Kategorie: Werkzeuge

An dieser Stelle werden spezifische Werkzeuge vorgestellt, die mit den unterschiedlichen Care-Praktiken zusammenhängen.

Telefonzelle im Schnoor – Werkzeuge

Der ausgewählte Gegenstand ist das Vogelhaus, welches sich an der hinteren Wand der ehemaligen Telefonzelle im Schnoor-Viertel befindet. Dieses dient als Spendenbox. Hierüber können Besuchende einen kleinen Geldbetrag da lassen. In der Telefonzelle ist ein Schild aufgestellt. Hier drauf steht geschrieben: „DAS VOGELHAUS IST DER „Spartopf“ FÜR NEUE BLUMEN“.1 Das Vogelhaus selber ist zusätzlich mit einem kleinen Vorhängeschloss verriegelt. Das gesammelte Geld dient neben weiterer Finanzierung der Beschaffung neuer Pflanzen. Die weitere Finanzierung stellt den Großteil der Kosten dar. Hierunter fällt ausschließlich die private Finanzierung durch Frau Karen Marten, die sich um die ehemalige Telefonzelle kümmert. Sie selbst hat auch das Vogelhaus angebracht. Spannend an der Spendenbox ist, dass trotz der wenigen Geldbeträge, die eingeworfen werden, diese – laut Frau Marten – oft geklaut werden. Dennoch ist Frau Marten über jede Spende sehr froh. Die über die Spendenbox mitfinanzierten Pflanzen tragen zu einem grünen Stadtbild bei. Darüber hinaus schaffen die Pflanzen eine ästhetische Aufwertung des Platzes. Durch die Bepflanzung ist die ehemalige Telefonzelle ein beliebtes Fotomotiv für Vorbeigehende. Hinzukommt, dass durch die Bepflanzung verhindert wird, dass Suchtabhängige den Ort nutzen, da dieser einen trockenen Unterstand bietet.

Die installierte Spendenbox in Form des Vogelhauses kann als Mittel zum Zweck verstanden werden. Sie dient zur Mitfinanzierung der Begrünung der ehemaligen Telefonzelle. Daher nimmt sie einen zentralen Platz in der Praktik ein.

1Zum Zeitpunkt der ursprünglichen Beobachtung war dieses Schild noch angebracht. Das beigefügte Foto wurde zu einem späteren Zeitpunkt aufgenommen. Das beschriebene Schild wurde entfernt und durch ein neues ersetzt. Auf diesem steht: „Leider werden immer die Blumen in Töpfen geklaut!!“. Das neue Schild passt zu den Beschreibungen von Frau Marten, die im weiteren Verlauf der Beschreibung des Gegenstandes dargestellt werden.

Telefonzelle im Schnoor – Werkzeuge

von: Julius Salomon

Stahlkorpus der Telefonzelle

Abbildung 1: Stahlkorpus der Telefonzelle (eigene Aufnahme)

Bei dem von mir gewählten Gegenstand handelt es sich um den Stahlkorpus der Telefonzelle an sich. Zwar ist dieser der Betrachtungsraum an sich, jedoch kann die Hülle der Telefonzelle als Werkzeug für sich betrachtet werden, da es die Pflanzen vor extremer Witterung und Vandalismus/Diebstahl schützt. Die Aufgabe des Schutzes wird verstärkt durch den Fakt, dass die Telefonzelle mit Hilfe eines Eisenschlosses verriegelt ist, was als zusätzlicher Schutz dient. Die Telefonzelle begrenzt damit unseren Betrachtungsraum und stellt die „Arena“ der Auseinandersetzung dar. Sie ist Teil der „Bühne“, welche die Performance im und um die Telefonzelle bündelt. Hierbei spielt sie eine zentrale Rolle in der Mensch-Umwelt-Beziehung, wie auch in der Mensch-Mensch-Beziehung und der diskursiven Konstruktion. Sie verbindet Akteur*innen miteinander und mit Aktanten. Da der Stahlkorpus gepflegt und erhalten wird, kann hier von einer Art Werkzeug im weiteren Sinne gesprochen werden, da man es zwar nicht direkt anwendet, um Carearbeit zu verrichten, es aber indirekt als ein Werkzeug zur Schutzmöglichkeit genutzt wird. Ausgewählt wurde der Gegenstand, da er eben sinnbildlich für den Schutz der Pflanzen steht, den er mit seiner Gestalt leistet. Dabei bietet der Stahlkorpus mit den Pflanzen zusammen eine „Einheit“, da sie sich auch in ihm ranken und ihn „bewuchern“. Somit bietet er als Werkzeug eben jenen genannten Schutz, aber auch Klettermöglichkeiten für Rankpflanzen, aber auch Unterstand/Schutz für Tiere und Insekten.

