Problematik in der Begegnungspädagogik

In dieser Woche wurden einige Problemstellungen des begegnungspädagogischen Ansatzes in einem pluralisierten Religionsunterrichts. Doch der begegnungspädagogischen Ansatz bringt folgenden Zwiespalt auf: Zum einen ist das Ziel mehr Verständnis, Kommunikation und Toleranz durch einen Perspektivwechsel der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Dies kann aber auch das Gegenteil erreichen und es könnte zu einem „Othering“ kommen, einer bewussten Distanzierung.

Ich bin in Bremen zur Schule gegangen und hab üerwiegend positive Eindrücke mitgenommen von meinem Religionsunterricht gewonnen. Jedoch hatten wir auf meiner ehemaligen Schule nur die Möglichkeit in 2. Qualifikationsphase am Religionsunterricht teilzunehmen. Selbst dies war optional, denn man hatte die Möglichkeit sich zwischem Religion und Philosophie zu entscheiden. Wir haben uns in dieser Zeit mit den verschiedensten Religionen beschäftigt und haben das Problem des „Othering“ nicht wahrgenommen. Ich hatte auch die Chance mich mit mehreren Religionen zu beschäftigen, sowohl mit den monotheistischen Religionen, als auch die polytheistischen Religionen. Weil wir uns mit sovielen Religionen beschäftigt haben, konnten wir uns leider nicht intensiv genug mit den jeweiligen Religionen auseinandersetzen. Doch das Hauptaugenmerk lag doch überwiegend auf das Christentum.

Ich will in meine kommende Praktika beobachten, wie groß das Interesse der Schülerinnen und Schüler an Religion überhaupt ist und wie sie mit den verschiedene Religionen umgehen. Aber auch, wie die Lehrer damit umgehen und dementsprechend ihren Religionsunterricht gestalten. Ich möchte sehen ob der Lehrer sich der religiösen Vielfalt im Klassenzimmer anpasst und auch die Schüler mit mehreren Religionen in Kontakt bringt.

Mehrsprachigkeit und Deutschunterricht

1. Schülerinnen und Schüler, die aus einem anderen Land zugewandert sind und sich im schulpflichtigen Alter befinden, werden als Seiteneinsteiger*innen bezeichnet. Dementsprechend sind ihre Deutschkenntnisse auf ein Minimum beschränkt. Für solche Fälle hat das Land Bremen drei Maßnahmen konzipiert, um diese Schülerinnen und Schüler auf den Regelunterricht vorzubereiten. Zum einen gibt es die „Alphabetisierungskurse“. Diese Kurse dienen dazu, den Schülerinnen und Schüler die in ihrem Herkunftsland weder lesen noch schreiben gelernt haben, genau diese Kompetenzen zu vermitteln. Darüber hinaus werden sie in sogenannten Vorkursen innerhalb eines Jahres auf die Teilnahme am Unterricht der Regelklassen vorbereitet. Der Schwerpunkt der Vorkurse liegt im Deutschunterricht. Eine weitere Methode sind Vorkurse für die Schülerinnen und Schüler, die kurz vor dem Abschluss stehen. Meistens erfolgt das erlernen der zweitsprach problemlos. Der Besuch eines Vorkurses von mindestens einem Jahr, erleichtert den Schülerinnen und Schülern im Anschluss besser im Regelunterricht zurecht zukommen.

2. In meiner ehemaligen Schule gab es auch sogenannten Vorkurs für geflüchtete. Dies ermöglichte mir einen tieferen Einblick im System. Ich hatte die Chance mich mit den Schüler und Schülerinnen des Förderzentrums auszutauschen und ihre Einstellung zum System in Erfahrung bringen.

3. Eine Unterrichtsaufgabe im Deutschunterricht würde ich die Schülerinnen und Schüler bitten den Inhalt eines Zeitungsartikels in ihren eigenen Worten wiederzugeben. Während es für einen Regelschüler eine relativ einfache Übung ist, kann es für die Schüler und Schülerinnen, die die deutsche Sprache erst vor kurzem erlernt haben eine Herausforderung sein. Anschließend würde ich die Schüler in Gruppen einteilen, damit sie sich nochmal gemeinsam mit dem Zeitungsartikel auseinandersetzten können. Ein Problem könnte sein, dass die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten beim Verstehen einiger Begriffe haben. Doch da können die anderen Gruppenmitglieder Hilfestellung bieten. Das ist auch für sie ein Vorteil, denn durch das Erklären in eigenen Worten, bleibt es besser im Kopf. Die Klasse soll nicht gespalten werden, dementsprechend muss auch die Aufgabenverteilung gut durchdacht sein. Daher sollten immer Seiteneinsteiger mit den Regelschüler*innen in einer Gruppe sein.