RV 09 – Genderperspektiven

In der vergangenen Vorlesung haben wir uns mit den Geschlechtern und den damit verbunden Stereotypen im Schulalltag beschäftigt. In unserer Gesellschaft differenziert sich die gesellschaftliche Rolle von Frauen und die Erwartungshaltung gegenüber weiblichen Personen von den Männlichen. Auch in der Schule ist dies der Fall. Zum Beispiel wird davon ausgegangen, dass Mädchen in den sprachlichen Fächern leistungsstärker sind und Jungen dagegen in naturwissenschaftlichen Fächern. Dieses Denken der Lehrenden kann jedoch dazu führen, dass die Leistungsbeurteilung, aufgrund der stereotypischen Kategorisierung der SuS, negativ beeinflusst wird.

Ich habe in meiner Schulzeit die Erfahrung gemacht, dass Mädchen fast immer in Bezug auf die Leistungsbewertung bevorzugt wurden. Vor allem bei weiblichen Lehrern ist es mir aufgefallen, da diese Jungen meist nur auf ihr Verhalten im Unterricht reduzierten. Hat ein Junge des öfteren den Unterricht gestört, jedoch trotzdem gute Leistung erbracht, war es für ihn dennoch kaum noch möglich gute Noten zu erhalten. Mädchen wurden für ihr gutes Sozialverhalten deutlich stärker gelobt als Jungen. Des weiteren hat das gute Sozialverhalten der Mädchen auch deren Note in einem zu starken Ausmaß positiv beeinflusst. Zudem kann ich noch sagen, dass hauptsächlich Jungen für Störungen im Unterricht verantwortlich gemacht wurden, obwohl es auch mal vorkam, dass Mädchen gestört haben. Jedoch mussten Mädchen kaum die Konsequenzen tragen.

Im kommenden Praktika werde ich beobachten, in welchem Ausmaß die genannten Stereotypen vorkommen, indem ich auf das Verhalten der Lehrkräfte achte. Ich werde außerdem viele Gespräche mit SuS führen, um mir deren Einschätzung erklären zu lassen. Dabei werde ich vor allem männlichen Schülern die Frage stellen, ob sie sich bei der Leistungsbeurteilung gegenüber den Schülerinnen benachteiligt fühlen.