Empirisch Erfahrene Heterogenität

In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

Eine bewiesene Tatsache, die ich als produktiven Beitrag zu einer solchen Diskussion zählen würde ist, dass Leistungsschwache SchülerInnen sowohl emotional als auch kognitiv von heterogenen Gruppenbildungen profitieren können. Leistungsstärkere SchülerInnen (und die mittleren Niveaus) profitieren aber eher von homogenen Gruppen.

Des Weiteren wurde beobachtet, dass selbstgesteuertes Lernen als Methode nur mit gewissen thematischen Vorkenntnissen und bereits vorhandenen Lernstrategien/-kompetenzen auf Seite der SchülerInnen effektiv einsetzbar ist.

Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

Persönlich konnte ich in der Schule besonders effektiv lernen, wenn die LehrerInnen eine neue Thematik mithilfe von Frontalunterricht oder durch einheitliche Textarbeit eingeleitet haben, und die so erarbeiteten Grundlagen interaktiv zusammengefasst wurden. So hatten alle SchülerInnen ein ähnliches Grundwissen als Basis, dass dann in Form von Referaten, Lernzirkeln und Gruppenarbeit vertieft werden konnte. Bei diesen nun individuelleren Formen des Lernens und der Präsentation war es aber immer noch wichtig in Absprache mit den LehrerInnen zu stehen und regelmäßiges Feedback zu bekommen, damit keine Lücken im Fachwissen der Einzelnen bestehen blieben.

Entwickeln Sie eine kurze Aufgabe mit drei gestuften Lernhilfen, die Sie in Ihrem Fach morgen im Unterricht einsetzen könnten! Erläutern Sie die gestuften Lernhilfen und beschreiben Sie, wie sie im Unterricht erkennen können, ob diese erfolgreich gewählt sind.

Im Kunstunterricht soll perspektivisches Zeichnen methodisch geübt und erprobt werden.

Leistungsschwächere, ungeübte oder demotivierte SchülerInnen können sich mithilfe von weiterem Informationsmaterial (nach meiner Einleitung/Erklärung in der letzten Sitzung), klar gegliederten Vorlagen, und intensiver Unterstützung meinerseits praktisch an einfachen Aufgabenstellungen (wählbar) am Zeichnen verschiedener geometrischer Körper im Raum erproben und ein Gefühl für die verschiedenen Techniken erfahren. Es sollen mehrere verschiedene oder eine ausführliche Studie angefertigt werden.

Für SchülerInnen, bei denen das theoretische Wissen schon etwas mehr gefestigt ist und die sich am perspektivischen Zeichnen vielleicht auch schon ausprobiert haben, gibt es eine Auswahl an Aufgaben, die in richtigen Zeichnungen resultieren (beispielsweise der Blick in eine imaginäre Straße mit Häusern an beiden Seiten). Auch hier begleite ich mit Feedback und der Beantwortung von Fragen

Für zeichnerisch sehr erfahrene SchülerInnen bzw. solche, die sich schon ausführlicher mit der Thematik auseinandergesetzt haben, gibt es entweder Aufgaben, die dem zuletzt Besprochenen ähneln, oder welche, die sich an der Realität orientieren. Bei zweiterem soll eine real existierende Szenerie (mit deutlicher Perspektive) gezeichnet werden. Für Rücksprache und bei Fragen stehe ich zur Verfügung.

 

Eine Kollegin sagt: „Gesamtschulen sind ja immer mal wieder der letzte Trend, ob wir sie nun Oberschulen nennen oder Sekundarschulen, die Idee ist doch dieselbe. Alle werden gemeinsam unterrichtet, was für eine Ideologie. Dabei zeigt doch die empirische Forschung klar, dass das Gymnasium nur von den besten SuS besucht werden sollte. Die schlechten fühlen sich hier doch viel zu schnell überfordert und das frustriert sie so sehr, dass sie vollkommen abschalten.“ Was antworten Sie der Kollegin?

Der Grund aus dem sich die „Schlechten“ in Ihrem Unterricht überfordert und frustriert aus dem Geschehen zurückziehen (und damit die vielleicht sogar gar nicht vorhandenen Differenzen in der Leistungsstärke noch vergrößern) liegt vermutlich auch in Ihrer Weise zu Unterrichten. Wenn man die Heterogenität in den Gymnasialklassen annimmt und die Lehrmethoden an gemischte Gruppen anpasst, dann gibt es im Idealfall keine SchülerInnen, die sich überfordert fühlen. Ich halte es nicht für sinnvoll eine Elite zu schaffen, indem man SchülerInnen vorschreibt welche Schulform sie besuchen sollten und dabei nur die besten ans Gymnasium lässt.

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