Circa 70% der SchülerInnen haben einen Migrationshintergrund….an meiner zugeteilten Praktikumsschule war das der Alltag. In meiner Klasse waren von 20 SchülerInnen vier Kinder ohne Migrationshintergrund. Bei diesen Daten könnte man vermuten, dass hier bereis ein guter Umgang mit Heterogenität verbreitet ist und das die SchülerInnen eine gute Intergration erleben. Doch leider war das nicht der Fall. Wie an fast allen Schulen in Bremen nehmen die Kinder, die noch kein Deutsch sprechen können an dem sogenannten Vorkurs teil. Hier werden die Kinder in den ersten vier Stunden aus der Klasse raus genommen und seperat in einer Vorkurs- Klasse unterrichet. Ein Junge der aus Syrien geflüchtet war hat keinen Platz in dem Vorkurs bekommen und stand auf der Warteliste. Es fiel im wahnsinnig schwer dem Unterricht zu folgen und er verstand oft nicht worum es eigentlich geht. Die Lehrkraft war meist allein und es war eine Schülerin in der Lerngruppe, welche ein sehr herausforderndes Verhalten mitbrachte und damit viel Aufmerksamkeit kostete. Dadurch blieb oft keine Zeit dem Jungen zu erklären was gerade gemacht werden soll. Aus diesem Grund enstand oft Langeweile und er fing an den Unterricht zu stören.
Ein anderer Junge in der Lerngruppe musste die erste Klasse wiederholen, da er im vorigen Jahr an einem Vorkurs teilgenommen hat und dadurch soviel Lernstoff verpasst hat, dass er überhaupt keinen Anschluss finden konnte.Weder an den Lernstoff noch an die Lerngruppe.
Ich würde diese Maßnahmen am ehesten in der ‚Ausländerpädagogik‘ verorten.
Als Beobachtungsaufgabe könnte man die sozialen Kontakte innerhalb der Lerngruppe der SchülerInnen beobachten, die einen Vorkurs besuchen oder wie die Lehrkraft mit den SchülerInnen umgeht.
Beide Modelle halte ich nicht für optimal. Meines Erachtens nach müssten die Kinder VOR der Einschulung oder zusätzlich am Nachmittag eine Art Vorkurs machen, damit sie den Anschluss nicht verlieren und vollends in Lerngruppe intergriert werden ohne diese ständig verlassen zu müssen. Auf diesem Wege bekommen sie auch die Regeln und Rituale mit und haben die Möglichkeit diese zu verinnerlichen. Oder es sollten zumindest mehr als eine Lehrkraft in der Klasse sein damit man mehr auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen kann. Oder vielleicht könnte man eine Art Kooperationsprogramm mit MitschülerInnen entwickeln. Dort würden diese den Kindern, die kein Deutsch sprechen die Sprache näherbringen oder es werden Paten zugeteilt. Zumindest ist für mich ganz klar, dass da etwas geändert werden muss. So dass die Kinder die Möglichkeit bekommen sich mit einem positiven Gefühl in die Lerngruppe integrieren zu können.