Problematiken im Schulfach Mathematik

Ich wurde in meiner Schullaufbahn von sehr unterschiedliche Lehrertypen, im Fach Mathematik, unterrichtet. Neben einigen Mathematiklehrern denen es schwer gefallen ist, den Mathematikunterricht auf die Schüler einzustellen, hatte ich hauptsächlich Lehrer denen es gelungen ist einen interessanten und lehrreichen Mathematikunterricht zu gestalten. Auffällig war jedoch, dass die Leistungen im Fach Mathe allgemein immer sehr stark vom unterrichtenden Lehrer der Klasse abhingen. Dies war vor allem in meiner Oberstufenzeit der Fall, in der es einen Kurs mit einem Punktedurchschnitt von ca. 5 Punkten gab und einen mit dem Durchschnitt von ca. 13 Punkten. Von den vorherigen Leistungen der Schüler weiß ich, dass der Leistungsunterschied nicht an den mathematischen Fähigkeiten der einzelnen Schüler liegen kann.

An den Schulen die ich besucht habe gab es immer einen hohen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus kann ich sagen, dass es im Fach Mathematik keine großen Schwierigkeiten durch sprachliche Defizite für Schüler mit Migrationshintergrund gab. Wenn doch welche auftraten, dann bei Textaufgaben. Diese konnten jedoch immer schnell beseitigt werden, indem die Mitschüler nicht verstandene Wörter erklärten. Somit gab es auch keine auffälligen Leistungsunterschiede im Fach Mathematik. Die sprachlichen Schwierigkeiten der Schüler ohne Deutsch als Muttersprache, traten eher in den Geisteswissenschaften und im Deutschunterricht auf.

Mit der Ansicht von Stocker stimme ich in vielen Punkten überein. Mathematikunterricht sollte die Schüler nicht nur in rechnerischen, mathematischen Fähigkeiten schulen, sondern auch einen Bezug zum Alltag herstellen,u den Schülern zu ermöglichen, die Welt und ihr Umfeld besser zu verstehen. Dieser Bezug zur Realität bewirkt, dass die Schüler sich besser mit den Aufgaben identifizieren können. Somit wird ihr Interesse geweckt und das bearbeiten der Aufgaben fällt um einiges leichter. Hierzu dienen alle Themen mit denen sich die jeweilige Altersgruppen momentan auseinandersetzen. So sollten Klassen der höheren Jahrgangsstufen möglichst keine Aufgaben mehr vorgelegt bekommen, in denen es beispielsweise um einen Hamster geht, der einen Namen trägt.

Fragestellung 3

Bearbeitung der Aufgabe 3:

 

„In den letzten 10 Jahren sind die Jungen (bzw. österreichisch: Burschen) vermehrt in die bildungspolitische Diskussion geraten: Sie gelten als die neu entdeckte Risikogruppe. Diskutieren Sie den Vorschlag, analog zum geschlechtergetrennten Unterricht, wie mancherorts in den MINT-Fächern erteilt wird, einen geschlechtergetrennten Deutschunterricht einzuführen.“

 

 

Ich stehe der Geschlechtertrennung im Fach Deutsch, sowie in allen anderen Schulfächer, sehr kritisch gegenüber. Natürlich gibt es Faktoren die für eine Trennung von Jungen und Mädchen, gerade im Fach Deutsch, sprechen. Statistiken beweisen, dass ein großer Leistungsunterschied, zu lasten der Jungen, zwischen den Geschlechtern vorhanden ist. Dieser Leistungsunterschied ist vor allem das Produkt des Interessenunterschiedes von Jungen und Mädchen. Doch deshalb den Unterricht in zwei Gruppen aufzuteilen, ist meiner Meinung nach nicht Zielführend. Im Gegenteil! Eine Aufteilung des Deutschunterrichts verletzt sogar die Gleichberechtigung der Schüler. Durch eine Trennung würden die Schüler verschiedene Ausbildungen erhalten und eine gleiche Bewertung ihrer Leistungen wäre nur schwer umsetzbar. Ein anderer Punkt ist der, dass man die Interessen der Schüler nicht einfach in Jungs- oder Mädcheninteresse einteilen kann. Man sollte lieber auf die Individuen schauen. Mit einer Geschlechteraufteilung würde man viele Schüler benachteiligen die sich für ein Thema interessieren, welches eher dem anderen Geschlecht zugeordnet werden würde. Wenn ich mich selbst in der Heterogenitätsvorlesung umschaue muss ich feststellen, dass ich einen weiblich dominierten Beruf gewählt habe. Falls wir nun nicht an der Universität, sondern in der Schule wären, ginge ein solcher Beschluss gegen meine Interessen. Ich denke, dass die Geschlechtertrennung eine Kategorisierung der Schüler ist, nach der, genauso wie in anderen Bereichen, wie Herkunft oder Wohlstand, Menschen nicht eingeteilt werden dürfen.

 

Um dieser Problematik entgegenzuwirken sollte man versuchen die Themenwahl und -behandlung im Fach Deutsch so einzurichten, dass man möglichst beiden Geschlechtern gerecht wird. So könnte man bei der Auswahl eines Buches oder anderer Materialien, die Klasse abstimmen lassen, um bei möglichst vielen Schülern das Interesse zu weckt. Die Heterogenität innerhalb einer Klassen sehe ich eher als eine große Chance an, einen spannenden und abwechslungsreichen Unterricht, mit vielen verschiedenen Menschen, zu gestalten.