Kategorie: Empirische Vignetten

Hier werden einzelne Ausschnitte empirischer Erhebungen im Rahmen des Seminars zur Verfügung gestellt und verlinkt.

Telefonzelle im Schnoor – Empirische Vignette

Auto-Ethnographie

Die Beobachtung wurde am 05.06.2024, an einem Mittwochnachmittag durchgeführt. Die ehemalige Telefonzelle im Schnoor-Viertel ist der Gegenstand der Beobachtung. Ich habe mich, als ich an dem Platz angekommen bin, zunächst näher mit der ehemaligen Telefonzelle beschäftigt. Ich habe mir im Vorhinein schon einen groben Ablauf vorgenommen. Ich wollte zunächst selber einen Blick in den ehemaligen Fernsprecher werfen und die Bepflanzung auf mich wirken lassen. Im Anschluss hab ich mir vorgenommen, mich in ein angrenzendes Café oder Bar zu setzen, von der ich die Telefonzelle gut beobachten kann, um herauszufinden, ob und wie Vorbeigehende diese wahrnehmen oder mit ihr interagieren.

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Telefonzelle im Schnoor – Empirische Vignette

Fotoessay zur Telefonzelle

von: Julius Salomon

Als empirische Vignette diente in diesem Falle die Auseinandersetzung mit der Telefonzelle in Form eines Fotoessays. Dabei wird mittels Fotografie die emotionale, subjektive Erfahrung festgehalten und verdeutlicht. Diese Methode ermöglicht es, fernab rational-wissenschaftlicher Betrachtungen eine andere, viel künstlerischere und abstraktere Ebene zu erreichen, welche auch in hohem Maße wissenschaftliche Signifikanz aufweist.

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Empirische Vignetten Klimagarten Findorff

1. Gedächtnisprotokoll Interview

Anmerkung: Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, das Interview aufzuzeichnen und haben während des Gesprächs umfangreiche Notizen gemacht. Unser Ziel war es, eine weniger formelle Gesprächssituation zu kreieren, insbesondere weil wir auch über persönliche Beweggründe für Care-Arbeit sprechen wollten, wollten wir eine natürliche Gesprächssituation fördern. Die folgende Niederschrift ist daher ein Gedächtnisprotokoll des Interviews. Wir haben uns als Orientierung einen halboffenen Leidfaden überlegt, der Aspekte beinhaltet, die uns gemäß der Aufgabenstellung interessieren.

Einleitung und Informationen
Datum und Ort: 21.05.2024, 15:30 Uhr bis ca. 17:00 Uhr, Klimagarten Findorff, Ahnewehrweg 12 in 28215 Bremen
Teilnehmer:innen:
Studierende: Alena Klages, Pia Gosmann, Marius Brehm
Interviewte: Ilga Keßling (Projektleiterin Klimagarten Findorff), Pächterin
Dauer: ca. 75 Minuten
Ziel des Interviews: Untersuchung der Motive, Motivationen und Gegebenheiten der CareArbeit im Klimagarten Findorff und die damit verbundene Sozialität, Geschichte über Entstehung und Entwicklung des Klimagartens lernen

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Empirische Vignetten: Beobachtungsprotokolle zu Begehungen der Horner Spitze

Diese empirischen Vignetten gehören zum Beitrag über die Horner Spitze.

Empirische Vignette 1: Beobachtungsprotokoll des Stalldienstes

Wir treffen uns am Mittwoch, den 12. Juni, um 8:40 Uhr mit Jc. an der Straßenbahnhaltestelle Riensberg und laufen durch die Kleingartenanlage zum Gelände des Vereins „Kinder, Wald und Wiese e.V.“. Jc. ist Stalldiensthelferin im Verein und übernimmt einmal in der Woche den Morgendienst für die Tiere des Vereins. Sie ist an dem Tag etwas später dran als sonst, denn normalerweise beginnt sie den Stalldienst schon um 8:30 Uhr. Der Wetterbericht für den Tag ist durchwachsen, aber noch ist es trocken. Nach dem Eingangstor und einem Fahrradstellplatz muss man zunächst eine Schneise aus Schlamm durchqueren, auf der Fernwärme-Bauarbeiten stattfinden. Aber auch das aktuelle Vereinsgelände wird von Schlamm dominiert. Abgesehen von den Wiesen- und Weideflächen sind alle Wege, Pferdekoppeln und der Reitplatz nass und schlammig. Jc. trägt hohe Reitstiefel und Kleidung, die dreckig und nass werden kann, außerdem Handschuhe. Wir legen unsere Sachen weg und beginnen mit der Vorbereitung des Pferdefutters. Das Futter wird in einem kleinen Holzhaus gelagert, zu dem jede:r auf dem Gelände Zugang hat. An den Wänden hängen Anleitungen zur Fütterung der verschiedenen Tiere und eine To-Do-Liste mit allen Aufgaben des Stalldienstes. Weiterlesen

