RV09 – Dr. Sabine Horn, Katharina Kracht – Über jüdisches Leben reden – (k)ein Tabu? Umgang mit religiöser Diversität am Beispiel Judentum Von Doreen Klosseck

Blockeintrag von Doreen Klosseck

RV09 – Dr. Sabine Horn, Katharina Kracht – Über jüdisches Leben reden – (k)ein Tabu? Umgang mit religiöser Diversität am Beispiel Judentum

  1. Juni 2019

Option 1:

https://www.planet-wissen.de/kultur/religion/juedisches_leben/pwiekoscheresleben100.html

Wählen Sie eine Option.

  • Fassen Sie die im Text dargestellten unterschiedlichen Positionen in Bezug auf die Religionsausübung zusammen. (Option 1: Koscheres Essen, verschiedene Haltungen dazu; Option 2: Können Frauen Rabbinerinnen sein?)

Hier werde ich nun die unterschiedlichen Positionen der Religionsausübung mit Hilfe der Internetquelle „Jüdisches Leben – Koscheres Leben“, von Jürgen Dreyer und Sybille Hattwich zusammenfassen. Das jüdische Leben ist von vielen Regeln geprägt. Darunter gibt es gläubige die diese Regeln genau befolgen und darin die Möglichkeit sehen, ihr leben nach Gottes willen zu leben. Liberale Juden jedoch, sehen sich in diesem Regelwerk in ihren Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt und wollen z.B. Mischgewebe aus Leinen und Wolle tragen. Auch fällt es Außenstehenden teilweise schwer eine streng religiöse Lebensart nachzuvollziehen. Es gibt dort seht unterschiedliche Wahrnehmungen. Zu dem Leben als Jude gehört unter anderem, dass Milch und Fleisch in der Zubereitung, der Einnahme sowie des Abwaschen separat voneinander getrennt werden. Bei Unstimmigkeiten was z.B. Koscher ist, wendet man sich an einen Rabbiner oder einer Rabbinerin, wobei auch hier in der Vergangenheit verschiedene Aussagen gemacht wurden.

 

 

 

 

 

  • Wenden Sie die drei Grundannahmen des religionswissenschaftlich-kulturwissenschaftlichen Ansatzes (interne Diversität, Religion als beeinflusst von historischen Prozessen, Religion als Teil soziokultureller Strukturen, s. AB 1) auf den Text bzw. die im Text beschriebenen Haltungen und Praktiken an. Die beiden letzteren sind eventuell eher subtil und implizit im Text angelegt.

 

Im Bezug auf das Judentum geht es bei der internen Diversität darum, dass innerhalb der Jüdischen Gesellschaft verschiedene Lebensweisen bzw. Formen des religiösen Auslebens vorhanden sind. Dies ist auch bei anderen Glaubensrichtungen der Fall. Es gibt Juden die den Anforderungen der religiösen Vorschriften nachkommen und andere z.B. liberale Juden sich in ihrer Handlungsfreiheit damit eingeschränkt fühlen. Zu der Zweiten Grundannahme „Religion als beeinflusst von historischen Prozessen“ geht es darum, dass sich Religionen in permanenten Veränderungsprozessen durch gesellschaftliche Veränderungen befinden und man Religionen nicht als zeitlos definieren sollte. Erst im Jahr 1935 wurde zum ersten Mal eine Frau zur Rabbinerin geweiht. Zuvor galt dieser Gedanke, dass eine Frau dieses Amt übernehmen könnte als unvorstellbar. Religion als Teil soziokultureller Strukturen zeigt sich auch hier anhand des Amtes von Rabbinerinnen. Das gesellschaftliche Bild der Frau hat sich auch in der wrligiösen Welt des Judentums weiterentwickelt.

  1. Beschreiben Sie Ihre eigene Verortung gegenüber dem im Text angelegten
    Phänomen. Gehen Sie dabei auf die Fragen auf AB 2 ein.

