,,Meint Inklusive wirklich alle?“

In der von Dr. Eileen Schwarzenberg gehaltenen Vorlesung am 22.05, wird der Begriff der Inklusion thematisiert bzw. handelte es sich um Inklusion in Schulen.

Eine inklusive Schule ist eine Schule für jeden. Die Inklusion sieht vor, dass Kinder mit und ohne Behinderungen oder Beeinträchtigungen, aber mit denselben Rechten und Chancen sich im regulären Unterricht vorfinden. Es wurden in der Vorlesung drei Diskussionslinien dargelegt:

–> „Inklusion als Systemwandel“ (whole school approach/Full Inclusion): Schul- und Bilungssystem werden grundlegend verändert, Menschenrechte erhalten noch mehr Wichtigkeit, Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischem Förderungsbedarf werden zusammen unterrichtet. Es ensteht eine heterogene Gruppe.

–> „Doppelstruktur/Parallelsystem“ (two track approach) : Es sollen Angebote gemacht werden, so dass das die Wahl bei den Eltern liegt, ob ihr Kind in eine Regelschule oder Förderschule kommt.

–> ,,Inklusion unter Berücksichtigung der Förderbedarfe“ (twin track approach) : Dieses Prinzip sieht die “Full inclusion“ nicht als angemessen genug, um Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigungen zu fördern, weswegen diese Schülerinnen und Schüler mehr berücksichtigt werden sollen in diesem Aspekt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Inklusion an meiner Schulzeit vertreten war, jedoch weiß ich dies nicht umfassend oder inwieweit sie reichte. Auf jedenfall gab es in meinem Spanischkurs einen Schüler mit einer Beeinträchtigung, er war in einem Rollstuhl und komplett selbstständig arbeiten konnte er nicht. Mündlich hat er ohne Probleme am regulären Unterricht teilgenommen, wenn es aber um schriftliche Dinge ging bzw wenn motorische Fähigkeiten gefragt waren, hat er Hilfe von seinem Begleiter bekommen. Ich weiß nicht genau inwieweit er beeinträchtigt war, aber dass er es war bin ich mir sicher. Ich weiß auch nicht mehr, wie es in anderen Kursen aussah, aber Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderungsbedarf waren nicht irgendwie abgeschottet oder so, sondern waren meistens im selben Gebäude oder auch im selben Gang. Der besagte, beeinträchtigte Schüler konnte sich aber problemlos “integrieren“, er wurde weder anders im negativen Sinne behandelt noch vernachlässigt, ganz im Gegenteil, durch Interaktion mit anderen Schülerinnen und Schüler, hat man bemerkt, dass ihm das Ganze gefällt und er wurde auch selbstbewusster und sicherer. Ausgehend davon, denke ich, dass es sich an meiner Schule um die zweite Diskussionslinie handelt.

Ich persönlich halte die Inklusion für sehr sinnvoll, da so die Stigmatisierung von Menschen mit Beeinträchtigungen definitiv abnimmt und Schülerinnen und Schüler, ob mit oder ohne Behinderung, andere Seiten kennenlernen so gewisse Stärken wie Selbständigkeit und Selbstkontrolle gefördert werden können. Problematisch halte ich es nur für die Lehrkraft. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es nicht immer einfach sein wird, alle gleichermaßen in das Unterrichtsgeschehen einzuschließen oder eben die Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigungen genug und angemessen zu fördern. Ich denke auch, dass das unterschiedlich ist an vielen Orten, aber die Grundidee einer Inklusion halte ich auf jedenfall für gewinnbringend, soweit ich das in meinem Spanischkurs beobachtet habe.

Ich würde gerne beobachten wollen, wie die Lehrkraft mit einer Inklusionsklasse umgeht, wie die einzelnen Unterrichtsphasen gestaltet werden und wie die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler aussehen.

