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2. Juni 2023

RV08/ Mehr Bildungschancen für Alle durch digitale Medien? – Digitale Klüfte in digitalen Bildungsräumen und was man dagegen tun kann

Filed under: Allgemein — Schlagwörter: — Dilber @ 10:15

1. Erläutern Sie bitte die unterschiedlichen Strategien zum Umgang mit Heterogenität (Differenzierung, Individualisierung, Personalisierung, Unterstützung sowie kooperatives Lernen) mittels digitaler Medienanhand von konkreten digitalen Beispielen wie z.B. Apps, Programme oder andere digitale Lern– oder Übungsangebote in einem ihrer Fächer. Welche Potentiale erkennen Sie in der Nutzung kommunikativer KI (Bsp. Khanmigo in der Vorlesung, ChatGPT, KI–Tools von fobizz https://tools.fobizz.com/gallery?query=&model%5B%5D=Collection; siehe auch den beigefügten Text von Holmes 2023)? Was kann die Software ggf. nicht leisten?

 

Differenzierung: In einer heterogenen Klasse haben die SuS unterschiedliche Lernbedürfnisse, Interessen und vor allem Fähigkeiten. Verschiedene Differenzierungsstrategien im Unterricht sollen die Heterogenität untereinander fördern. Dies ermöglicht die Erstellung individueller Studienpläne, um sicherzustellen, dass jeder Lernende sein volles Potenzial entfaltet. Lehrer können wählen, ob die Schüler einzeln oder gemeinsam in kleinen Gruppen arbeiten sollen.

Individualisierung: Durch die Berücksichtigung der unterschiedlichen Lernanforderungen, Interessen und Fähigkeiten der Schüler können Lehrer den Unterricht individuell gestalten. Unterschiedliche Unterthemen und die individuelle Art und Weise, wie Schüler*Innen ihre Beiträge recherchieren und sammeln, führen zu unterschiedlichen, individuellen Ergebnissen. Die Unterrichtsthemen sind einzelnen Studierenden gewidmet, nicht der gesamten Klasse. Die „Anton“-App ist ein für SuS entwickeltes Programm, um diese Personalisierung voneinander zu ermöglichen. SuS kann Aufgaben mit einem Schwierigkeitsgrad von 1-3 Sternen auswählen und so ein individuelles Lerntempo festlegen, bei dem sie sich wohl und gefördert fühlen.

Personalisierung: Personalisierte Lernstrategien werden auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Schüler zugeschnitten. Personalisierung zielt vor allem auf die Individualisierung jedes einzelnen Schülers ab. Die „ItsLearning“-App steht nicht jedem zur Verfügung und wird daher individuell an jedes Kind angepasst. Jede/r Schüler*in gilt als individueller Schüler.

Unterstützung: Für fast jeden Studierenden ist es sinnvoll, Hilfsmittel im Unterricht oder im Studium einzusetzen. Mithilfe digitaler Medien, Plattformen und Apps haben SuS gute Chancen, in ihrem Lernprozess unterstützt und gefördert zu werden, wann immer es ihnen passt. Zum Beispiel Erklärvideos auf YouTube wie „CrashCourse“, das hauptsächlich bei der Wissenschaft hilft, „TED-Ed“, das Videos zu verschiedenen Themen hat, oder „SimpleClub“, das hauptsächlich Naturwissenschaft in anschaulichen Videos erklärt.

Kooperatives Lernen: Das Kooperative Lernen ist Lernen unter SuS. Bereiten Sie beispielsweise Präsentationen in Gruppen vor. Kooperatives Lernen fördert neben Toleranz auch Respekt und Verständnis füreinander. Starke Schüler können schwachen Schülern helfen und umgekehrt, wodurch eine positive Lernatmosphäre entsteht. Es gibt verschiedene Programme, die kooperatives Lernen erleichtern – etwa „Prezi“ oder „Keynote“.

Kommunikative KI: Der Einsatz von KI hat für jeden  unterschiedliche Vor- und Nachteile. Künstliche Intelligenz kann den Zugang zu umfassenderen und besseren Bildungsressourcen verbessern. Künstliche Intelligenz kann jedoch die menschliche Kreativität, Intuition und Urteilskraft nicht ersetzen. Wenn Sie also mit Ihrer Meinung zu einem Schluss kommen, kann KI nur bei der Wortwahl oder kleinen Argumenten helfen, aber sie wird niemals das menschliche Urteilsvermögen ersetzen. Allerdings erhalten sie mithilfe von KI schnelle und fundierte Antworten auf ihre Fragen. KI kann bei der Lösung von Problemen helfen, indem sie Schülern Anleitung, Feedback und Vorschläge zur Lösung komplexer Probleme gibt. Für SuS, die einen Migrationshintergrund haben und Schwierigkeiten beim Schreiben von Aufsätzen, Briefen, Vorschlägen oder Bewerbungen haben, bieten solche Programme einen weiteren wichtigen Vorteil. Lehrer können auch KI-gestützte Systeme im Klassenzimmer nutzen, um den Fortschritt einzelner Schüler zu verfolgen, beispielsweise mit KI-gestützten elektronischen Paaren (Holmes, 2023). Diese Tools können eine personalisierte und maßgeschneiderte Unterstützung bieten, um das Schulungsmaterial besser zu verstehen. Allerdings kann diese Software den Unterricht nicht ersetzen.

