RV14 // Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu und Dennis Barasi // Rassismus oder Rassismen? Eine Diskussion und ihre Relevanz für (angehende) Lehrkräfte

RV13 // Dr. Sabine Horn und Clara Suchodolski // Antisemitismus in der (Hoch)Schulbildung – historische Herleitung, aktuelle Problemlagen, zukünftige Handlungsansätze

Welche Berührungspunkte hatten Sie bereits mit dem Thema Antisemitismus? Beschreiben Sie für Sie wichtig erscheinende Situationen und wie Sie diese vor dem Hintergrund dieser Vorlesung bewerten würden.

Zwei sich sehr ähnelnde Momente, an die ich mich in meiner Schulzeit erinnere, waren zwei voneinander unabhängige Mitschüler, die schon in jungen Jahren im israelisch-palästinensischen Konflikt von einer sehr starken anti-Israel Haltung überzeugt waren, die sich in antisemitischen Aussagen und auch antisemitischen Taten geäußert haben.

Der erste war ein Mitschüler in der Grundschule, der sehr Stolz davon erzählte, dass sein Bruder jemanden dafür geschlagen hat, eine Kippa zu tragen. Leider weiß ich nicht mehr meine Reaktion hierauf, es fand vor über 15 Jahren statt, ich kann also nur hoffen, dass ich versucht habe dagegen zu wirken.

Der Zweite Moment an den ich mich erinnere, geschah in der fünften Klasse, wo ein Mitschüler seine Ablehnung gegenüber Juden äußerte und als ich ihm nach seinem Grund dafür fragte, antwortete er „Weil die Juden Palästina zerstört haben“. Dass das, egal ob wahr oder nicht, nichts mit jedem Juden zu tun hat, hat er nicht anerkannt. Hierbei äußert sich Antisemitismus darin, dass der Staat Israel als jüdisches Kollektiv verstanden wird (Vorlesung Folie 7) und dieser gleich mit der jüdischen Gemeinschaft an sich angegriffen wird. 

 

Welche Fragen haben sich für Sie durch den Vortrag ergeben? In welchen Bereichen fühlen Sie sich noch unzureichend informiert oder vorbereitet, um sich mit Antisemitismus in der Schule als Lehrkraft zu befassen?

Die Anregungen und Vorschläge im Vortrag wie man als Lehrkraft Antisemitismus begegnen sollte, sind durchaus interessant, aber einer der wichtigsten Aspekte um Antisemitismus, aber auch Rassismus zu begegnen ist immer auch Wissen über die Quellen von diesen. Anregungen dafür, wie man diesen auf den Grund gehen kann und so einen nachhaltigen Umgang mit antisemitischen Gedankengut gewähren kann, wäre eine für die Berufslaufbahn äußerst interessante und wichtige Information.

 

Beschäftigen Sie sich mit folgendem Szenario: Ein Elternteil spricht Sie persönlich als Lehrkraft darauf an, dass ein Schüler Ihrer Klasse von verbalen antisemitischen Übergriffen betroffen war. Überlegen Sie, wie ein konstruktiver Umgang mit dieser Situation aussehen könnte.

Als aller erstes muss man sich mit dem betroffenen Schüler in Verbindung setzen, um sicherstellen zu können, dass der Schutz dieses Schülers in seinem Sinne und anhand seiner Bedürfnisse geschieht und unter Anbetracht dieser gehandelt wird (Vorlesung Folie 21). Im Gespräch mit dem Schüler kann man sich näher darüber informieren was genau geschehen ist und anhand dessen weiteres Handeln planen. Aus diesem Gespräch kann sich dann herauskristallisieren, wie die weiteren Schritte durchgeführt werden, ob man das Gespräch mit dem/der Täter/in alleine, oder mit dem Opfer sucht, wie die Eltern mit eingebunden werden und wie man den Klassenverband mit einbezieht. Auch sollte man andere Lehrkräfte ansprechen (Vorlesung Folie 22) um mehrere Perspektiven zu erhalten, um möglicherweise herauszufinden ob es noch mehr Vorfälle gab und damit auch diesen Lehrkräften die Realität des Antisemitismus vor Augen geführt wird. 

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