denke, zum einen ist es sehr wichtig, dass die Schüler einander untereinander stärken, helfen und vertrauen können. Zu einem harmonischen Klassenklima könnten zum Beispiel Ausflüge, Gruppenarbeiten oder Wechsel der Sitzordnung führen, allgemein aber vor allem gemeinsame Projekte, bei denen die Schüler sehen, was sie Tolles erreichen können, wenn sie ein Team bilden und zusammenhalten.

Auch sollte man versuchen, Medien in den Unterricht zu integrieren, da beispielsweise Bilder etc. häufig über Sprachbarrieren hinaus verständlich sind.

Außerdem könnte man als Lehrende/r auch versuchen, mal die Rollen von Lernenden und Lehrenden zu tauschen und die Schüler/innen, die Beispielsweise Deutsch nicht als Muttersprache sprechen, von ihrer Muttersprache erzählen zu lassen und den anderen ein paar Sätze etc. beizubringen.

Wobei keine Klasse gleich ist und Schüler/innen sowieso nicht; man sollte als Lehrer/in also immer individuell entscheiden, welche Maßnahmen geeignet sind, und welche nicht.

Ein ganz herzliches „Halli-Hallo” auf meinem Blog zum Thema „Umgang mit Heterogenität”, der im Rahmen der gleichnamigen Ringvorlesung im Sommersemester 2017 an der Uni Bremen entstehen wird. In diesem Blog werde ich mich mit den Vorlesungsinhalten und den darauf bezogenen Fragestellungen auseinandersetzen und immer wieder kurze Beiträge dazu verfassen. Nun aber wünsche ich allen, die sich hierher verirren, ganz viel Freude beim Lesen – ich bin gespannt auf angeregten Austausch in den Kommentaren und darauf, wie sich dieses Projekt entwickeln wird 🙂

Da gestern die erste Sitzung war, bietet es sich in meinen Augen auch direkt an, gleich ein paar Gedanken dazu loszuwerden.

(1) Fokussierung des Vorlesungsthemas:

Zentrale Aspekte, die heute besprochen worden sind, sind für mich auf jeden Fall die Vielfalt, mit der man als Lehrer konfrontiert wird. Schulklassen zeichnen sich nun einmal durch Heterogenität, zum Beispiel in Hinblick auf Religionen, Gender, (soziale) Herkunft, Bildungsstand, usw. aus. Es wurde angeschnitten, dass man häufig, ausgehend von einem Wunsch nach Ordnung, versucht, dennoch Gemeinsamkeiten zu finden; Komplexitätsreduktion nennt sich das. Ferner wurde über Stereotype berichtet und darüber, dass Homogenität eine für viele Lehrer/innen unbewusste Idealvorstellung ist, so würde auch häufig im Unterricht eine Homogenisierung stattfinden, um Gleichheit herzustellen. Ich denke, es ist sehr wichtig, sich das bewusst zu machen, damit man nicht selbst (oder eben so wenig wie möglich) in solche Muster verfällt.

(2) Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen

Ein Beispiel für Denken in Stereotypen könnte es sein, dass die Lehrer/innen Schülern bestimmtes Interesse oder Talent in den jeweiligen Fächern ausgehend vom Geschlecht auslegen. So hatte ich in meiner Schulzeit häufig das Gefühl, dass Sprachen und kreative Fächer wie zum Beispiel Kunst von vornherein eher mit Mädchen assoziiert wurden, während in naturwissenschaftlichen Fächern bei Fragen vermehrt auch Jungen dran genommen worden sind und auch häufiger bei Versuchen vorne standen. Dabei sollte es ja eigentlich das Ziel sein, die Schüler/innen unabhängig von ihrer Geschlechteridentität zu fördern.

Außerdem konnte ich in meiner weiterführenden Schule beobachten, dass die meisten meiner Mitschüler/innen Eltern hatten, die selbst ihre Schulausbildung mit dem Abitur beendeten; dabei sollte die Bildung der Kinder nicht in Abhängigkeit zur Bildung ihrer Eltern stehen.

(3) Anwendung und theoriegeleitete Reflexion zukünftiger Praxiserfahrungen:

„Beobachten Sie, inwieweit durch die Lehrkraft vorgenommene Komplexitätsreduktionen das Verhalten der Schülergruppen in den Kursen beeinflussen.”

 

 

Hallo Welt!

4. April 2017

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