Werkzeuge Klimagarten Findorff

Die Werkzeuge für Care-Praktiken im Klimagarten Findorff

1. Harke und Schaufel

Ein wichtiges Werkzeug für die Sorgepraktik des Insektenschutzes und für die Instandhaltung des Gartens für die Umweltbildung ist die Harke, ohne die Frau Keßling laut eigener Aussage den Garten nicht betritt. Für sie ist diese ein Grundwerkzeug für ihre Sorgepraktik im Klima– garten, ohne die sie keine spontanen Handlungen vollziehen kann. Mit der Harke hat sie die Möglichkeit, an jeder Ecke des Gartens schnell eine Veränderung vorzunehmen, Sträucher aus dem Weg zu halten oder etwas zu ernten. Für das Anbauen verschiedener Pflanzen und die weiterführende Förderung der Biodiversität ist die Harke also unabdingbar. Die Schaufel ist ebenfalls ein relevantes Werkzeug für die Gartenarbeit. Sie dient nicht nur dem Einpflanzen, sondern auch der Erweiterung des Gartens. Mit einer Schaufel werden Materialien, z. B. Erde bewegt, gehoben und verändert. Konkret können beispielsweise Pflanzen umgepflanzt werden, Schutt oder Pflanzenreste weggebracht sowie der Boden gelockert werden. Diese Praktiken finden im Klimagarten statt und sind, laut Frau Keßling, essenziell für die Gestaltung und Pflege des Gartens. Die Harke und die Schaufel wurden aus dem Grund ausgewählt, da sie Werkzeuge sind, welche im Klimagarten häufig zum Einsatz kommen. Frau Keßling erwähnte sie viele Male und bezeichnete besonders die Harke als unabdingbar für ihre Pflegearbeit (s. empirische Vignetten).

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Werkzeuge auf der Horner Spitze

Diese Werkzeuge gehören zum Beitrag über die Horner Spitze.

Werkzeug 1: Schubkarre

Schubkarre gefüllt mit Pferdemist. Eigene Aufnahme.

Die Schubkarre spielt für die Arbeit auf der „Wiese“ eine zentrale Rolle. Sie ermöglicht eine effizientere und schonendere Ausführung aller Aufgaben, die bei der Pflege der Tiere und des Geländes anfallen. Ihre Funktion ist dabei, verschiedene Dinge auf dem weitläufigen Gelände transportieren zu können. Zum Einsatz kommt die Schubkarre unter anderem bei dem Transport von: den Bottichen mit Pferdefutter zu den Pferden auf der Koppel, Heu, den vollen Wasserkanistern vom zentralen Brunnen zum Gelände, eingesammelten Pferdeäpfeln (siehe Foto) sowie Ziegenmist zum Misthaufen. Auch wenn die Schubkarre je nach Inhalt und Bodenbeschaffenheit manchmal schwer zu schieben ist, ist dies weniger körperlich belastend, als die jeweiligen Gegenstände anzuheben und zu tragen. Auch können so größere Mengen (z.B. von Mist oder Heu) auf einmal transportiert werden, sodass der Arbeitsablauf effizienter gestaltet ist. Jc. setzt die Schubkarren beispielsweise so ein, dass sie beim sogenannten Abäppeln mehrere Schubkarren auf den Koppeln verteilt, diese im jeweiligen Umkreis füllt, und dann nacheinander zum Misthaufen schiebt. Letztendlich wäre kaum eine der beobachteten Arbeiten so ausführbar, schon gar nicht von einer einzelnen Person, wenn keine Schubkarren vorhanden wären. Weiterlesen

Stadt-Imkerei – Werkzeuge

Der Smoker

von Fenja van der Veen

Anzünden des Sommers (eigene Aufnahme)

Anzünden des Smokers (eigene Aufnahme)

