Das Interview mit dem Imker
von Lena-Marie Schmölz und Fenja van der Veen
Im Folgenden ist ein Ausschnitt aus dem Transkript des Interviews, das wir mit dem Stadtimker geführt haben, abgebildet. Das Interview dauerte insgesamt etwa 45 Minuten und fand im Garten des Imkers statt. Hinter uns standen die Bienenvölker und uns gegenüber saßen der Imker und seine Frau, die Kaffee auf dem Tisch bereitgestellt haben. Die Atmosphäre war sehr entspannt und das Gespräch angeregt und beidseitig interessiert. „I“ steht im Folgenden für die Interviewerin und „A“ für den Imker.
I: Wann und warum haben Sie mit dem Imkern angefangen?
A: Mein Schwiegervater hatte Bienen und ich war völlig fasziniert. Wenn wir da waren, habe ich nur noch vor den Bienen gesessen und weil es einfach entspannt. Also ich habe auch nen etwas stressigen Job und da konnte ich dann immer total abschalten. So und dann hab‘ ich gesagt so und irgendwann will ich das vielleicht ja mal machen. Und dann ist meine Frau anbei gegangen und hat mich mit einem Imkerkurs überrascht ja und dann hab‘ ich da angefangen. […]
I: Was ist das Besondere am städtischen Imkern im Vergleich zum Imkern auf dem Land?
A: Man kann ja Bienen irgendwo hinstellen an Raps Feld an ne Obstplantage aufm Land oder sonst wo hin. Und was hab‘ ich nämlich dann mit drinne? Pestizide, die der Bauer verspritzt hat […]. Und die Bienen tragen das mit ein. Also tragen die das mit in den Honig und zum anderen ist das so, dass das Bieneninstitut in Celle Untersuchungen gemacht hat, was passiert eigentlich mit den Bienen, die so Glyphosat ausgesetzt sind? Und die haben gemerkt, die sterben nicht sofort da dran, sondern die verlieren die Orientierung […]. Die finden nicht wieder zurück. Und wenn so n Volk, wenn die Arbeiterinnen nicht mehr zurückfinden, dann kann’s im schlimmsten Fall auch nichts mehr eintragen und dann geht das Volk ein […]. Es gibt immer mehr Berichte, dass Stadthonig mittlerweile gesünder ist als Landhonig. […] Es gibt noch nen Aspekt, und zwar wenn man die Bienen aufs Land bringt und an unterschiedliche Stellen stellt dann hat man viel Fahrerei. Man muss regelmäßig zum Pflegen der Bienen hin, man muss äh überprüfen, ob alles in Ordnung ist, das ist ja auch nicht nachhaltig, wenn man äh für den Honig dann noch viel fährt. […]
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