- Die Tender-Pädagogik beschäftig sich mit der Stereotypisierung, der Trennung in biologischen Geschlechter ( Mann und Frau) im schulischen Leben. Es wird von der Annahme ausgegangen dass ein Geschlecht in bestimmten Fächer besser ist als das andere Geschlecht, dies bedeutet im Umkehrschluss, dass es in anderen Fächern unterlegen ist. Dies führt oft zu einer bestimmten Erwartungshaltung der LuL, welches sich auf die Benotung der SuS oft auswirken kann. So entsteht die Gefahr, dass bessere Noten vergeben, wenn aufgrund des Geschlechts eine schlechte Erwartung übertroffen wurde, auch wenn die Leistung objektiv und unabhängig vom Geschlecht ’schlechter‘ gewesen ist.
2. Ganz deutlich wird diese Problematik im Sportunterricht in der Schule. Während meiner Schulzeit kam es oft dazu, dass Jungs und Mädchen beim Sportunterricht in getrennten Gruppen verteilt wurden. Dabei gab es unterschiedliche Form der Bewertungen in bestimmten Sportarten. BSspw. Ist beim Diskuswerfer die Note nach der Weite vergeben worden, und weniger nach der Technik. Dabei gab es eine Liste für jedes Geschlecht, wo drinstand welche Weiter, welche Note repräsentierte. Dies halte ich durchaus für sehr Sinnvoll, da man bei solche Sportarten wo Kraft eine große Rolle spiel einfach auf die unterschiedliche Körperbau von Frauen und Männer geachtet werden soll. Allerdings ist beim Teamsportarten ( sofern die Klasse gemischt war) waren die Kriterien nicht wirklich Nachvollziehbar. Die Mädchen bekommen immer schlechtere Noten als die Jungs, weil ihrer Leistung mit der, der Jungs verglichen worden waren. Dies erschien mir nicht immer sehr berechtig. Man sollte vllt. auch dort eine statistische Auswertung für Jungs und Mädchen machen, damit die Noten auch gerechter sind.Um eine übermäßig aufgebesserte Note durch übertreffen einer negativ annotierten Erwartungshaltung, auf eine andere heterogene Gruppe zu beziehen, kann ich mir vorstellen, dass Lehrkräfte in ein moralisches Dilemma geraten wenn sie Deutsch-Klausuren von SuS mit anderssprachigen Hintergrund benoten. Dies beruht auf einem ähnlichen Grundsatz wie im Falle der Gender-Vorurteile, allerdings könnte man argumentieren, dass hier Motivation und Inspiration zum verbessern der Deutschkenntnisse eine nicht unwichtige Rolle spielen.
3. Als Beobachtungsaufgabe würde ich gerne herausfinden von welchen Faktoren die LuL die Benotung abhängig machen. Ich hatte während meiner Schulzeit das Gefühl, dass LuL wirklich nach dem Geschlecht benotet haben. Ich würde gerne den LuL fragen, ob das Geschlecht eine Rolle spielt, und ob sie sich von diesem Vorurteilen lösen können.