VL4 6.5.19 Integrierte (Früh-)Förderung von Sprache und Mathematik

Im Rahmen der letzten Vorlesung wurde der Fokus auf die Möglichkeiten einer Förderung von Sprache und Mathematik gelegt. Speziell wurde dazu das Projekt „Enter“ vorgestellt, welches Kinder aus dem Elementarbereich fördern soll.

Das Projekt besteht aus sechs verschiedenen Elementen, welche sich gegenseitig beeinflussen und so eine umfangreiche Förderung zu erreichen. Im ersten Bereich werden die Erzieher_Innen allgemein informiert. In einer Praktischen Anwendung könnte durch einfache Schulungen oder Infoveranstaltungen geschehen, bei welche die Lehrer_Innen und Erzieher_Innen entsprechende Informationen auch auf mögliche Rückfragen erhalten können. Auf diese Weisen können Schule und Kita weitere Informationen austauschen und evtl. eine künftige engere Zusammenarbeit besprechen.

Im zweiten Teil geht es um die Projektintegration der Eltern. Die Eltern sollen hier dazu angeregt werden, sich aktiv an dem Projekt zu beteiligen. Durch gemeinsame Nachmittage mit dem Schulpersonal und entsprechende (auch mehrsprachige) Informationsunterlagen kann ein reger Austausch zwischen allen Beteiligten erreicht werden. Dies ist besonders wichtig, da die Beteiligung der Eltern wichtig für den Erfolg des Projektes ist. Dennoch kann sich gerade dieser Bereich in einigen Schulen als schwierig erweisen, da gerade die Eltern in problematischen Schulbezirken oft nicht die Beteiligung und auch das Interesse für schulische Aktivitäten zeigen, wie es etwa in besser betuchten Stadtteilen ist. Entsprechend liegt die Verantwortung der Schule in einer umfangreiche und, wenn möglich, auch in einer persönlichen Beratung möglichst aller Eltern.

Ein weiterer Bestandteil des Projektes ist die Konzeptentwicklung zur sprachlichen und mathematischen Förderung. Ich denke, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen und Kitas hier dabei hilft optimale Ergebnisse zu schaffen und die Ergebnisse individuell auf die Bedürfnisse der Kinder abzustimmen. Doch genau darin liegt auch die Herausforderung. Durch einen zunehmenden Fokus auf die Heterogenität der Kinder müssen die Materialien auf den individuellen Wissensstand angepasst werden und dabei auch auf die jeweiligen Stärken und Schwächen eingehen.

Im vierten Bereich sollen die Materialien über ein Ausleihsystem den Kindern zur Verfügung gestellt werden. Hier ist zu beachten, dass Kinder aus einer Kita eine andere Nachmittagsgestaltung haben, als Schulkinder. Auch hat eine Nachmittagsbetreuung weiteren Einfluss auf die zeitlichen Ressourcen, welche den Kindern nachmittags zur Verfügung stehen.

Im fünften Bereich geht es um einen regelmäßigen, wöchentlichen Austausch, bei dem die Kinder über Umgang, Schwierigkeiten und Erfolge mit den jeweils ausgeliehenen Materialien berichten. Da sowohl im Schulalltag als auch in der Kita bereits Morgenrituale integriert sein sollten, müsste sich dieser Bereich relativ einfach in den Schulalltag integrieren lassen, ohne extra Zeit von anderen schulrelevanten Inhalten abziehen zu müssen. Da besonders der Austausch zwischen den Schüler_Innen untereinander und mit den Lehrpersonen eine entscheidende, motivationale Aufgabe hat ist der fünfte Punkt für einen bleibenden Erfolg des Projektes besonders wichtig.

Im sechsten Punkt geht es um Abschlussarbeiten von Studierenden, welche sich mit der Materie weiter auseinandersetzen. Auf diese Weise können Stärken und Schwächen des Projekts genauer untersucht werden. Zudem biete es den Studierenden die Möglichkeit sich tiefer mit der Materie zu befassen und ein tiefgreifendes Verständnis der Thematik zu erhalten. Dennoch sollten die Arbeiten auf freiwilliger Basis vorgenommen werden, da die Thematik eine zeitlich anspruchsvolle Einarbeitung voraussetzt, welche evtl. nicht allen Studierenden zur Verfügung steht. Dennoch ist es gerade aufgrund der Größe des Studiengangs möglich ein solches Projekt durchzuführen und bei entsprechenden Informationsangeboten motivierte Studierende für das Projekt zu begeistern.

Funktionen der Sprache:

Bei der Einführung neuer Aufgabenformate sollte darauf geachtet werden, dass besonders Fachwörter, welche für ein nötiges Verständnis zur Aufgabenbewältigung gehören, vorher entsprechend umfangreich geklärt werden, um so Lesehürden gezielt abzubauen und zu vermeiden. Besonders Wörter, wie etwa „Summe“ sind häufig für ein nötiges Verständnis einer Aufgabe unabdingbar zu kennen. Gerade an solchen Wörtern wird deutlich, dass das eine Fachsprache auch fächerübergreifend aufgebaut werden kann und sollte. Gerade der Austausch innerhalb einer Gruppe kann die kommunikativen Funktionen einer Sprache verdeutlichen und es den Schüler_Innen ermöglichen, auch untereinander, eine fachliche Sprache als Mittel zur kommunikativen Verständigung zu benutzen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Kinder gleich schnell lernen und auch eine ähnliche Auffassungsgabe haben. Dabei kann jedoch eine gemeinsame Besprechung der schwierigen Inhalte helfen, die kognitiven Funktionen der Sprache zu fördern und so die Sprache als Werkzeug mathematischen Denkens in den Unterricht integrieren.

Während meiner wöchentlichen Arbeit in der Schule, in einer ersten Klasse, werde ich in Zukunft darauf achten, welche mathematischen Fachbegriffe die Kinder bereits kennen. Dazu habe ich mir überlegt gezielt schwierige Wörter bei eigenen Formulierungen zu verwenden und die Kinder anschließend nach deren Bedeutung fragen, um einen allgemeinen Wissensstand zu überprüfen.

Als zweiten würde mich interessieren, inwieweit bestimmte Fachbegriffe fächerübergreifend von dem Lehrpersonal aufgegriffen und mir den Schüler_Innen besprochen werden.

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