In der Vorlesung “sprachliche Heterogenität“ am 24.04.18, vorgetragen von Dr. Christoph Kulgemeyer aus dem Fachbereich Physik, wurden empirische Fakten zur Heterogenität der Leistungen von SchülerInnen dargelegt und thematisiert: Zum einen, dass Schülerinnen bessere Noten in bestimmten Schulfächern erzielen als Schüler. Eine weitere empirische Studie zeigt auf, dass leistungsschwache SchülerInnen davon profitieren, wenn sie sich in heterogenen Arbeitsgruppen befinden, wohingegen leistungsstarke SchülerInnen mehr von homogenen Gruppen profitieren. Hier liegt es an der Lehrkraft, eine sinnvolle, aber auch stetige Variation der Gruppen zu finden, die für alle gewinnbringend ist. Oft tauchte in der Vorlesung der Begriff der sprachlichen Heterogenität auf, denn in einer Klasse befinden sich SchülerInnen auf unterschiedlichen Sprachständen, sei es durch bloße Alltagsvorstellungen für z.B. naturwissenschaftliche Fächer oder aber auch durch Migrationshintergründe. Deswegen ist es besonders wichtig, dass Lehrkräfte bestimmte Fachtermini im Rahmen des Unterrichtsgeschehen für alle verständlich erklären, denn ein Beispiel aus der Vorlesung macht dies deutlich: Der Begriff “Kraft“ in der Physik unterscheidet sich in seiner Definition von “Kraft“, wie wir z.B. in unserem Alltag verwenden.
In meiner Schulzeit, in der Sekundarstufe I, wurden SchülerInnen nach ihrem Leistungsstand und Noten in A und B Kursen in den drei Hauptfächern Deutsch, Englisch, Mathe eingeteilt. Leistungsstarke befanden sich im A-Kurs und leistungsschwache im B-Kurs. Dies war insofern wirkungsvoll, dass A-Kurs SchülerInnen in homogenen Gruppen gefördert wurden. Man könnte natürlich jetzt glauben, dass die SchülerInnen in den B-Kursen im Gegensatz zu den A-Kurs SchülerInnen wenig profitierten, doch dem war nicht so, vor allem durch ein weiteres System und dieses System beinhaltete, dass in den B-Kursen SchülerInnen, die schnell mit bestimmten Aufgaben fertig wurden, dass sie die Position als Lehrkraft kurzzeitig einnahmen und mit den leistungsschwächeren zusammen Lösungswege ausarbeiteten, wodurch alle profitiert haben.
Für mich könnte eine Aufgabe so aussehen (Schaubild vorliegend):
- Beschreibe das Schaubild. (Die Aufgabenstellung ist einfach und dadurch wird die Grundlage vermittelt, um fortzufahren).
- Intepretiere das Schaubild. Was ist deiner Meinung nach wichtig im Schaubild? Was nicht? (Die SchülerInnen haben inzwischen identifiziert, was darauf zu sehen ist und sollen in Partnerarbeit als Hilfsmittel nur das Notwendige Herausarbeiten, wodurch differenziertes Denken gefördert wird).
- Wie ist das Schaubild aus heutiger politischer (religiöser, staatlicher etc.) Sicht zu beurteilen? (Die Intepretation soll einen Bezug zur Realität bzw. zur heutigen Gesellschaft darstellen und dadurch denken SchülerInnen aktiv mit und prägen sich durch mündliche Teilnahme das Wissen besser ein. (Z.B.: Dieses Schaubild thematisiert die immer größer werdende Kluft zwischen arm und reich… auch heute kann man in X,Y sehen, dass…)
Hallo Aquilas,
vielen lieben Dank für deinen argumentativ sehr gelungenen und prägnant alles wichtige zusammenfassenden Beitrag! Ich finde, dass du die sprachliche Heterogenität äußerst gut wiedergegeben und präsentiert hast. Auch das Beispiel aus deiner Schulzeit stellt deutlich dar, wie solch eine Vorgehensweise eine ausschlaggebende und positive Auswirkung haben kann. Zu guter Letzt ist deine Aufgabe zu dem Schaubild sehr gelungen und gut strukturiert.