Bushaltestelle Klinikum

Es ist der 13. Dezember, 16:35 Uhr. Laut meiner Wetterapp sind es 4 Grad und es ist nebelig, ich sehe dass es noch feucht ist. Es ist ziemlich frisch, aber nicht windig. Die Sonne ist wohl schon untergegangen, aber der Himmel ist noch dämmrig. Die Laternen sind angeschaltet. Ich sitze an der Bushaltestelle „Klinikum Bremerhaven“, besagtes Klinikum ist nur einige Schritte entfernt. Es riecht nach nassem Aschenbecher, auch durch die Maske. Eine Frau mit Sporttasche nähert sich der Haltestelle, bleibt aber einige Meter von mir entfernt stehen. Sie hält ihr Handy in der Hand und telefoniert, wahrscheinlich über ihre Kopfhörer, denn ich höre keine Stimme aus dem Telefon. Meine Brille ist beschlagen wegen der Maske. Wenn ich nach vorne schaue, sehe ich den Parkplatz des Klinikums. Links: Die Hauptstraße mit dem Autos das Krankenhaus erreichen. Diese Straße nutzen vor allem Taxis, Busse und einige wenige private Autos. Neben der Straße befindet sich auch ein Fußweg, der mit Laternen gesäumt ist. Rechts: Das Klinikum, näher zu mir befindet sich der Eingang zum Ärztehaus mit Bäckerei und Kiosk, etwas weiter der Haupteingang für Patienten. Ein Motor wird in der Nähe gestartet, das dazugehörige Auto kann ich nicht sehen. Ein Mann mit zwei Kindern nähern sich dem Parkplatz. Das größere Kind schiebt einen Roller neben sich her. Die drei steigen in ein Auto und fahren davon. Sirene. Ein Krankenwagen nähert sich dem Klinikum, dann verstummt sie wieder. Der Bus kommt. Es ist die 507 Richtung Hauptbahnhof. Die Frau mit der Sporttasche, die nach wie vor telefoniert, steigt vorne in den Bus und bezahlt mit Kleingeld für ihr Ticket. Niemand steigt aus. Der Bus fährt davon. Ich höre ihn noch einige Sekunden, auch wenn er aus meinem Blickfeld verschwunden ist. Ich höre Schritte von links kommen, ein Mann mit kleinem Hund an der Leine laufen vorbei. Von rechts kommt ein großer Mann, in schwarz gekleidet. Er schaut in den Mülleimer neben mir und läuft weiter. Der Mann und der Hund überqueren den Zebrastreifen und nähern sich einer kleinen Grünfläche neben dem Parkplatz. Ein Mann und eine Frau kommen aus dem angrenzenden Park , überqueren die Straße, laufen über den Parkplatz und verschwinden in einer kleinen Gasse zwischen zwei Wohnhäusern. Nennenswert zu erwähnen wäre, dass praktisch um das Klinikum herum eine große Wohngegend mit Einfamilienhäusern angesiedelt ist. Westlich vom Klinikum befindet sich ein Park. Der nächste Bus kommt, es ist ebenfalls die 507 nun aber in Richtung Schiffdorf. Niemand steigt ein, niemand steigt aus. Der Bus fährt weiter. Ich kann zwar niemanden sehen, doch ich höre eine Frau nach ihrem Hund rufen. Ein Taxi kommt von links zum Klinikum gefahren. Jemand steigt aus, jedoch außerhalb meines Sichtfeldes. Einige Sekunden später fährt es wieder an mir vorbei. Mittlerweile ist es dunkel geworden, also richtig dunkel. Mein Hintern friert. Ich höre wie die Kirchenglocken läuten. Es ist die Kirche in Schiffdorf, welche zu Fuß innerhalb 10 Minuten zu erreichen wäre. Ich kann das Läuten klar und deutlich hören. Jetzt vernehme ich mehrere Menschenstimmen. Ich blicke nach rechts und kann sie vor dem Ärztehaus rauchen und sich unterhalten sehen. Ich blicke auf mein Handy, es wird Zeit zu gehen. Und so beende ich meine Beobachtung. 

One Response to “Bushaltestelle Klinikum”

  1. Nika Says:

    Hey Isabella,
    vielen Dank fürs Teilen deiner Eindrücke! Ich bin beeindruckt, wie umfangreich deine Beobachtungen sind und wie detailreich du sie beschrieben hast. Super! Auch dass du dich nicht nur auf deine visuellen Wahrnehmungen konzentriert hast, konnte ich erkennen. Da ist ja einiges passiert auf deinem Beobachtungsplatz. 🙂
    LG Annika

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