Aug 23 2024
Abschlussreflexion
Abschlussreflexion
Zu 1.
Die Frage, wie politisch darf ich als Lehrerin sein, hat mich schon länger beschäftigt. Die Vorlesung „Darf ich als Lehrer*in meine Meinung sagen?“ hat mir Aufschluss auf diese Frage gegeben.. Der Beutelsbacher Konsens ist ein Konzept, welches die Meinungsäußerungen von Lehrer*innen einordnet. Als Lehrkraft sollte man die Schüler*innen nicht mit der eignen Meinung überwältigen. Es gibt einen Unterschied zwischen politischer Bildung und Indoktrination von subjektiven Meinungen. Die Schule hat die Aufgabe Schüler*innen eine gewisse demokratische Mündigkeit zu vermitteln (vgl. Wehling 1977, S. 179f.). Das indoktrinieren von Inhalten kurbelt dagegen nicht das eigene Denken an und schwächt das Demokratieverständnis. Ein weiterer Aspekt des Beutelsbacher Konsens ist dass, Lehrer*innen verschiedene Auffassungen neben ihrer eigenen in den Unterricht einbringen sollten. Gibt es beispielsweise ein aktuelles politisches Thema, wo unterschiedliche Seiten an der Diskussion beteiligt sind, dann ist es wichtig dieses Thema auch kontrovers im Unterricht erscheinen zu lassen (vgl. Wehling 1977, S. 179f.).
Ich studiere Geschichtswissenschaften auf Lehramt. Dieses Fach setzt sich neben Politik auch häufig mit politischen Themen auseinander. Durch Unterrichtseinheiten in denen man mit den Schüler*innen über Diktaturen spricht, kann man eine Verbindung zu Meinungsbildung ziehen. Der Vergleich zwischen einer Demokratie und einer Diktatur zeigt, wie leicht Macht ausgenutzt werden kann und warum verschiedene Meinungen in einer Diskussion zugelassen werden sollten. Außerdem ist es wichtig den Schüler*innen zu vermitteln, ihren eignen Standpunkt zu hinterfragen. Menschenrechtsverletzende Standpunkte haben im Unterricht und in einer Demokratie dagegen keinen Platz.
Der Zero-level-divide ist ein Konzept, welches besonderes Interesse bei mir geweckt hat. Das Internet ist aus dem Leben in Deutschland und in vielen anderen Ländern kaum noch wegzudenken. Lehrer*innen wie auch Schüler*innen ziehen einen Großteil ihrer Information aus dem Internet. Umso wichtiger wird es auch werden die Systeme des Internets zu hinterfragen. Der Zero-level-divide beschreibt die Ungleichheiten im Netz, welche häufig nicht einsehbar sind, weil sie im jeweiligen Code der Programme verborgen liegen (vgl. Klein; Iske 2016, S.53). Im Fach Kunst könnte man eine Unterrichtseinheit diesem Thema widmen. Schüler*innen könnten z.B. ihre Vorschläge in Apps miteinander vergleichen, oder einen neuen Account auf einer Plattform erstellen und schauen in welche Filterblasen, sie möglicherweise gezogen werden. Die ästhetische Forschung bietet Schüler*innen viel Freiraum im Forschen und der Umsetzung in ein künstlerisches Ergebnis.
Zu 2.
Obwohl ich nur mit der Sprache Deutsch aufgewachsen bin, ist mir besonders durch Praxiserfahrungen in der Schule bewusst geworden, wie wichtig es ist die Mehrsprachigkeit von Schüler*innen in den Vordergrund zu rücken. Schon als Grundschülerin ist mir aufgefallen, dass Kinder für ihren Akzent diskriminiert wurden. Bis heute hat ein großer Anteil von den Kindern, welche Deutsch als Zweitsprache lernen einen Nachteil in den Bildungschancen gegenüber monolingualen deutschsprachigen Kindern (vgl. Ziegler; Köpcke 2015, S. VI | Vorwort).
In meiner eignen Schulzeit war mir nicht bewusst, wie sehr Mehrsprachigkeit das Leben meiner Mitschüler*innen prägt. Es wurde nie im Unterricht erwähnt und die Möglichkeit Texte auf einer anderen Sprache als Deutsch oder Englisch zu lesen, wurde auch nie überhaupt als Möglichkeit in den Raum gestellt. Mehrsprachigkeit ist häufig unsichtbar und anstatt einer Chance wird häufig ein Hindernis aus ihr gemacht (vgl. Daase 2023, S. 70). Ich persönlich finde Mehrsprachigkeit sehr interessant. Es ist eine Ressource, die Schüler*innen eigentlich einen Vorteil einbringt, vor allem im späteren Arbeitsleben oder auf Reisen. Es ist wichtig Mehrsprachigkeit mehr in die Mitte von Schule zu rücken. Es gibt viele Möglichkeiten den Unterricht mit Mehrsprachigkeit zu gestalten. Beispielsweise könnte jedes Kind ein kurzes Gedicht auf seiner Lieblingssprache mitbringen und man könnte in einem weiteren Schritt mit Übersetzung und Analyse mit diesen Gedichten weiterarbeiten. Zwischen Schüler*innen würden dadurch Gespräche entstehen und die Mehrsprachigkeit würde langsam ein wenig sichtbarer werden.
Zu. 3.
Im weiteren Studiumsverlauf würde ich gerne noch mehr über künstliche Intelligenz im Unterricht erfahren. Durch die Vorlesung konnte ich viele Vorteile von dem Einsatz von KI im Unterricht mitnehmen, jedoch entwickelt sich die KI so rasant weiter, dass ich glaube, dass der negative Einfluss noch mehr zunehmen könnte. Populismus und Fake-News im Zusammenhang mit KI würde mich noch sehr interessieren. In Zukunft werden KIs so realistische Bilder generieren können, dass diese möglicherweise den Geschichts- und Politikunterricht beeinflussen könnten.
Ebenfalls würde ich gerne noch mehr über Rassismus und Diskriminierungsprävention lernen. Als Schülern ist mir aufgefallen, dass selbst Interessen, welche sich nicht im Mainstream bewegen, zu Ausgrenzung geführt haben. Eine ehemalige Mitschülerin von mir welche in ihrer Freizeit Cosplay als Hobby betrieben hatte, wurde z.B. aus diesem Grund stark ausgegrenzt.
Literaturverzeichnis
– Daase, Andrea: Migrationsbezogene Mehrsprachigkeit und Deutsch als Zweitsprache in der Schule, in: Georgi, Viola B., Karakasuglu, Yasemin: Allgemeinbildende Schulen in der Migrationsgesellschaft. Diversitätssensible Ansätze und Perspektiven, Stuttgart 2023, S. 70.
– Verständig, D., Klein, A.; Iske, S.: Zero-Level Divide: neues Netz und neue Ungleichheiten 2016.
– Wehling, Hans-Georg: Konsens à la Beutelsbach? Nachlese zu einem Expertengespräch. In: Siegfried Schiele und Herbert Schneider (Hg.): Das Konsensproblem in der politischen Bildung. Stuttgart 1977, S. 173-184.
– Ziegler, Arne; Köpcke, Klaus-Michael: Deutsche Grammatik in Kontakt. Deutsch als Zweitsprache in Schule und Unterricht, in: In: Linguistik – Impulse und Tendenzen, Bd. 64 Graz, Münster 2015, S. VI Vorwort.
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