Von mir selbst kann ich sagen, dass ich zwar getauft wurde aber kein religiöses Leben führe. Mir ist es wichtig, Religionen egal in welcher Form sie ausgelebt wird, zu respektieren, zu akzeptieren und auch zu bewundern. Alle drei Grundannahmen sind wichtig und geben das große Ganze wieder. Inwieweit z.B. religöse Juden ihren Glauben ausleben wollen, steht ihnen selbst frei zu. Dies gilt meiner Meinung nach auch für alle anderen Glaubensrichtungen. Im Hinblick auf die „Kaschrut“-Regeln bleit es den Menschen selbst überlassen, wieweit sie diese in ihrem leben ausleben möchten. Auch wenn es in dem Beispiel 1) eine Debatte um den Verzehr von Sushi gab, können sich die Juden dennoch frei entscheiden welche Auslegung über koscheres Essen sie befolgen wollen. Schwierig ist der Verzehr außerhalb der Jüduschen Gemeine, denn es gib nur wenige Restaurants die der Separierung von Fleisch und Milch gerecht werden könen. Dies kann aus verschiedenen Gründen z.B. wegen nur eine Küche, sehr schwer sein. Vielleicht wird sich dies im Laufe der Jahre auch verändern, sodass die Juden mehr außerhäusliche Möglichkeiten bekommen, ihr essen zu genießen und ihre Religion von der Gesellschaft keine Einschränkung erfahren muss.

 

  • Entwickeln Sie eine schriftliche pädagogische Reflexion zum Umgang mit den folgenden Szenarien:

 

Wenn Sie Option 1 gewählt haben: Sie haben mit ihrer Klasse ein gemeinsames Essen zur Feier des Schuljahresabschlusses geplant. Eine Schülerin möchte nicht teilnehmen, da sie nur koscheres Essen zu sich nimmt. Eine andere Schülerin sagt ihr, sie sei albern, schließlich würde es auch Juden und Jüdinnen geben, die sich nicht koscher ernähren.

Religion ist ein Teil der Identitätund und sollte bzw. muss akzeptiert, in der Gesellschaft integriert und berücksichtigt werden. Sollte sich in meiner zukünftigen Klasse so ein Fall ereignen, dann ist es meine Aufgabe als Lehrperson, diesen Teil der Schülerin oder des Schülers zu berücksichtigen und dem Schüler oder der Schülerin das Schuljahres-Abschlussessen so angenehm wie möglich zu gestalten. Sich Koscher zu ernähren sollte kein Hindernis darstellen oder zu einer Ausgrenzung führen. Die religiöse Auslebung sollte also niemals als Barriere oder generell als Problem oder Hindernis angesehen werden. Das Durchhaltevermögen und der Glaube sollte vielmehr bewundert werden. Es ist leider oft der Fall, dass alles was einem selbst fremd ist, abgelehnt wird und genau hier komme ich als Lehrkraft ins spiel.In dieser Rolle habe ich die Möglichkeiten jedem einzelnen die Vorzüge von Heterogenität im Schulalltag deutlich zumachen und den Schülerinnen und Schülern eine neue Wahrnehmung bereit zu stellen. In diesem Fall würde ich agieren und vorschlagen, ob das Schuljahres-Abschlussessen nach einem Motto umgestaltet werden sollte. Mein Vorschlag wäre dass jeder verschiedenen Essen seiner Kultur mitbringt.In dieser Situation möchte ich niemanden bloßstellen oder konfrontieren indem ich z.B. erkläre was koscheres Essen eigentlich ist. Mein Motto lautet: „Probieren geht über studieren“. Am Ende würde ich jeden Fragen, was diese gerne für den Tag zubereiten möchten und würde dann an diesem Tag zu den einzelnen Speisen ein kleines Infoblatt hinterlassen, wo die wichtigsten Aspekte z.B. zum koscheres oder halal Essen beinhaltet sind. Die Schülerinnen und Schüler sollen das essen zunächst einmal kennenlernen bevor sie dies ablehnen, generalisieren oder in irgendeiner weise schlechtreden. Am Ende können wir die Erfahrungen und Meinungen gemeinsam zusammentragen und so teilen.

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