Stadt-Imkerei – Empirische Vignetten

Das Interview mit dem Imker

von Lena-Marie Schmölz und Fenja van der Veen

Im Folgenden ist ein Ausschnitt aus dem Transkript des Interviews, das wir mit dem Stadtimker geführt haben, abgebildet. Das Interview dauerte insgesamt etwa 45 Minuten und fand im Garten des Imkers statt. Hinter uns standen die Bienenvölker und uns gegenüber saßen der Imker und seine Frau, die Kaffee auf dem Tisch bereitgestellt haben. Die Atmosphäre war sehr entspannt und das Gespräch angeregt und beidseitig interessiert. „I“ steht im Folgenden für die Interviewerin und „A“ für den Imker.

I: Wann und warum haben Sie mit dem Imkern angefangen?

A: Mein Schwiegervater hatte Bienen und ich war völlig fasziniert. Wenn wir da waren, habe ich nur noch vor den Bienen gesessen und weil es einfach entspannt. Also ich habe auch nen etwas stressigen Job und da konnte ich dann immer total abschalten. So und dann hab‘ ich gesagt so und irgendwann will ich das vielleicht ja mal machen. Und dann ist meine Frau anbei gegangen und hat mich mit einem Imkerkurs überrascht ja und dann hab‘ ich da angefangen. […]

I: Was ist das Besondere am städtischen Imkern im Vergleich zum Imkern auf dem Land?

A: Man kann ja Bienen irgendwo hinstellen an Raps Feld an ne Obstplantage aufm Land oder sonst wo hin. Und was hab‘ ich nämlich dann mit drinne? Pestizide, die der Bauer verspritzt hat […]. Und die Bienen tragen das mit ein. Also tragen die das mit in den Honig und zum anderen ist das so, dass das Bieneninstitut in Celle Untersuchungen gemacht hat, was passiert eigentlich mit den Bienen, die so Glyphosat ausgesetzt sind? Und die haben gemerkt, die sterben nicht sofort da dran, sondern die verlieren die Orientierung […]. Die finden nicht wieder zurück. Und wenn so n Volk, wenn die Arbeiterinnen nicht mehr zurückfinden, dann kann’s im schlimmsten Fall auch nichts mehr eintragen und dann geht das Volk ein […]. Es gibt immer mehr Berichte, dass Stadthonig mittlerweile gesünder ist als Landhonig. […] Es gibt noch nen Aspekt, und zwar wenn man die Bienen aufs Land bringt und an unterschiedliche Stellen stellt dann hat man viel Fahrerei. Man muss regelmäßig zum Pflegen der Bienen hin, man muss äh überprüfen, ob alles in Ordnung ist, das ist ja auch nicht nachhaltig, wenn man äh für den Honig dann noch viel fährt. […]

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Platanen am Deich – Vignetten

von Niklas Goldstein, Chiara Kerber und Franziska Stula

Aus dem Interview

Das Interview wurde als leitfadengestütztes Expert*inneninterview mit dem Sprecher der Bürger*inneninitiative “Platanen am Deich” (BI) durchgeführt. Folgend finden sich Ausschnitte aus dem Interview hinsichtlich der Perspektive der BI auf erforderliche Fürsorge-Aktivitäten sowie auf More-than-human wieder.

