Im heutigen Blog geht es um die soziokulturelle Heterogenität im schulischen Umfeld. Diese Art von Heterogenität kann verschiedenste Ursachen besitzen. Sie kann migrationsbedingt sein, wenn etwa SuS aus anderen Ländern und Kulturen einer Klasse beitreten, oder aber durch die unterschiedlichen sozialen Lagen der SuS zustande kommen.

Die von mir besuchte Schule war an einem Austausch- und Partnerprogramm mit zahlreichen ausländischen Schulen beteiligt. Dabei fanden zwischen unserer und besonders einer chinesischen sowie französischen Schule zahlreiche Austausche statt. Diese Programme sind stark auf interkulturelle Begegnung zwischen den SuS ausgelegt, da sich bei einem Austausch die SuS mit der neuen und erstmals fremden Kultur auseinandersetzen müssen. Allerdings ist auch ein antirassistischer Charakter enthalten. Durch die intensive Auseinandersetzung mit einer zuerst fremden Kultur kann man Vorurteilen entgegenwirken und ein Verständnis für Heterogenität bei den SuS schaffen.

Die Schule wurde von SuS aus fast allen sozialen Lagen besucht. So saß etwa die Tochter eines erfolgreichen Architekten neben dem Sohn eines LKW-Fahrers ohne höhere Schulreife. Diese soziale Heterogenität kam immer dann ans Tageslicht, wenn es um das Beschaffen kostspieliger Schulausrüstung ging, wie etwa des Taschenrechners für Mathe. Die Schule versuchte diese Heterogenität zu minimieren, indem die Ausrüstung der SuS aus schwächeren sozialen Lagen subventioniert wurde. Diese Anwendung der Diversity Education half zwar den SuS aus finanzieller Sicht und wurde auch von diesen glücklich angenommen, doch stempelte es sie gleichzeitig als „die Armen“ oder „die Hartz IV-Empfänger“ ab.

Im Rahmen eines Austausches lässt sich der Umgang der Lehrkraft und der SuS mit den SuS aus der anderen Kultur beobachten. Werden die neuen SuS schnell akzeptiert und bilden sich dauerhafte Beziehungen? Sind die verschiedenen Kulturen die Ursache, falls keine Annäherung zwischen den SuS stattfindet oder fördert die Andersartigkeit gerade das Entstehen neuer sozialer Beziehungen?

Gerade mit Blick auf die neu zugewanderten Menschen, welche sich teilweise wenig oder gar nicht mit dem deutschen Bildungs-und Sozialsystem auskennen, lassen sich Informationsveranstaltungen und Foren für allgemeinen Informationsaustausch einrichten. Den neuen SuS ließe sich möglicherweise so ein geschmeidigerer Einstieg ins deutsche Schulsystem ermöglichen.

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