Religiöse Diversität kann sich in der Schule in verschiedenen Bereichen des schulischen Lebens abbilden. Da ist in jedem Falle der Religionsunterricht als Forum, in dem die SuS (Schüler und Schülerinnen) an verschiedene Formen des interkulturellen religiösen Zusammenlebens herangeführt werden. Es werden Texte verschiedener Religionsgemeinschaften gelesen und besprochen und im Idealfall von Kindern aus der Klasse, die diesen Religionsgemeinschaften angehören, direkt kommentiert, eine Kenntniserweiterung für alle SuS.
Weiterhin können im gemeinsamen Morgengebet in der Klasse z.B. verschiedene Gebetsformen der SuS, wie eine andere Arm- und Handhaltung beim Gebet, einfach berücksichtigt werden und dies kann gleichzeitig eine positive Vermittlung religiöser Diversität in der Klasse sein. Im Idealfall können SuS, deren Religionszugehörigkeit besondere Gebetsformen erfordert, dafür einen besonderen Raum, der z.B. Raum der Stille, genannt werden kann, angeboten werden. Wichtig ist dabei, das dieser Raum für alle SuS geöffnet ist , z.B. allen als Meditationsraum dient und eben auch SuS besonderer Religionszugehörigkeit für ihre Religionsausübung. So kann viel positive Offenheit für religiöse Diversität in der Schule aufgebaut werden. Religiöse Diversität bedeutet auch immer einen anderen kulturellen Hintergrund in der Klasse einzuführen und den anderen SuS positiv im täglichen Miteinander zu vermitteln. Dies sollte im Idealfall ab der Grundschule geschehen, um Offenheit gegenüber anderen Religionen als selbstverständlich im Erziehungsbild wirken zu lassen.
Hinweisen möchte ich weiterhin auf besondere Schulformen, wie z.B. Privatschulen religiöser Träger, in denen religiöse Diversität vom Selbstverständnis der Schulform her betrachtet stärker in Erscheinung tritt als an staatlichen Schulen, in denen es abhängig von einzelnen Bundesländern keinen Religionsunterricht gibt. Konkret an katholischen Schulen werden die religiösen Feiertage immer stärker im Schuljahreskreis erlebt und zelebriert, z.B. Pfingsten, Fronleichnam, die Fastenzeit etc. wie an staatlichen Schulen desselben Bundeslandes, z.B. im Bundesland Bremen.
Einschränkend im Bezug auf die religiöse Diversität an staatlichen Schulen möchte ich ergänzen, dass im Bundesland Bayern an staatlichen Schulen ein positives religiöses Miteinander sicher stärker gepflegt wird als an staatlichen Schulen z.B. in Niedersachsen, wo die Abbildung religiöser Diversität in der Schule nicht den Stellenwert hat.