Abschlussreflexion

Liebe Leserinnen und Leser,

in diesem letzten Beitrag werde ich die Ringvorlesung Umgang mit Heterogenität reflektieren. Die Ringvorlesung hat mir Einblicke in die Heterogenitätsdimensionen geliefert. Im Folgenden werde ich meine Reflexion zur Ringvorlesung darlegen.

Aufgabe 1)

Zwei zentrale theoretische Erkenntnisse, die ich aus den Vorträgen der Ringvorlesung mitgenommen habe, sind zum einen die Vorlesung von Dr. Andrea Daase zur Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in der Primarstufe und zum anderen die Vorlesung zur Heterogenitätsdimensionen im naturwissenschaftlich-technischen Unterricht von Prof. Dr. Lydia Murmann.

Die Mehrsprachigkeit steigt an den Bremer Schulen und ist voller Vielfalt. Aufgrund dessen ist es von großer Bedeutung den Unterricht so sprachsensibel wie nur Möglich zu gestalten, zudem ist davon abzuraten auf das Sprechen der Muttersprache zu verzichten. Die Mehrsprachigkeit trägt schließlich nicht dazu bei, dass Schüler*innen in ihre kognitive und sprachliche Entwicklung gehemmt werden, sondern diese viel mehr sogar einen positiven Einfluss haben kann (vgl. Krüger-Potratz, Marianne 2011, S.32). Trotzdem findet die Mehrsprachigkeit der Schüler*innen im Unterricht kein Raum, was vermutlich damit zusammenhängt, dass die Lehrkräfte das Gefühl haben nicht genügend auf diese Situation vorbereitet zu sein (vgl. Daase 2021, Folie 38).

Da ich selbst Sachunterricht als großes Fach studiere, war ich schon sehr gespannt darauf, was mich in dem Vortrag von Prof. Dr. Murmann erwarten würde. Die Aufgabe des Sachunterrichts besteht darin, den Schülerinnen und Schülern dabei zu Unterstützten, die Umwelt aus natürlicher, kultureller, sozialer und technischer Sicht sachbezogen zu verstehen, sich diese bildungswirksam zu erschließen und zudem mitzuwirken und zu handeln (vgl. GDSU 2013, S. 9). Auf die Frage, welche Heterogenitätsdimensionen für die naturwissenschaftlich-technischen Perspektive des Sachunterrichts eine Rolle spielen, nannte Prof. Dr. Murmann zum einen  das Gender und die sprachliche Heterogenität (vgl. Murmann 2021, Folie 10). Gender bezieht sich dabei auf die Interessenentwicklung und Identitätsentwicklung. Die sprachliche Heterogenität bezieht sich auf die unterschiedlichen Familiensprachen und den Deutschkompetenzen. Das Wichtige an den naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen ist es, dass die Lehrkräfte selbst auch über eine positive Haltung gegenüber der beiden Bereiche verfügen.

Aufgabe 2)

Zum schulischen Umgang mit Heterogenität prägt mich besonders der gendersensible Unterricht. Vor Beginn meines Studiums (2019), war mir das nicht ganz bewusst, wie wichtig es doch ist gendersensibel zu sprechen und auch so zu handeln. Wenn die Lehrer*innen mal sagten, dass die Jungen beim Tragen helfen sollen, weil sie ja so viel stärker sind, als die Mädchen oder als es hieß, dass die Mädchen eine schönere Handschrift haben und daher an der Tafel mit notieren sollten, war mir nicht bewusst, wie falsch doch solche Aussagen sind. Gerade die Lehrkraft sollte darauf achten, wie sie spricht und was sie tut. Für die Schüler*innen sind die Lehrkräfte die „Allwissende“ und fungieren als Vorbildfunktion, weshalb es wichtig ist zu wissen, wie man als Lehrer*in vor Schüler*innen auftreten sollte.

Aufgabe 3)

In den ganzen Vorlesungen der Ringvorlesung hat mich besonders das Thema „Mehrsprachigkeit“ und „Leistungsheterogenität“ angesprochen und würde gerne noch viel mehr darüber erfahren. Vermutlich liegt dies daran, dass ich selbst auch mehrsprachig aufgewachsen bin und es zudem beides Themen sind, die zurzeit aktuell sind. In jedem Fach ist die Sprache von Relevanz und kann für Schüler*innen eine besondere Herausforderung darstellen. Mich würde dazu interessieren, wie Lehrkräfte Schüler*innen mit Mehrsprachigkeit am sinnvollsten unterstützen können und welche Fehler bspw. vermieden werden sollten. Da Heterogenität bezogen auf die Leistungen der Schüler*innen in jedem Fall ein Punkt sein wird, mit dem wir als zukünftige Lehrkräfte konfrontiert werden, ist es für mich von hoher Bedeutung, dass dieses Thema im Verlauf des Studiums behandelt wird. Wie bereite ich meinen Unterricht dementsprechend vor? Wie gestalte ich meinen Unterricht möglichst differenziert, sodass alle Schüler*innen einen Lernerfolg erzielen können?

Vielen Dank fürs Lesen!

Literaturverzeichnis

Daase, Andrea (2021): Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in der Primarstufe. Vorlesung vom 26.04.2021.

GDSU (2013): Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts. Perspektivrahmen Sachunterricht. Julius Klinikhardt. S. 9.

Krüger-Potratz M. (2011) Mehrsprachigkeit: Konfliktfelder in der Schulgeschichte. In: Fürstenau S., Gomolla M. (eds) Migration und schulischer Wandel: Mehrsprachigkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Murmann, Lydia (2021): Welche Heterogenitätsdimensionen spielen im naturwissenschaftlich- technischen Unterricht eine besondere Rolle? Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ SoSe 2021. Vorlesung vom 17.05.2021

Ein Kommentar

  1. liebe frau zeqiri,
    guter beitrag! sehr berechtigt ihre fokussierung auf die bedeutung eines ressourcenorientierten umganges mit mehrsprachigkeit. da gibt es noch viel zu tun in schule. ich denke, sie sollten in unseren vertiefungsseminarangebot dazu noch gute dinge finden können, und später in schule dann neue akzente setzen. viel erfolg dabei.
    lg
    cf

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