1. Fassen Sie die für Sie wichtigsten Einsichten, die Ihnen diese Perspektive eröffnet hat, zusammen.
2. Welchen Beitrag leistet Ihrer Meinung nach eine solche schultheoretische Sichtweise für die Reflexion des Umgangs mit Heterogenität im Unterricht?
Der Individualisierende Unterricht stellt die Bedürfnisse des einzelnen Lernenden in den Vordergrund. Anstelle des etablierten Frontalunterrichts liegt es an den Schülerinnen und Schülern Aufgaben in einem selbstbestimmten Zeitfenster zu suchen und zu bearbeiten. Individualisierender Unterricht setzt also voraus, dass die Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, selbstständig mit den Lernanreizen und -materialen umzugehen und über einen längeren Zeitraum daran arbeiten. Einigen könnte dies schwer fallen. Das Ziel dieser Unterrichtsform soll neben einer angenehmeren Unterrichtsatmosphäre und autonomen Lernerfolgen auch die besondere Rücksichtnahme auf Heterogenität in der Schule sein.
Diese schultheoretische Sichtweise öffnet den Blick für den Umgang mit Heterogenität, indem alle Schülerinnen und Schüler individuell bedacht werden. Dies gilt besonders unter der Berücksichtigung von Leistungsunterschieden der Schülerinnen und Schüler. Individualisierender Unterricht bietet ihnen die Möglichkeit in ihrem eigenen Lerntempo zu lernen, sodass versucht wird, dem gesellschaftlichen Leistungsdruck frühzeitig entgegenzuwirken und stressfreies Lernen weitgehend ermöglicht wird.
Ich denke, dass der individualisierte Unterricht ein guter Ansatz ist, um der Heterogenität in den Klassenräumen zu begegnen. Jedoch wird der Klassenverbund durch dieses Konzept auch ein Stück weit auseinandergerissen, da ganz klar zwischen stärkeren und schwächeren differenziert wird. Es kommt noch hinzu, dass ein Lehrer vermutlich schnell an seine Grenzen stößt, wenn er 20-30 Schülerinnen und Schüler ihrem Leistungsstand entsprechend individuell betreuen soll.