Prof. Dr. Till Sebastian Idel – Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

Blockeintrag                                              30.04.2019
Von Doreen Klosseck

RV04 – Prof. Dr. Till Sebastian Idel – Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

  1. April 2019

Die Vorlesung hat einen schul- und unterrichtstheoretischen Blick auf
individualisierenden Unterricht geworfen.

  1. Fassen Sie die für Sie wichtigsten Einsichten, die Ihnen diese
    Perspektive eröffnet hat, zusammen.


Die Vorlesung hat mir die große Differenz zwischen „Unterricht als Klassengespräch“ und „Individualisiertem Unterricht“ verdeutlicht. Beide Formen der Lerngestaltung haben sowohl ihre positiven als auch ihre negativen Aspekte und sie fordern auch unterschiedliche Verhaltensweisen der Schülerinnen und Schüler. Bei dem „Unterricht als Klassengespräch“ verläuft der Unterricht als Frontalunterricht d.h. der Lehrer sieht alle Schülerinnen und Schüler. Auch werden bei dieser Art der Lerngestaltung Themen gemeinsam in gleicher Zeit bearbeitet und es wird versucht, durch gemeinsame Kommunikation, den Unterrichtsablauf voranzutreiben. Die logische Schlussfolgerung von so einer Unterrichtsgestaltung ist hier eine Homogenisierung. Bei dem „Individualisierten Unterricht“ wird z.B. mit Hilfe einer Dezentralisierung der Ordnung und einem flexiblen Zeitraum, zum bearbeiten der Aufgaben versucht, dass sich die Schülerinnen und Schüler frei in ihrem Lernprozess entfalten können. Jedoch bringen beide Methoden auch Nachteile für die Schülerinnen und Schülern mit sich, z.B. spielt die Ausgrenzung von den Schülerinnen und Schülern im Unterricht, bei beiden Ansätzen eine wichtige Rolle.


  1. Welchen Beitrag leistet Ihrer Meinung nach eine solche – auch
    kritische – Sichtweise, auf die mit Individualisierung verbundenen
    Herausforderungen und Probleme, für die Reflexion des Umgangs mit
    Leistungs-Heterogenität im Unterricht?


Meiner Meinung nach, leistet diese Sichtweise auf Individualisierung einen wertvollen Beitrag zur Reflexion um das Thema „Umgang mit Leistungs-Heterogenität in Unterricht“. Das liegt daran, dass eine kritische Sichtweise in der Lage ist Probleme aufzuzeigen, die vorher nicht bekannt waren. Eine kritische Sichtweise ist ein Kernelement wissenschaftlichen Arbeitens und zeigt hier deutlich, dass sich auch bei dieser Form der Lerngestaltung Schülerinnen und Schüler sowohl von den Mitschülern, als auch von den Lehrkräften, als ausgegrenzt fühlen können. Hier hatten wir ein Fallbeispiel in dem Tarkan intensivere Förderung seitens der Lehrkraft benötigte und die Lehrkraft, dieser Situation nicht gerecht werden konnte, da eine Mitschülerin Nele die Lehrkraft ablenkte. So stand die weitere Förderung für Tarkan still bis die Lehrkraft das Gespräch mit Nele beendet hatte.
Auch stellt die Individualisierung ein pädagogisches Problem dar z.B. werden die Klassen immer größer, was somit die Individuelle Förderung jeden einzelnen beeinträchtigen kann. Aus diesen Gründen soll die Lehrkraft ihre Unterrichtsgestaltung kritisch reflektieren und versuchen, den komplexen Anforderungen, welche die Struktur von Individualisiertem Unterricht mit sich bringt, gerecht zu werden.

 

Welche Fragestellungen könnten aus einer solchen Sicht in der Beobachtung von Unterricht in
Praktika entwickelt werden.

 

Meine aufkommenden Fragen die ich dazu habe und im Praktikum näher Beobachten werde sind:
Wie geht die Lehrkraft mit der Unterrichtsgestaltung um? Welche Gedanken macht sich diese und welche Form des Unterrichts hat sich aus der eigenen Erfahrung am meisten befürwortet?
Wie reagiert die Lehrkraft auf Ausgrenzung innerhalb der Klasse?
Was tut diese für eine Erfolgreiche Individuelle Förderung?
Kann die Lehrkraft der Individualisierung Zeit massig gerecht werden?

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