das Kaleidoskop

Der kleine gelb-rot karierte Zylinder ist glatt und unscheinbar. Er ist hohl von innen und wenn man mit dem Finger gegen ihn schnippt, merkt man. dass er aus Blech ist. An einem Ende befindet sich ein winziges Loch. Gerade noch groß genug, um hindurch blicken zu können. Am anderen Ende des Zylinders wurde das Blech durch Glas ersetzt. Das Glas ist leicht konvex und hat unregelmäßig große Facetten. Wenn ich durch das kleine Loch schaue, sehe ich einen kleinen Ausschnitt meiner Umwelt vergrößert, wie bei einer Lupe. Jedoch ist alles, was ich ansehe durch die Facetten bunt verzerrt und sobald ich das Kaleidoskop drehe, beginnt meine vervielfältigte bunte Realität vor meinem Auge zu tanzen, denn sie dreht und verschwimmt, je nachdem, wie ich das Kaleidoskop gerade halte.

Woher es genau kommt, bzw, wo es gekauft wurde, weiß ich nicht, denn ich habe es letztes Jahr von einem*r Freund*in zu Weihnachten geschenkt bekommen, weshalb es mir viel bedeutet. Es kam, ganz unerwartet, per Post in einem kleinen Päckchen voller Geschenke. Da es eine Woche zu spät kam, dachte ich schon es sei verloren gegangen. Doch zum Glück kam es doch noch an. Das Päckchen war eines der ersten Päckchen, welches ich von meine*r Freund*in bekam. Mit der Zeit entwickelte sich kurz darauf unsere Tradition uns gegenseitig Päckchen mit Geschenken, die uns aneinander erinnern, zu Weihnachten und Geburtstagen zu schicken.

Ich weiß auch nicht, was sich mein*e Freund*in sich bei dem Kaleidoskop genau gedacht hat, aber mir gefällt es durch das Kaleidoskop zu sehen und meine vervielfältigte bunt verzerrte Realität zu beobachten.