Der Smoker ist ein Werkzeug, dass für die Beruhigung der Bienen  beim Imkern eingesetzt wird. Der Smoker besteht aus einem zylinderförmigen Behälter, der in einem Drahtgestell befestigt ist. Er ist über eine Öffnung mit einem Blasbalg verbunden. In den Behälter des Smokers wird brennbares Material wie zum Beispiel kleine Holzabschnitte gefüllt. Das Material wird angezündet und nach einiger Zeit kommt oben aus dem Smoker nach Betätigung des Blasebalgs Rauch heraus. Nach dem Öffnen des Bienenstocks und nach dem Abheben jeden Kastens schwenkt der Imker den Smoker über die Waben. Sobald der Rauch die Bienen erreicht, ziehen sie sich auf ihre Waben zurück. Durch den Rauch wird den Bienen signalisiert, dass der Wald um sie herum brennt, und sie ziehen sich auf ihre Waben zurück, um ihre Honigmägen zu füllen, so dass sie eine Flucht überleben können. Dadurch kann der Imker, ohne gestochen zu werden, die einzelnen Waben rausnehmen und inspizieren. Inwiefern das Werkzeug mehr dem Schutz des Imkers oder der Bienen dient, ist nicht so klar zu beantworten. So werden einerseits die Bienen zwar durch den Rauch, der als Bedrohung wahrgenommen wird, in einen Stressmodus versetzt. Andererseits werden so weniger Bienen beim Imkern verletzt oder getötet.

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Platanen am Deich – Werkzeuge

1. Werkzeug: Schilder für Baumpat*innenschaften

Abbildung 1: Baumpat*innenschilder und Gedicht vor Platane (eigene Abbildung)

Die Schilder für Baumpat*innenenschaften sind ein zentrales Werkzeug der Bürgerinitiative (BI) und spielen eine bedeutende Rolle in ihrer Sorge-Praktik. Sie werden als sichtbares Zeichen der Unterstützung für die Initiative durch Spender*innen eingesetzt. Ein*e Spender*in kann mit einer Spende von 100 Euro eine Baumpatenschaft übernehmen. Auf jedem Schild ist der Name der Spender*innen vermerkt, was sowohl deren Engagement hervorhebt als auch die Verbindung zur Initiative stärkt. Die BI bringt die Schilder an den entsprechenden Bäumen an und stellt ein Foto auf ihrer Website online. Dieser Prozess kann als Teil der Kommunikation zwischen der BI und den Unterstützer*innen gesehen werden. Obwohl die Schilder ohne Genehmigung der Stadt angebracht werden, werden sie von der Stadt geduldet. Für die Sorge-Praktik der BI spielen die Schilder eine doppelte Rolle. Sie schaffen Aufmerksamkeit für die Initiative und ihr Anliegen: Die Schilder sind am Geländer entlang eines Fußgänger*innenwegs angebracht und schaffen damit Sichtbarkeit im öffentlichen Raum. Darüber hinaus generiert die BI durch die Pat*innenenschaften finanzielle Mittel, die es ihr ermöglichen, weitere Aktionen durchzuführen.

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Werkzeuge – Stadttauben Bremen e.V.

Magdalena Auferoth und Helene Schilling

Das Futter

Abbildung 1: Futtersäcke im Bollerwagen (eigene Abbildung)

Das Futter stellt das wichtigste Werkzeug für die Sorgepraktik des Taubenfütterns dar. Ohne dieses wäre die Durchführung nicht möglich. Tauben, die in der Stadt leben, ernähren sich häufig von Lebensmittelresten und anderem Müll der Menschen. Diese Nahrung ist für Tauben allerdings ungeeignet und macht sie häufig krank. Das Ziel des Vereins ist es, den Tieren ein artgerechtes Leben in der Stadt zu ermöglichen, deswegen wird ein speziell an die Bedürfnisse von Tauben angepasstes Futter genutzt. Dieses kommt von der belgischen Firma Vanrobaeys, die sich auf die Produktion von Taubenfutter spezialisiert und verschiedene Futtermixe im Sortiment hat (Vanrobaeys o.J.). Die zur Fütterung der Bremer Stadttauben genutzte Mischung besteht unter anderem aus Mais, Sonnenblumenkernen und Weizen. Bei jeder Fütterungstour werden drei Säcke mit insgesamt 75 kg Taubenfutter in der Stadt verteilt.

 

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Blühstreifen Rembertiring – Werkzeuge

