Stereotypische Vorstellungen von Jungen und Mädchen
Aufgabe: Ermitteln Sie in einer Lehrbuchreihe Ihrer Wahl Aufgaben, die Ihrer Ansicht nach besonders Jungen oder besonders Mädchen ansprechen. Versuchen Sie diese Aufgabe(n) mit einer umgekehrten Gender-Orientierung umzuformulieren.
Für die Beantwortung dieser Aufgabe, habe ich im Internet nach Matheaufgaben für Mädchen gesucht und bin in einem Artikel der taz fündig geworden. Die taz schreibt hier über Mathebücher, die extra für Mädchen, oder extra für Jungen gemacht sein sollen. Die Bücher für Mädchen sind rosa und darauf sind Feen zu sehen, während die für die Jungen blau sind und kleine Fußballer zeigen.
In diesem Artikel wurden zwei Aufgaben genannt, die den stereotypischen Vorstellungen nach, besonders Mädchen ansprechen sollen. Diese habe ich hier aufgeführt und sie so umgeschrieben, dass sie den stereotypischen Vorstellungen nach, besonders Jungen ansprechen:
1.)
Mädchen: Die Drillings-Meerjungfrauen Nele, Mia und Lara wollen sich genau den gleichen Haarreif und Flossenstrumpfhosen kaufen – wie viele Dinge kaufen sie insgesamt?
Jungen: Drei von den wilden Kerlen, Leon, Marlon und Maxi wollen sich das gleiche Stirnband und die gleichen Fußballschuhe kaufen – wie viele Dinge kaufen sie insgesamt?
2.)
Mädchen: Prinzessin Rosarot hat 45 Glitzersteine in ihrem Säckchen – wie viele Steinchen hat sie verschenkt, wenn sie nur noch 15 übrig hat?
Jungen: Otto hat 45 Autos in seiner Spielzeugkiste – wie viele Autos hat er verschenkt, wenn er noch 15 übrig hat?
Persönlich finde ich es nicht in Ordnung, getrennt Schulbücher für Jungen und Mädchen herauszubringen, da so die stereotypischen Vorstellungen der Geschlechterrollen nur vertieft werden. Den Mädchen wird hier gesagt, sie sollen Feen und rosa toll, aber im Dreck spielen und die Farbe blau doof finden. Den Jungen wird hier sozusagen vorgeschrieben, dass es normal ist, wenn sie wild sind und dass es nicht für sie vorgesehen ist, dass sie auch Dinge mögen, die viele Mädchen mögen. So kann es passieren, dass Jungen oder Mädchen, die nicht den stereotypischen Vorstellungen entsprechen, ausgegrenzt werden. Dabei sollte kein Mädchen ausgegrenzt werden, wenn es auch gerne Fußball spielt und kein Junge sollte dafür ausgelacht werden, wenn er zum Beispiel einen Barbiefilm sieht. Jedes Kind sollte sich so verhalten dürfen, wie es sich wohlfühlt, und dabei nicht auf das gesellschaftliche Schubladendenken achten müssen.
Mai 24th, 2016 at 7:46
Hallo Franzi,
ich finde deinen Beitrag gelungen und kann dir da nur zustimmen.
Auch ich finde die stereotypisierte Rollenverteilung in Schulbüchern nicht in Ordnung, vielmehr sollten Aufgaben, in denen beide Geschlechter berücksichtigt und vorkommen, gestellt werden. Vor allem um dann zu vermeiden, dass Kinder von Anfang in „Schubladen“ gesteckt werden.
Liebe Grüße