Generieren der Ressourcen als Caring Aktivität
Sprecher der BI: #00:20:08-3# Also tatsächlich sind ja so Basics, man braucht erstmal so eine feste Location, die möglichst nicht viel kostet, die man regelmäßig nutzen kann. […]
Das sind natürlich so, dass man erst mal einen Ort hat, wo man sich regelmäßig treffen kannt, wo du auch Sachen lassen kannst und dergleichen. […] Finanzielle Sachen haben wir schon drüber gesprochen. Ist ja ganz wichtig, sonst kann man Rechtsanwalt, die ganzen Rechtsanwaltskosten belaufen sich über 20.000 € für den Gerichtsprozess. Erstellung des Gesetzes seinerzeit glaube ich zwei, drei oder 4000. Also da kommen echte Summen zusammen. Das Gutachten selber war auch entsprechend teuer. Also es ist, man muss Spenden generieren können. Ohne Geld ist nichts, ist nicht viel zu machen. Ob es ein Flyer ist, ein Banner, was weiß ich, alles Mögliche. […] #00:23:12-7#

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Empirische Vignette- Stadttauben Bremen e.V.

Magdalena Auferoth und Helene Schilling

Wichtige Zitate:

“Die Tauben sind zutraulich. Sie können sich Gesichter merken. Am Ansgariplatz zum Beispiel wissen die schon Bescheid und fliegen uns direkt zugeflogen.”

“Das Füttern ist für Privatpersonen verboten. Aber wir als Verein haben eine Sonderregel, wir dürfen füttern. Dadurch werden wir eher noch mehr beim Füttern angegriffen, weil die Leute von dem Fütterungsverbot wissen. Manchmal wird auch die Polizei gerufen. Wir wurden auch schon körperlich angegriffen.”

“Seit ich angefangen habe, habe ich auch schon Verbesserung gemerkt. Die Tauben sind weniger verschnürt* und es rufen öfter Leute an, wenn sie Tauben finden. Vor ein paar Jahren hat uns ein Ehepaar angerufen, das neben einem Standesamt wohnt. Die hatten fünf weiße Hochzeitstauben auf ihrem Balkon und haben uns gerufen.” *zuvor hatte sie erklärt, dass die Tauben oft Gummis, Haare oder anderen Müll um ihre Krallen verschnürt haben Weiterlesen

Blühstreifen Rembertiring – Interviews mit dem BUND

Autor:innen:  Lennart Beermann, Moritz Diercks und Helena Petrick

Interviews mit Heike Schumacher (BUND) dem Arbeitskreis Bienen und Blüten (BUND)

Frau Schumacher hat sich als geeignete Interviewpartnerin herausgestellt, um Informationen über die Sorgepraktik zu erhalten. Sie hat beim BUND Bremen gearbeitet und ist Mitinitiatorin für das Projekt ‚Bremen blüht auf‘. Das Interview fand am 23.05.2024 auf dem Rembertikreisel statt und wurde leitfadengestützt durchgeführt. Das Ziel des Interviews war es Informationen über die beteiligten Akteur*innen, Konflikte und die Durchführung der Sorgepraktik sowie Implikationen dessen für die Beteiligten selber herauszufinden.

In dem Interview mit Frau Schumacher stellte sich heraus, dass teilweise Freiwillige an der Umsetzung der Sorgepraktik im Bereich der Pflege tätig sind. Zudem war es das konkrete Ziel mehr über die Bedeutung der Sorge für die Beteiligten zu erfahren. Nach einer kurzen Recherche fand daher ein schriftliches Interview mit dem Arbeitskreis (AK) Bienen und Blüten, welcher im Kontext des Projektes ‚Bremen blüht auf‘ 2015 entstanden ist, statt. Am 27.06.2024 wurden unsere schriftlich gestellten Interviewfragen beantwortet. Im folgenden Abschnitt werden die zentralen Aussagen aus beiden Interviews, aufgeteilt in die Bereiche Praktik, Akteur*innen, politische Implikationen und Bedeutung von Care/Sorge für die Akteur*innen, wiedergegeben.

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BUND Insektenschaugarten – Teilnehmende Beobachtung

Am 25. Mai 2024 zwischen 11:00 und 12:30 nahmen wir an einer öffentlichen Führung durch den BUND Insektenschaugarten teil, die von Doris Hoffmann, einer erfahrenen Gärtnerin und Mitglied der ehrenamtlichen Gruppe, geleitet wurde. Neben uns waren noch zwei weitere Personen, zwei Hobbygärtner:innen und Mitglieder des BUNDs, bei der Führung anwesend. Wir versammelten uns in der Mitte des Gartens und trotz der niedrigen Teilnehmerzahl wirkte Doris freudig, dass wir da waren. Sie beantwortete alle unsere Fragen, führte uns anschließend durch die verschiedenen Bereiche des Gartens und erklärte uns ausführlich, wie man insektenfreundliche Pflanzen kultiviert und pflegt. Sie zeigte uns unter anderem den Magerrasen, einen Schuttwall, eine Trockenmauer und mehrere Holzstämme, die als Käferkeller dienen. Sie ging auf alle Fragen mit Begeisterung ein und zeigte großes Interesse daran, den Insektenschaugarten mit all seinen Facetten zu zeigen. Außerdem erzählte sie mit Engagement von anstehenden Veranstaltungen. Die Anwesenheit der anderen beiden Personen und ihre aktiven Fragen zeigten ein großes Interesse an dem Angebot der Gartenführung. Sie erzählten ebenfalls stolz von ihrem Garten und tauschten sich mit Doris darüber aus. 

