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Mai 08 2024

RV06

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  1. Welche Berührungspunkte hatten Sie bereits mit dem Thema Antisemitismus?
    Beschreiben Sie für Sie relevant erscheinende Situationen und stellen Sie Bezüge zu den Inhalten der Vorlesung her.

Zu 1. Ich persönlich hatte noch keine Berührungspunkte mit dem Thema Antisemitismus. Bis auf die NS-Zeit war es auch nie ein Thema, womit sich den Schulen, welche ich besucht habe, beschäftigt wurde. Wie weitgefasst Antisemitismus ist, habe ich auch erst durch YouTube-Videos erfahren, die über Verschwörungstheorien aufgeklärt haben, unter anderem wurde dort auch die Verschwörungstheorie der jüdischen Weltverschwörung beschrieben (Sammons 1998).

  1. Fassen Sie kurz die Problematiken zusammen, die bzgl. des Begriffs Antisemitismus in der Vorlesung diskutiert wurden und nehmen Sie Stellung dazu.

Zu 2. Mit der Definition von Antisemitismus tun sich einige Problematiken auf. Erstens ist der Begriff Antisemitismus pseudowissenschaftlich und wurde selbst mitgeprägt von deutschen Antisemit*innen. Zweitens gibt es Veränderungen in der Geschichte in Bezug auf die Verwendung und Reichweite des Begriffs Antisemitismus. Helen Fein hat dazu eine passende Definition von Antisemitismus herausgestellt, die den Begriff im Zusammenhang mit seiner Geschichte zusammenfasst. „Antisemitismus ist ein dauerhafter latenter Komplex feindseliger Überzeugungen gegenüber [Jüdinnen:]Juden als einem Kollektiv.“ (Fein 1987, S. 67-85). Das dritte Problem ist, dass es auch Israelbezogenen Antisemitismus gibt. In diesem Fall werden antisemitische Stereotype auf das Land Israel übertragen.

Außerdem ist wichtig anzumerken, dass nicht nur Juden durch den Antisemitismus verfolgt werden, sondern auch Menschen, die durch andere als jüdisch definiert werden.

  1. Beschäftigen Sie sich mit folgendem Szenario:
    Ein Elternteil spricht Sie persönlich als Lehrkraft darauf an, dass ein Schüler Ihrer Klasse von verbalen antisemitischen Übergriffen betroffen ist.

Zu 3. Ich würde mich erkundigen, welches Klassenmitglied antisemitische Äußerungen getätigt hat. Daraufhin würde ich erst einmal dessen Eltern ansprechen, wenn es sich um ein junges Klassenmitglied handelt. Wenn das Klassenmitglied schon älter ist, würde ich es persönlich ansprechen und mich erkundigen, warum es antisemitische Äußerungen von sich gegeben hat.

Mit dem Betroffenen würde ich natürlich ebenfalls sprechen, und auf seine Bedürfnisse eingehen.

Im nächsten Schritt würde ich mich explizit mit meiner Klasse über Antisemitismus unterhalten und die Kinder aufklären. Durch außerschulische Akteur*innen würde die Aufklärungsarbeit womöglich noch intensiver sein.

Es ist wichtig, dass man auf Prävention setzt, deshalb würde ich das Thema Antisemitismus als Lehrerin nicht mit einer Unterrichtsstunde abschließen, sondern immer wieder in einer aktuellen Diskussion vertiefen.

 

 

Quellenverzeichnis

Fein, Helen: Dimensions of Antisemitism: Attitudes, Collective Accusations, and Actions. Definition and Dimensions of Antisemitism, in: Fein, Helen: The Persisting Question. Sociological Perspectives and Social Contexts of Modern Antisemitism, Berlin und New York 1987, S. 67-85.

Sammons, Jeffrey L.: Die Protokolle der Weisen von Zion. Die Grundlage des modernen Antisemitismus – eine Fälschung, Text und Kommentar, Göttingen 1998.

 

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