  • Wie ist der Umgang der Lehrkraft mit der Inklusionsklasse?
  • Wie gestaltet die Lehrkraft die einzelnen Unterrichtsphasen und wie reagieren die Schülerinnen und Schüler darauf?
  • Wie sieht die Beteiligung aus?

Interreligiöse Konflikte im Religionsunterricht

In der Vorlesung am 15.05 wurde das Konzept der Begegnungspädagogik von Dr. Eva Maria Kengott vorgestellt.

Dieses Konzept versucht eine Atmosphäre zu schaffen, in der Vertreter von verschiedenen Religionen, etwa in einer Klassengemeinschaft von Schülerinnen und Schüler, sich mit anderen Religionen mehr oder weniger vertraut machen können. Es soll ein Informationsstand erreicht werden, dass Vorurteile und Stigmatiserung immer weiter abbaut, da man so aufgeklärter werden soll. Gerade dadurch, dass viele Schülerinnen und Schüler ein unrealistisches Bild von manchen Religionne haben, entsteht diese Ausgrenzung gegenüber anderen Gruppen. Wenn man jedoch lernt, mit anderen Religionen umzugehen, sich über die Kultur und die Tradition zu informiert, können Konflikte vermieden werden. Allein wenn man sich die Reaktionen der Bürger zum Flüchtlingsproblem ansieht, kann man ein starkes Halbwissen oder gar kein Wissen erkennen, weswegen es für eine gesunde Gesellschaft sehr wichtig ist, Gefühle wie Hass und Angst und auch Vorurteile sowie falsche Vorstellungen durch Vetrautheit weitestgehend zu vermindern.

In meiner Grundschule war der Religionsunterricht sehr auf verschiedenen Religionen bezogen, besonders aber auf das Christentum und den Islam. Konflikte in dem Sinne, dass Vorurteile entstanden, war nicht der Fall. Während der Sekundarstufe I habe ich so langsam bemerkt, welche Vetreter von Glaubensrichtungen eigentlich am Unterricht teilgenommen haben und war sehr heterogen. Es fanden sich in einer Klassengemeinschaft unterschiedliche Kulturen vor. Erst in der Sekundarstufe II fingen wir so richtig an, Themen wie Ausgrenzung anzusprechen. Aus reine Interesse hat unser Religionslehrer uns SuS gefragt, welchen Glaubensrichtungen wir angehören und hat dementsprechend einen sehr Interessanten Unterricht gestaltet. Wir haben im Rahmen des Thema Christentums einen evangelischen Pastor sowie auch eine Kirche besucht, wo die Schülerinnen und Schüler einfach Fragen stellen konnten, ganz gleich welche. Wir haben zwar keine Moschee besucht, aber die Moslems haben mitgemacht und aus Interesse gefragt. Als wir dann das Thema Islam hatten, beteiligten sich die Christen gleichermaßen und wir haben manchmal ewig über einzelne Aspekte diskutiert, aber positiv. Was ich sehr bemerkenswert finde ist, dass unser Religionslehrer stets Schülerinnen und Schüler ansprach, von denen er gern ihre Meinungen hätte, so dass keiner ausgeschlossen wurde. Alle wurden mit verschiedenen Religionen vertraut gemacht, von denen sie bis zu diesem Zeitpunkt möglicherweise nicht so viel gewusst hatten. Wir haben uns aber auch über das Buddhismus unterhalten und auch über das Judentum. Ich persönlich bin evangelisch und empfand alles als Begegnungspädagogik.

Im Praktikum würde ich sehr gerne beonachten, wie weit diese Begegnungspädagogik Raum einnimmt und inwieweit sich Schülerinnen und Schüler beteiligen. Ich möchte hierbei eher die Lehrkraft beobachten, ob diese den Raum dazu gibt, dass zwischen Schülerinnen und Schüler bzw. Vetreter verschiedener Glaubensrichtungen eine gewisse Vertrautheit entstehen kann. Gegebenenfalls möchte ich dann die Beteiligung der Sus beobachten, wenn die Lehrkraft dies theoretisch ermöglicht.