Die zentralen theoretischen Aspekte der Vorlesungen sind die Begrifflichkeiten Exklusion, Segregation, Integration und Inklusion, nach Sander und wie mit diesen umgegangen wird. Die Exklusion beschreibt hierbei die vollkommene Ausschließung der Schüler mit Behinderung . Mit der Segregation werden die Kinder nun gefördert, dies geschieht jedoch in separaten Einrichtungen. Erst mit der Integration werden Kinder mit Behinderung in die Regelschulen mit einbezogen, hierbei wird die sonderpädagogische Unterstützung weiterhin fortgesetzt. Mit der Inklusion erfolgt dann die optimale Durchsetzung der Integration, in der nicht nur wert darauf gelegt wird, dass alle Kinder dieselben Schulen besuchen, sondern auch alle in dieselbe Klasse integriert werden, sodass ein Absonderung der Schüler mit Behinderung ausgeschlossen werden kann. Diese Schritte spiegeln sich auch in der Entwicklung des Bildungssystems in Deutschland wieder, dennoch gibt es auch hier noch einige Punkte die sich noch nicht vollständig im Bildungssystem etabliert haben und demnach sollte das hiesige Bildungssystem weiterhin in der Frage der Inklusion eine Steigerung und Verbesserung anstreben.
Die Erfahrungen die ich bislang im gemeinsamen Unterricht gemacht habe, während meiner Arbeit an einer Stadtteil-Schule in Hamburg, sind im Vergleich zu meiner eigenen Schulzeit definitiv gestiegen. Wenn ich heute an der Schule bin kann ich entnehmen dass jegliche Schüler mit Behinderung, sei es in Form eines Down-Sydrom, kleinwüchsigkeit, oder Asperger, gemeinsam in einer Klasse unterrichtet werden, meist wird hierbei sogar versucht auf Untersützung zu verzichten, wenn dies den Möglichkeiten entspricht, um den Kindern das Gefühl von Gleich-sein zu vermitteln. Dies gelingt derzeitig meist mit Erfolg. Verglichen mit meiner Schulzeit kann ich drastische, positive Veränderungen wahrnehmen, da zu meiner Zeit meist nur Einzelfälle in Regelklassen inkludiert wurden. Demnach kann ich sagen dass wir heute, vor allem an der Stadtteil-schule eine erfolgreiche Inklusion vorfinden können. Dennoch streiten sich Meinungen. So habe ich von einigen Lehrern erfahren dass einige Schüler bei denen eine Behinderung vorliegt, zu einer Herausforderung werden kann mit der sie sich noch nicht in der Lage fühlen, diese zu bewältigen, so konnte ich beobachten wie eine Schüler nicht mit Materialien versorgt wurden sind, sodass sie sich selbst aussuchen sollten was sie jetzt machen wollen, auch wenn dies nicht dem Fach entsprach welches unterrichtet wurde. Andere sehen die Inklusion als keine zu bewältigende Schwierigkeit, sondern viel eher als eine Erweiterung, die ihnen selbst auch mehr Erfahrung im Gegenzug schenkt. Hierbei ist der Förderbedarf in Form eines weiteren Lehrers innerhalb der Klasse gedeckt. Dieser ist für alle da und unterstützt die Kinder, wenn diese es wollen. Auch hier steht an erster Stelle, dass sich kein Kind als „Sonderfall “ wahrnehmen soll. Ich selber bin der Meinung dass diese Art von Inklusion sehr erfolgreich sein kann. Denn so lernen nicht nur Lehrer, wie mit unterschiedlichen Menschen umgegangen werden soll und kann, sondern auch die Schüler untereinander. Des weiteren kann durch die Integrierung in der Klasse dafür gesorgt werden dass die Schüler mit Behinderungen nicht ausgegrenzt werden, weil ihr Wissenstand nicht dem der Mitschüler entspricht. Auch das die Förderung innerhalb der Klassen stattfindet finde ich richtig, mit dieser Durchsetzung kann verhindert werden dass sich der Schüler sich selbst wie vorher schon erwähnt, als ein „Sonderfall“ empfindet. Eine große Chance die sich hierbei ergibt, ist dass Behinderung, nicht mehr als eine Einschränkung empfunden wird, sei es nun seitens der Lehrer, Mitschüler, oder Schüler mit Behinderung selbst, sondern nun als eine Bereicherung gesehen werden kann, welche verschiedene Sichtweisen und Auffassungen auf verschiedenste Bereiche, seien es Aufgaben im Mathe unterricht, Kunst, oder gar das Kommunizieren miteinander zum Vorschein bringen kann. Eine Herausforderung wird es erst dann, wenn sich Lehrer oder Mitschüler nicht gründlich mit dieser Thematik auseinandersetzen und lediglich verlangen dass sich der/die Schüler/in mit Behinderung dem Klassenverband und ihrem Stand anpassen muss. Dieses Verständnis dass Menschen mit Unterschieden nicht gleich schlechter sind aufzuweisen, könnte demnach dann eine Herausforderung werden.
Eine Beobachtungsaufgabe könnte in diesem Zusammenhang sein, inwieweit ein Verständnis für Schüler mit Behinderung, von Seitens der Lehrer, aber auch Mitschüler besteht und worin genau dieses Verständnis besteht, versteht man demnach Behinderung als ein Problem oder als eine Bereicherung und wie genau macht sich dieses Verständnis bemerkbar?