Dr. Christoph Kulgemeyer – Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht: Felder und Maßnahmen 

Blockeintrag                                                                               23.04.2019 
Von Doreen Klosseck

Dr. Christoph Kulgemeyer – Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht: Felder und Maßnahmen 

In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

Da die derzeitige Ausganglage von Differenzierung an Bildungsstätten noch Ausbaufähig ist und in einigen Fällen zu wenig differenziert wird, nenne ich nun zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität die dem Kollegium von Nutzen sein könnten.

Hierzu werde ich zum Umgang mit Leistungsheterogenität  die äußere Differen­zierung sowie die innere Differenzierung näher Erläutern. Im Bereich der äußeren Differenzierung existiert ein mehrgliedriges Schulsystem, was sich durch Zusatzangeboten sowie Niveaukurse kennzeichnet.  Die Auswirkungen  die eine solche Einteilung nach Kursen mit verschiedenen Leistungsniveaus bei der   äußeren Differenzierung auf die Schülerinnen und Schüler hat, wurde von Hoffer (1992) in den Fächern der Naturwissenschaften und Mathematik in der siebten bis zehnten Klasse, in den USA, erforscht. Die Ergebnisse dieser Forschung zeigen, dass diese Art des Umganges mit Leistungsheterogenität eher negative Effekte auf die Fachleistung hat. Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler werden nur geringfügig von der äußeren Differenzierung profitieren. Zudem stellte er fest, dass das System einen negativen Effekt auf die Leistungsschwächeren Schülerinnen und Schüler hatte. Somit lässt sich feststellen, dass die äußere Differenzierung nahezu keinen positiven Effekt aufweist, denn die leistungsstarken Schülerinnen und Schüler, profitieren sogar noch mehr als die Leistungsschwachen.

Bei der inneren Differenzierung wird die Lernumgebung auf die unterschiedlichen Leistungsniveaus angepasst. Hierbei stellt die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern differenzierte Arbeitsmaterialien zur Verfügung.

Durch z.B. Zusatzaufgaben oder durch mehr Lernzeit werden die SuS je nach Leistungsniveau individuell gefördert. Auch Gruppenarbeiten spielen hierbei eine große Rolle, wobei diese Art der Differenzierung mehr effektive Unterrichtszeit beansprucht und nur alle Schülerinnen und Schüler mit gleicher Aufmerksamkeit der Lehrkräfte Erfolg erzielen können. Aus einer Forschung von Saleh et al. (2015), wo fünf vierte Klassen in jeweils Vierergruppen aufgeteilt wurden, in homogenen als auch in heterogenen Gruppen, geht hervor, dass leistungsschwache Schülerinnen und Schüler von heterogenen Gruppen profitieren und dass diese ein hohes Maß an  Motivation in heterogenen Gruppen hatten. Jedoch ist diese Art der Differenzierung abhängig von der Lehrkraft bzw. wie diese die Leistungsheterogenität bewältigt.
Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

 

In meiner gesamten Schullaufbahn kann ich, unter Berücksichtigung der Unterrichtsmuster, nicht genau sagen welche Differenzierung für mich persönlich am wirkungsvollsten war, aber ich tendiere zur inneren Differenzierung. Ich erinnere mich, dass ich im Bezug auf die innere Differenzierung bei einer Gruppenarbeit einmal das Thema nicht ganz verstanden habe. Das Positive an dieser Situation war, dass eine Schülerin aus meiner Gruppe mich mit Geduld an das Thema heran führte. Zuvor kannte ich diese Art von Gruppenarbeit nicht, sondern habe selbst bei Gruppenarbeiten öfter meine Mitschüler an das Thema herangeführt und oft auch unfreiwillig einen unverhältnismäßig der Arbeit übernommen. Es war interessant und Hilfreich bei diesem Thema Hilfe von einer Mitschülerin zu bekommen und sie nicht, wie wir Schülerinnen und Schüler es sonst gewohnt waren, von der Lehrkraft zu erhalten. So wurden die leistungsschwachen Schüler von den leistungsstarken Schülern mitgezogen.

Im Bezug zu der äußeren Differenzierung wurden wir Schülerinnen und Schüler in meiner Oberschule in Grund- und Erweiterungskursen aufgeteilt. Somit wurden hier die verschiedenen Leistungsniveaus voneinander getrennt. Ich sah diese Teilung als überflüssig an, da diese Art der Differenzierung in den Leistungsschwachen Schülern ein Gefühlt des Versagens hervorgebracht hat und diese somit wenig bis keine Motivation mehr aufgewiesen haben.

 

Entwickeln Sie eine kurze Aufgabe mit drei gestuften Lernhilfen, die Sie in Ihrem Fach morgen im Unterricht einsetzen könnten! Erläutern Sie die gestuften Lernhilfen und beschreiben Sie, wie sie im Unterricht erkennen können, ob diese erfolgreich gewählt sind.

Das praktizieren von gestuften Lernhilfen kann sich für Schülerinnen und Schülern als sehr nützlich erweisen.

 

Aufgabe: Worauf will Bertold Brecht in „Der gute Mensch von Sezuan“  im Hinblick auf die Armut und des Glaubens Aufmerksam machen?

Lernhilfe 1: Wie beschreibt er die Armut und den Glauben? Schreiben Sie
in Stichpunkten.

Lernhilfe 2:  Kann der Glaube einen von Armut befreien?

Lernhilfe 3:  wenn ja warum? Wenn nein Warum?
Ich habe mir zu meiner Aufgabe drei Lernhilfen ausgesucht, die aus weiteren Fragen bestehen, um den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zugeben sich selbst an die Antwort der Aufgabenstellung heranzutrauen und um diese zum Mitdenken anzuregen.

Eine Kollegin sagt: „Gesamtschulen sind ja immer mal wieder der letzte Trend, ob wir sie nun Oberschulen nennen oder Sekundarschulen, die Idee ist doch dieselbe. Alle werden gemeinsam unterrichtet, was für eine Ideologie. Dabei zeigt doch die empirische Forschung klar, dass das Gymnasium nur von den besten SuS besucht werden sollte. Die schlechten fühlen sich hier doch viel zu schnell überfordert und das frustriert sie so sehr, dass sie vollkommen abschalten.“ Was antworten Sie der Kollegin?

Schülerinnen und Schüler müssen nicht nur gefordert werden sondern auch gefördert. Unsere Aufgabe als eine Lehrkraft ist es die Schülerinnen und Schüler bei ihrem jetzigen Stand abzuholen und nicht stehenzulassen. Dadurch wird viel von den Lehrkräften verlangt wie z.B.  eine gute Tiefenstruktur im Unterricht zu schaffen. . Die Schülerinnen und Schüler sollen zum mitdenken angeregt werden, wo jeder von Ihnen ein Stück des gesamten Bilden soll. Es können nicht alle SuS am selben Maßstab gemessen werden aber es sollten alle zusammen unterrichtet werden, da sie gegenseitig von ihren individuellen Stärken profitieren können.

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