Autor:innen: Lennart Beermann, Moritz Diercks und Helena Petrick

Saatgut

Abbildung 1: Saatgut

Das Saatgut wurde als Gegenstand ausgewählt, weil es eine entscheidende und grundlegende Rolle für die Sorge-Praktik spielt. Nur durch das Anlegen und Aussehen von Blühwiesen kann der städtische Raum für Bienen und jegliche Art von Insekten bereichert werden, indem es ihnen ein vielfältiges Nahrungsangebot und einen Lebensraum bietet. Bei der Auswahl des Saatguts muss beachtet werden, dass regionales Saatgut und heimische Wildpflanzen verwendet werden. Die Stadt Bremen verwendet bei ihren Blühflächen unter anderem das Saatgut der Firma Rieger-Hofmann, weil diese Saatmischungen herstellen, die auf die Bedürfnisse der verschiedenen Regionen Deutschlands angepasst werden. In Bremen muss zum Beispiel auf eine Saatmischung zurückgegriffen werden, die auf das Nordwestdeutsche Tiefland angepasst ist. Der BUND hat außerdem in Zusammenarbeit mit der Bremer Hochschule eine Bremer Mischung entwickelt, die im Insektengarten gut funktioniert, aber nicht an allen Stellen. Bei der Auswahl des richtigen Saatguts müssen dementsprechend viele Faktoren beachtet werden und möglicherweise auch auf Fehlersuche gegangen werden. Zum Beispiel befinden sich in vielen herkömmlichen Saatmischungen Pflanzen wie Klee, die nach der Aussaat eventuell wieder entfernt werden müssen, weil sie zu dominant sind. Bei der Aussaat ist es zudem wichtig, dass die Saat oben aufliegt und nur angewalzt wird, weil es sogenannte Lichtkeimer sind.

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BUND Insektenschaugarten – Unkrauteimer

Unkrauteimer

Unkrauteimer vom ehrenamtlichen Arbeitskreis Insektenschaugarten (Eigene Aufnahme vom 25.05.2024)

In dem Bild sind ein Eimer gefüllt mit Unkraut und Müll sowie eine Schaufel und Gartenhandschuhen zu sehen. Diese Gegenstände repräsentieren wichtige Werkzeuge für den Alltag der Pflege und Instandhaltung des insektenfreundlichen Gärtnerns im BUND Insektenschaugarten am Weserwehr. Da der Arbeitskreis in mehrere Gruppen gegliedert ist, werden den Ehrenamtlichen verschiedene Aufgaben zur Pflege des Gartens zur Teil. Diese Gegenstände sind besonders für die sogenannte “Krautgruppe” relevant, da diese bei jedem Besuch im Insektengarten zum Einsatz kommen. Im privaten Kontext finden diese Gegenstände ebenfalls regelmäßige Verwendung und sind für Hobbygärtner:innen unabkömmlich.

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BUND Insektenschaugarten – Informationstafeln

Informationstafeln

Informationstafel im Insektenschaugarten (Eigene Aufnahme vom 25.05.24)

Die abgebildete Informationstafel ist eine von mehreren Tafeln, die im BUND Insektenschaugarten aufgestellt wurden. Zu den jeweiligen Bereichen, in die der Garten gegliedert ist, informieren die Tafeln über die Bodenbeschaffenheit, das Vorkommen von bestimmten Insekten und Pflanzenarten und regen zum Selbermachen an. Dabei unterstützen bunte Zeichnungen diese Informationen und lenken den Blick auf die Tafeln.

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Telefonzelle im Schnoor – Regentonne

Autor: Niclas Slapa

Regentonne

Die Auswahl der Regentonne basiert auf ihrer Nachhaltigkeit. Sie fördert umweltfreundliche Praktiken und unterstützt das Recycling von Regenwasser, was besonders in urbanen Settings eine nachhaltige Lösung für die Bewässerung darstellt. Insgesamt betont die Nutzung von Regentonnen die Bedeutung nachhaltiger Ressourcen in der urbanen Pflege und Fürsorge.

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Stadtbäume und Klimawandel – Baumschutzfarbe

Autorinnen: Jin Liao, Jasmin Stelter und Marianne Tensing

Baumschutzfarbe

Der Klimawandel führt dazu, dass sich die Lufttemperatur sowie die Sonneneinstrahlung erhöht und es zu hohen Temperaturunterschieden kommt. Dies kann Folgen für die Rinde der Stadtbäume haben. Insbesondere Jungbäume sind davon betroffen und erhalten deswegen einen weißen Stammanstrich, der gegen Sonnenbrand und Spannungsrisse schützt (Interview Umweltbetrieb Bremen 2024). Weiterlesen

Stadtbäume und Klimawandel – Gießring

Autorinnen: Jin Liao, Jasmin Stelter und Marianne Tensing

Gießring

Während der heißen Sommermonate und aufgrund der zunehmenden Trockenheit ist das Wachstum junger Bäume stark gefährdet, da sie große Mengen an Wasser benötigen. Und da das gesunde Wachstum junger Bäume für den künftigen Baumbestand entscheidend ist, haben sie bei der Bewässerung Vorrang (Umweltbetrieb Bremen 2024). Weiterlesen

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