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Die Probleme des Othering

Das Othering bezeichnet die Selbstbestätigung der eigenen Normalität durch Differenzierung und Distanzierung von anderen Gruppen. Es wird versucht, sich durch schlechte Darstellung anderer aufgrund ihrer Herkunft, Kultur oder Ethik besser darzustellen und die eigenen Position zu verbessern. Dafür wird verglichen und distanziert und alles, was nicht der eigenen Erfahrung, Sicht und Gesellschaft entspricht, wird oft nicht verstanden oder als minderwertig und falsch bezeichnet. Dies passiert zum Beispiel aufgrund der Befürchtung, andere Kulturen könnten sich auf die eigene auswirken und diese verändern.

In meiner Schulzeit bin ich selbst in eine solche Situation geraten. In meinem Fall war es meine Ethik, die anderen Schülern nicht passte. Durch meine vegane Ernährungsweise fühlten sich einige meiner Mitschüler angegriffen und machten Sprüche wie „Mhhh, lecker Steak!“ oder „Fleisch ist aber gesund!“. Einige kamen ständig mit „Argumenten“ an, um mich von ihrer Sicht zu überzeugen und meine Sicht schlecht zu machen. Ich musste gar nicht erst etwas anmerken, denn allein die Tatsache, dass ich andere ethische Vorstellungen hatte, machte ihnen anscheinend Angst. Also versuchten sie, meine Ethik und mich negativ darzustellen, um selbst besser dazustehen und Bestätigung zu finden, um selbst nichts ändern zu müssen. Ich denke, es ist die Angst vor etwas neuem und vor Veränderung, davor, selbst etwas zu bewegen, die meine Mitschüler zu dieser Selbstrechtfertigung gezwungen hat. Ich denke, das viele, die ähnliche Situationen wie ich erlebt haben, dies als eine schwere Last empfanden. Sich ständig rechtfertigen zu müssen, ist auf die Dauer wirklich anstrengend. Andererseits kann man durch gute Argumente und offenen Umgang andere davon überzeugen, dass die eigene Sicht vielleicht doch nicht schlecht, sondern einfach nur anders ist. Somit ist das Problem des Othering auf jeden Fall die Angst vor etwas Neuem und auch die Angst davor, davon überzeugt zu werden und dadurch selbst etwas ändern zu müssen. Ich selbst hatte früher als Vegetarierin Angst, ich könne zum Veganismus überzeugt werden und müsse dann mein Leben ändern. Doch als dann diese Veränderung kam und ich begriff, dass anders nicht gleich schlecht bedeutet, war ich sehr froh über die Entscheidung, das Neue in mein Leben zu lassen.


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