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Fokussierung des Vorlesungsthemas – Aspekte zum Spannungsfeld von Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Gender(-pädagogik) in der Schule; theoriegeleitete Reflexion

Meist suchen SuS ihren Platz in der Gesellschaft noch. Um diesen Platz zu finden müssen sie herausfinden was sie interessiert und wer sie überhaupt sein wollen. In der Schulzeit sind die SuS noch sehr lernfähig was dazu beiträgt, dass beispielsweise Mathematische zusammenhänge viel einfacher erkannt und verstanden werden, als dies im fortgeschrittenen Alter möglich ist. Außerdem werden aber auch Prägungen viel einfacher aufgenommen und umgesetzt, so lernen SuS in einem gewissen Alter was gesellschaftlich von ihnen erwartet wird. Dabei stellt sich ganz eindeutig die Frage, ob es immer richtig bzw. sinnvoll ist, sich so zu verhalten, wie es die Gesellschaft erwartet.

Neben den Eindrücken, die SuS durch Verwandte, Freunde und Medien sammeln, erhalten sie auch Eindrücke, die von der Schule ausgehen. So ist es beispielsweise an vielen Schulen so, dass Schülerinnen eher in Sprachen gute Noten bekommen, Schüler hingegen in Naturwissenschaften. Diese Notenverteilung ist dabei absolut ungerechtfertigt und altmodisch, da bekannt ist, dass auch Schüler in Sprachen gut sein können, sowie Schülerinnen in Naturwissenschaften.

Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

Mir ist in meiner Schulzeit besonders aufgefallen, dass das oben beschriebene „Bild“ tatsächlich so umgesetzt wurde. Dabei ging es so weit, dass Schülerinnen im Physik-Profil von einzelnen Lehrkräften offensiv gefragt wurden, warum sie eigentlich das Physik-Profil gewählt haben, da dieses ja etwas für Männer sei. Mir als Junge ist zusätzlich aufgefallen, dass gerade in Fächern wie Deutsch oder Englisch, Jungs deutlich benachteiligt wurden. Beispielsweise wurden bei verschiedenen Aufgabenstellungen immer zuallererst die Meldungen der Schülerinnen gehört und erst anschließend nur noch ein paar wenige ergänzende der Schüler.

Dieser Einblick stellt offensichtlich dar, wie „unfair“ es in manchen Schulen zugeht und wie veraltet Ansichten mancher Lehrer*innen im Hinblick auf Genderplay sind.

Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

Versuchen Lehrer*innen das Bild aufrechtzuerhalten, nach welchem Jungs einen Themenbereich besser können und Mädchen einen anderen? Und gibt es innerhalb der Klasse, unter den Schülern, Aussagen wie: „Ich kann das besser, weil ich ein Junge/Mädchen bin!“ ?