Schlagwort: BUND Insektenschaugarten

BUND Insektenschaugarten am Weserwehr

Autorinnen: Lena Wende, Fenna Walter

Insektenschutz und Umweltbildung

BUND Insektenschaugarten am Weserwehr (Eigene Aufnahme vom 25.05.2024)

Die traditionelle Trennung zwischen Natur und Kultur sowie zwischen Mensch und Umwelt wird bereits seit über 20 Jahren in den Diskussionen der Geographie kritisch hinterfragt (Falcon 2023, 23). Die sogenannten posthuman geographies Debatten befassen sich mit Ko-Existenzen und Interaktionen zwischen Menschen und dem sogenannten more-than-human, also Beziehungen, die über das Menschliche hinausgehen (Steele et al 2019, 411). Koexistenzen beziehen sich hierbei auf das gleichzeitige Vorhandensein und Zusammenleben von Menschen und anderen Spezies in einem gemeinsamen Lebensraum, Interaktionen beschreiben die direkten und dynamischen Austauschprozesse zwischen ihnen. Dieses Verständnis basiert auf einer post-anthropozentrischen Perspektive, die die Bedeutung von Nicht-Menschen und ihre Aktivitäten innerhalb der Stadtlandschaft anerkennt und den Gedanken einer Artenhirarchie ablehnt (ebd.). Demnach wird in der aktuellen more-than-human Forschung analysiert, inwiefern die “empathetic and careful more-than-human city” bereits praktiziert wird (ebd.). Hierbei werden Fragen der Fürsorge (engl. Care) für more-than-human aufgeworfen. Laut der Autorin Joan Tronto wird unter Care alles verstanden, “that we do to maintain, continue and repair our world so that we can live in it as well as possible” (Puig de la Bellacasa 2017, 3). Diese Care-Ethik ermutigt dazu, die Bedürfnisse aller Lebewesen in der Stadt zu berücksichtigen und eine sensiblere Beziehung miteinander zu führen (Steele et al. 2019, 411). Bei der untersuchten Care-Praktik dieses Blogbeitrags handelt es sich um die Verbindung aus der Fürsorge für den Insektenschutz und der Umweltbildung. Der rund 800 m² große BUND Insektenschaugarten am Weserwehr in Bremen dient hierbei als exemplarischer Untersuchungsgegenstand, welcher diese beiden Care-Praktiken um more-than-human vereint. Die empirische Untersuchung stützt sich hierbei auf eine teilnehmende Beobachtung eines Rundganges im Insektenschaugarten und auf ein Interview mit dem Projektverantwortlichen des BUND Landesverbandes Bremen. 

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BUND Insektenschaugarten – Unkrauteimer

Unkrauteimer

Unkrauteimer vom ehrenamtlichen Arbeitskreis Insektenschaugarten (Eigene Aufnahme vom 25.05.2024)

In dem Bild sind ein Eimer gefüllt mit Unkraut und Müll sowie eine Schaufel und Gartenhandschuhen zu sehen. Diese Gegenstände repräsentieren wichtige Werkzeuge für den Alltag der Pflege und Instandhaltung des insektenfreundlichen Gärtnerns im BUND Insektenschaugarten am Weserwehr. Da der Arbeitskreis in mehrere Gruppen gegliedert ist, werden den Ehrenamtlichen verschiedene Aufgaben zur Pflege des Gartens zur Teil. Diese Gegenstände sind besonders für die sogenannte “Krautgruppe” relevant, da diese bei jedem Besuch im Insektengarten zum Einsatz kommen. Im privaten Kontext finden diese Gegenstände ebenfalls regelmäßige Verwendung und sind für Hobbygärtner:innen unabkömmlich.

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BUND Insektenschaugarten – Teilnehmende Beobachtung

Am 25. Mai 2024 zwischen 11:00 und 12:30 nahmen wir an einer öffentlichen Führung durch den BUND Insektenschaugarten teil, die von Doris Hoffmann, einer erfahrenen Gärtnerin und Mitglied der ehrenamtlichen Gruppe, geleitet wurde. Neben uns waren noch zwei weitere Personen, zwei Hobbygärtner:innen und Mitglieder des BUNDs, bei der Führung anwesend. Wir versammelten uns in der Mitte des Gartens und trotz der niedrigen Teilnehmerzahl wirkte Doris freudig, dass wir da waren. Sie beantwortete alle unsere Fragen, führte uns anschließend durch die verschiedenen Bereiche des Gartens und erklärte uns ausführlich, wie man insektenfreundliche Pflanzen kultiviert und pflegt. Sie zeigte uns unter anderem den Magerrasen, einen Schuttwall, eine Trockenmauer und mehrere Holzstämme, die als Käferkeller dienen. Sie ging auf alle Fragen mit Begeisterung ein und zeigte großes Interesse daran, den Insektenschaugarten mit all seinen Facetten zu zeigen. Außerdem erzählte sie mit Engagement von anstehenden Veranstaltungen. Die Anwesenheit der anderen beiden Personen und ihre aktiven Fragen zeigten ein großes Interesse an dem Angebot der Gartenführung. Sie erzählten ebenfalls stolz von ihrem Garten und tauschten sich mit Doris darüber aus. 

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BUND Insektenschaugarten – Informationstafeln

Informationstafeln

Informationstafel im Insektenschaugarten (Eigene Aufnahme vom 25.05.24)

Die abgebildete Informationstafel ist eine von mehreren Tafeln, die im BUND Insektenschaugarten aufgestellt wurden. Zu den jeweiligen Bereichen, in die der Garten gegliedert ist, informieren die Tafeln über die Bodenbeschaffenheit, das Vorkommen von bestimmten Insekten und Pflanzenarten und regen zum Selbermachen an. Dabei unterstützen bunte Zeichnungen diese Informationen und lenken den Blick auf die Tafeln.

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