RV 11 – Individualisierung von Unterricht als schuldpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

1.) In der letzten Vorlesung, ging es um die Individualisierung von Unterricht , dabei wurde vor allem Bezug auf die Leistungsheterogenität der SuS genommen. Es wurden zwei Arten von Unterricht verglichen, einerseits der Unterricht als Klassengespräch zwischen Schülern und Lehrern und  andererseits die individualisierte Form der Wissensvermittlung. Der Unterricht als Klassengespräch funktioniert, indem der Lehrer den Unterricht lenkt und die Schüler im kollektiv ein Thema erarbeiten. Die größte Handlungsinitiative im Unterricht liegt beim Lehrer, da dieser die Arbeitsprinzipien der SuS bestimmt und ihnen somit ein gewisses Maß von Autonomie entzieht. Dieses Problem gibt es im individualisierten Unterricht nicht, da hier die SuS sich einerseits die Bearbeitungsmethode selbst aussuchen können, andererseits aber auch ihr Arbeitstempo selbst bestimmen. Dies führt jedoch zu einer erheblichen Veränderung des Unterrichts, da die Forderungen/Kompetenzen eines Lehrers deutlich höher sind, da der individualisierte Unterricht von heterogenen Charakter und viel komplexer ist. Da auf die einzelnen Bedürfnisse der Schüler stärker eingegangen werden muss, um eine Vernachlässigung zu vermeiden und dies fordert vor allem einen sehr hohen Grad an pädagogischer Kompetenz von Seiten des Lehrers.

 

2.) Die größte Schwierigkeit bei einem individuellen Unterricht ist es, alle SuS gleichmäßig in den Unterricht mit einzubeziehen, sodass sich niemand vernachlässigt fühlt. Wird dies nicht erbracht, kann es zu Spannungsfeldern zwischen SuS und SuS oderLehrern kommen, dies wiederum würde den Unterricht stark beeinträchtigen. Zum Beispiel könnten die Arbeitsmotivation und der Lernerfolg der SuS darunter leiden. Darum wird von den Lehrkräften eine hohe Kompetenz an pädagogischen und didaktischen Fähigkeiten abverlangt, diese müssen jedoch erstmal erlangt werden. Dies heißt, dass die Lehrer zusätzlich Zeit und Arbeit investieren müssen und dies ist nicht immer so einfach umzusetzen.

 

3.) In meinem Orientierungspraktikum würde ich gerne beobachten, inwiefern die SuS individuell von den Lehrkräften betreut werden. Gibt es Fächer in denen mehr auf die Bedürfnisse einzelner Schüler eingegangen wird und welchen Methoden werden von den Lehrenden genutzt, um diesen Ansatz umzusetzen?

RV 09 – Genderperspektiven

In der vergangenen Vorlesung haben wir uns mit den Geschlechtern und den damit verbunden Stereotypen im Schulalltag beschäftigt. In unserer Gesellschaft differenziert sich die gesellschaftliche Rolle von Frauen und die Erwartungshaltung gegenüber weiblichen Personen von den Männlichen. Auch in der Schule ist dies der Fall. Zum Beispiel wird davon ausgegangen, dass Mädchen in den sprachlichen Fächern leistungsstärker sind und Jungen dagegen in naturwissenschaftlichen Fächern. Dieses Denken der Lehrenden kann jedoch dazu führen, dass die Leistungsbeurteilung, aufgrund der stereotypischen Kategorisierung der SuS, negativ beeinflusst wird.

Ich habe in meiner Schulzeit die Erfahrung gemacht, dass Mädchen fast immer in Bezug auf die Leistungsbewertung bevorzugt wurden. Vor allem bei weiblichen Lehrern ist es mir aufgefallen, da diese Jungen meist nur auf ihr Verhalten im Unterricht reduzierten. Hat ein Junge des öfteren den Unterricht gestört, jedoch trotzdem gute Leistung erbracht, war es für ihn dennoch kaum noch möglich gute Noten zu erhalten. Mädchen wurden für ihr gutes Sozialverhalten deutlich stärker gelobt als Jungen. Des weiteren hat das gute Sozialverhalten der Mädchen auch deren Note in einem zu starken Ausmaß positiv beeinflusst. Zudem kann ich noch sagen, dass hauptsächlich Jungen für Störungen im Unterricht verantwortlich gemacht wurden, obwohl es auch mal vorkam, dass Mädchen gestört haben. Jedoch mussten Mädchen kaum die Konsequenzen tragen.

Im kommenden Praktika werde ich beobachten, in welchem Ausmaß die genannten Stereotypen vorkommen, indem ich auf das Verhalten der Lehrkräfte achte. Ich werde außerdem viele Gespräche mit SuS führen, um mir deren Einschätzung erklären zu lassen. Dabei werde ich vor allem männlichen Schülern die Frage stellen, ob sie sich bei der Leistungsbeurteilung gegenüber den Schülerinnen benachteiligt fühlen.

RV 08 – Auf dem Weg zu einer Schule

1.) In der letzten Vorlesung ging es um die Aussonderung von SuS mit Förderbedarf und welche Auswirkungen dies mit sich bringt. Im Fokus dabei stand die Ausschließung und Benachteiligung von SuS mit Förderbedarf. Der Unterricht in gesonderten Klassen für SuS mit Förderbedarf ist stark auf die SuS angepasst, da die Lehrkräfte pädagogisch spezifischer arbeiten. Des Weiteren sind derartige Klassen deutlich kleiner was jedoch das spezifische Arbeiten erst ermöglicht. Jedoch führt das Unterrichten in gesonderten Klassen zu sozialer Isolierung der SuS mit Förderbedarf, da diese keinen Kontakt zu Regelschülern haben und sich somit an diesen nicht orientieren können. Außerdem sind die SuS zu stark auf die Lehrenden fixiert und lernen nicht unabhängige Kommunikationen mit nicht Lehrenden zu führen.

2.) Die Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung und Entwicklung“ gibt allgemeine Informationen darüber, dass ein Kind Probleme mit der Entwicklung von Motorik und Sensorien hat. Bei dem „Förderschwerpunkt Lernen“, geht es darum inwiefern SuS Probleme im Lern- und Arbeitsbereich haben. Zum Beispiel durch Konzentrations-, Lese- und Schreibschwäche. Jedoch hat jeder Schüler individuelle Schwachpunkte, welche die Lehrenden erkennen müssen, um eine gezielte Förderung erreichen zu können. Dabei ist vor allem der Austausch mit der Familie des jeweiligen Schülers von enormer Bedeutung.

3.) Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, dass ein Austausch zwischen Lehrenden und den Eltern von SuS mit Förderbedarf stattfindet. Denn erst dann keine eine erfolgreiche pädagogische Beziehung zwischen Schüler und Lehrer entstehen. Da es notwendig ist, dass ein Lehrer ausreichend Informationen über seine SUS hat, damit er weiß wie er auf die Schwächen zu reagieren hat. Würde kein Austausch bestehen, wäre der Unterricht wenig produktiv. Da die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern und das Schüler-Lehrer Verhältnis gestört bzw. nicht durchlässig wäre und man auf einer pädagogischen Ebene nicht zusammentreffen würde.