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Telefonzelle im Schnoor – Beobachtung

Beobachtungsprotokoll

Beobachter: Niclas Slapa

Datum: 10.06.2024

Uhrzeit: 17:00 – 18:00

Wetterbedingungen: Sonnig, 22°C

Beobachtungsziel, Fokus und Kontextualisierung:

Das Ziel dieser Beobachtung ist es, die Rolle der Regentonne als wesentlichen Bestandteil der Sorge-Praktik für die umfunktionierte Telefonzelle, die als Mini-Gewächshaus dient, zu analysieren. Der Fokus liegt dabei auf der Funktion der Regentonne als Wasserbehälter und -spender im Kontext der Pflege von städtischen Grünflächen.

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Stadtbäume und Klimawandel – Interview Umweltbetrieb Bremen

Autorinnen: Jin Liao, Jasmin Stelter und Marianne Tensing

Interview Umweltbetrieb Bremen

Auszug aus dem schriftlichen Interview mit dem Umweltbetrieb Bremen. Die Antworten wurden per E-Mail am 18.06.2024 an uns gesendet. Thema des Auszugs sind die Baumarten, die zukünftig gepflanzt werden sollen. Die Textstelle wurde wegen der Vielzahl der angesprochenen Aspekte ausgewählt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Folgen des Klimawandels für die Parkbäume und damit auf den Anforderungen, die zukünftige Bäume erfüllen müssen. Es wird die Bedeutung der Klimabaumliste bei der Auswahl der zukünftigen Bäume angesprochen. Weiterlesen

Stadtbäume und Klimawandel – Interview Bürgerpark Bremen

Autorinnen: Jin Liao, Jasmin Stelter und Marianne Tensing

Interview Bürgerpark Bremen

Auszug aus dem Interview mit einem Vertreter des Bürgerparkvereins am 06.08.2024. Thema des Ausschnitts ist eine durchgeführte infrastrukturelle Maßnahmen zur Nutzung von Regenwasser zur Bewässerung des Bürgerparks. Die Textstelle wurde wegen der besonderen Bedeutung von Bewässerung bei der Baumpflege im Bürgerpark ausgewählt. Wegen steigender Trockenheit durch den Klimawandel spielt eine effiziente Bewässerung der Parkbäume ohne die Verwendung von Trinkwasser eine zunehmend wichtige Rolle. Außerdem zeigt die Maßnahme, dass nicht nur der Park alleine gedacht werden sollte, sondern mit dem umliegenden Stadtgebiet verknüpft werden kann. Das Regenwasserauffangbecken bringt somit Vorteile für beide Gebiete. Weiterlesen

Stadtbäume und Klimawandel – Handlungskonzept Stadtbäume der Stadt Bremen

Autorinnen: Jin Liao, Jasmin Stelter und Marianne Tensing

Handlungskonzept Stadtbäume der Stadt Bremen

Die Stadt Bremen hat in ihrem Handlungskonzept Stadtbäume eine Reihe von Maßnahmen gesammelt, wie mit den Stadtbäumen in Bremen im Zuge des Klimawandels weiter umgegangen werden soll. Neben einer Reihe von Maßnahmen zum veränderten Umgang mit Jung- und Bestandsbäumen, wird in der Übersicht über die Handlungsfelder auch auf sogenannte Klimabäume eingegangen. Dabei handelt es sich um eine Liste von Bäumen, die mit den veränderten Anforderungen, die durch den Klimawandel an die Bäume in Städten wie Bremen gestellt werden, gesammelt werden. Sie soll bei der Auswahl von Arten für die Neupflanzung von Bäumen helfen und so den Baumbestand in der Stadt resilient gegen den Klimawandel machen. Weiterlesen

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