Soziokulturelle Heterogenität

Liebe Leser und Liebe Leser*innen,

mein heutiger Beitrag handelt von soziokultureller Heterogenität und den damit verbundenen Maßnahmen, die in den Schulen ergriffen werden.

Glücklicherweise hatte ich als Person mit einem Migrationshintergrund nie mit Diskriminierung bzw. Mobbing in der Schule zu kämpfen. Ich habe auch kaum Projekte oder Maßnahmen gegen Diskriminierung an Schulen gesehen. Wovon ich jedoch mitbekommen habe, ist das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Dort wurden an Schulen zehn Schritte vorgestellt, die zu einer Schule mit Courage und ohne Rassismus führen sollte, wobei die Schüler*innen ein eigenes Projekt zu diesem Thema durchführen konnten. Freund*innen erzählten mir, dass dies ein großen Effekt auf den Umgang unter den Schüler*innen hatte, aber nicht nur das, sondern auch die Lehrkräfte gingen mit dem Thema Mobbing und Diskriminierung nicht mehr so leichtfertig mit um, wie sie sonst das Gefühl hatten. Beispielsweise legten die Lehrer*innen einen viel größeren Wert auf die Wortwahl der Schüler*innen und jedes noch so kleines Wort, dass Mobbing oder Diskriminierung ähnlichsah, wurde von den Lehrkräften kritisiert.

Das Einzige, was wir auf der weiterführenden Schule zum Thema  gemacht haben waren Referate, die alle Schüler und Schülerinnen aus der Klasse halten mussten. Dafür sollten wir uns ein Land aussuchen, das uns interessierte und von dem ausgewählten Land die Kultur, die Religion etc. präsentieren. Die Referate waren Vielseitig und besonders spannend. Ich vermute, dass der Hintergedanke dabei war, andere Kulturen respektieren zu lernen und zu tolerieren.

Für kommende Praktika wäre es ganz spannend zu beobachten, inwiefern Schüler*innen mit dem Thema konfrontiert werden und inwiefern Lehrkräfte gegen Rassismus, Mobbing und Diskriminierung vorgehen.

Meines Erachtens können Schüler und Schüler*innen bereits in der Grundschule mit dem Thema konfrontiert werden. Es ist wichtig, dass Kinder von Anfang an lernen, dass eine solche Art von Umgang untereinander nicht zu tolerieren ist und sie Empathie und Mitgefühl entwickeln.

 

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Ein Kommentar

  1. Hallo Elmira,
    vielen Dank für diesen interessanten Blogbeitrag.

    Deine und die Perspektiven deiner Freundin*innen waren für mich besonders interessant, weil ich in meiner Schulzeit bis zum Abitur selber nur wenig mit solchen Projekten in Kontakt gekommen bin. Ich war in Bremen auf Schulen in Stadteilen (Horn, Schwachhausen) die statistisch eher einen geringen Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund haben und auch wenn mir „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zumindest aus meiner Oberstufe ein Begriff ist, kann ich mich an keine konkreten Aktionen, Ausstellungen oder Ähnliches erinnern. Es gab zwar internationale Austauschprojekte oder Spendenaktionen für bedürftige Kinder im Ausland, aber soweit ich mich entsinnen kann, nur wenige Projekte die konkret an Alltagsdiskriminierung in den Schulen arbeiten wollten. Ich habe mein Abitur allerdings auch 2012 gemacht und seit dem scheint das Thema auch nochmal stark an sozialpolitischem Interesse gewonnen zu haben. Ich habe dann später während meiner Ausbildung eine Berufsschule in Walle besucht (die neben dem Berufsschulbetrieb auch eine „normale“ Schule ist) und da waren Projekte für Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ dann immer präsent im Eingangsbereich ausgestellt und es gab in Aktionswochen Beiträge von Redner*innen zum Thema Diskriminierung. Wir waren als Berufsschulklassen allerdings nur wenig angebunden, weil wir natürlich nur wenig Zeit in der Schule selber verbracht haben. Ob dieser Wandel nun dem anderen Stadtteil, dem öffentlichen Interesse oder der Schulleitung geschuldet ist, ist für mich natürlich nur schwierig zu beurteilen, ich habe in trotzdem als positiv empfunden.

    Ich würde deiner Idee für die Beobachtungsfrage generell zustimmen, stelle es mir beim zweiten Teil aber auch schwierig vor, konkrete Momente zu finden, um den Umgang von Lehrkräften mit Rassismus, Mobbing und Diskriminierung zu beobachten, weil das natürlich doch ein sehr offenes Feld ist, welches eventuell noch etwas konkretisiert werden sollte.

    Deiner abschließenden Aussage stimme ich ebenfalls zu. Darüber hinaus denke ich, dass vor allem der Ansatz von der positiven Seite der Thematik aus, also Inklusion und Empathie, viele Ansätze bietet und für die Kinder eventuell leichter nachvollziehen zu ist als negative Aspekte mit denen sie eventuell noch gar nicht in Kontakt gekommen sind.

    Liebe Grüße,
    Leon

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