 

2. In dem beigefügten Text von Verständig et al zum Zero–Level–Divide wird neben selbstproduzierter „Filterblasen“ der für die Nutzenden nicht transparente Einfluß von Algorithmen auf die Verfasstheit des individuellen Medienangebotes diskutiert. Bezogen auf den Einsatz kommunikativer KI wie z.B. ChatGPT insbesondere im Kontext von individualisierten Lernprozessen diskutieren Sie bitte die folgenden Fragen: Welche negativen Effekte in Bezug auf Bildungszugang könnten sowohl Filterblasen als auch der Zero–Level–Divide haben? Wie kann Schule dem entgegenwirken?

 

Algorithmen filtern Inhalte und Informationen basierend auf dem Onlineverhalten des Nutzers und stellen so nur Inhalte bereit, die dem Verhaltens-/Interessenmuster des Nutzers entsprechen. Dadurch entsteht eine Blase von Filtern, die die Suchanfragen von jedem, der im Internet nach seinen Interessen oder Problemen sucht, analysiert. Sie sind für die Filterung der Suchergebnisse und auch für die Filterung zukünftiger Suchergebnisse verantwortlich. Dies kann neben einer eingeschränkten Perspektive auch zu einem Mangel an vielfältigen Informationen für Studierende führen. So entstehen Echo-Kammern. Bezogen auf Bildungskontexte bedeutet dies, dass SuS aufgrund der begrenzten Informationsbasis nicht umfassend informiert sind und sich daher keine unterschiedlichen Ansichten zu unterschiedlichen Themen bilden können. Der Blasenfilter verhindert kritisches Denken und Hinterfragen von Meinungen, indem er nur Inhalte anzeigt, die Ihre Meinung bekräftigen. Gerade durch die Pandemie und des Homeschoolings hat sich gezeigt, dass nicht alle Schüler*Innen die gleichen Möglichkeiten und Anforderungen im Bereich des digitalen Lernens haben. Diese Nulldividende wirkt sich auf die Lernmöglichkeiten aller in zunehmend digitalen Klassenzimmern aus.

 

3. In dem angefügten Text von Wolf & Kulgemeyer werden verschiedene Szenarien des Einsatzes von Erklärvideos im Unterricht dargestellt. Bitte beschäftigen Sie sich in dieser Aufgabe mit dem Szenario 2.3 „Lernen durch Erklären mit Videos“ im Text.

 

A. Welche didaktischen Potentiale sehen sie für den Umgang mit heterogenen Klassen?

Fast jeder hat sich schon einmal ein Lernvideo für die Schule angeguckt. Durch den Einsatz von Erklärvideos im Unterricht können SuS in einer heterogenen Klasse durch die Lernvideos einen anderen Ansatz zur Lösung der Aufgabe erfahren. Grundsätzlich muss man natürlich sagen: Erklärvideos ersetzen keinen Unterricht. Es handelt sich um einen digitalen Monolog ohne die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Sie können allerdings oft hilfreich sein und vor allem dafür sorgen, kurzfristig viele Informationen zu erfassen und, häufig nicht langfristig, zu speichern. Auch selbst Lernvideos zum eigenen Verständnis zu erstellen, ist sinnvoll. Durch selbst produzierte Lernvideos der SuS, beschäftigen sie sich intensiver mit dem Thema, was das Fachwissen und das Verständnis zum Thema noch einmal vertiefen würde.

 

B. Bitte suchen sie auf YouTube, TikTok oder Instagram dazu zwei oder mehrere Video–Beispiele zu einem konkreten Unterrichtsthema aus einem ihrer Fächer (Deutsch, Religion) mit möglichst diversen Autor:innen bzw. Protagonist:innen heraus. Bitte kommentieren Sie, welche Impulse deren Vielfältigkeit für einen Unterricht in heterogenen Klassen bieten. Dazu können Sie sich auch auf den angefügten Text von Honkomp–Wilkens & Wolf beziehen.

Ich studiere Deutsch und Religion. Zum Unterrichtsfach Deutsch gibt es einen diverse Lernvideos die zumeist, wie beispielsweise die Videos von “Studyflix” oder “Simpleclub”, einen Sachverhalt wie den Aufbau einer Hausarbeit anhand einzelner Episoden behandeln. Die Youtube.-Kanäle beschäftigen sich somit, mit verschiedenen Themen. Die Vielfältigkeit und Diversität in Lernvideos können Schülerinnen und Schülern ganz verschiedene Impulse bieten. Durch die Darstellung verschiedener ethnischer Hintergründe, Geschlechter, sexueller Orientierungen und Behinderungen werden Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungen repräsentiert. Dies ist aber leider aktuell noch nicht der Fall.  Als verschiedene SuS zu Lernvideos befragt wurden wurde festgestellt, dass überwiegend Weiße gesellschaftlich männlich gelesene Creator als Quellen für Lernvideos genannt wurden (Honkomp–Wilkens & Wolf, S. 15).  Eine meiner Meinung nach gute Internetseite für den Deutschunterricht und natürlich auch für andere Fächer, ist der sogenannte „Sofatutor.com“. Auch hier sind Erklärvideos vorhanden, welche den Nutzern Vorteile durch die beliebigen Wiederholungen bieten. 

 

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