Inklusion für alle? – Rv06

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Ein zentraler Aspekt war für mich die ungesehene Differenz zwischen der Integration und Inklusion. Während in der Integration Kindern mit einer Behinderung der Besuch einer Regelschule nur mit sonderpädagogischer Unterstützung gewährt wird, handelt es sich bei der Inklusion um den direkten Einbezug in die Teilhabe der Schule. Der Begriff der Exklusion und Segregation wirkten erkenntnisreich und haben zu einer empathischen Denkweise geführt, die sich meiner Meinung nach jeder Mensch aneignen sollte. Der Weg zur gleichberechtigten, selbstbestimmten gesellschaftlichen Teilhabe in allen Lebensbereichen sollte Kindern und Jugendlichen mit Behinderung offen stehen. Beeindruckend fand ich auch den Slogan „ich (bin nicht) werde behindert“. Zeigen tut dieser das kollektiv gefällte Urteil gegenüber den in ihrer Natur beeinträchtigten Menschen. Somit war die Zweiteilung in das individuelle und soziale Modell einleuchtend. Das Diagnostizieren von einem sonderpädagogischen Förderbedarf finde ich hilfreich, um zukünftigen individuellen Schwierigkeiten in Bildung und Gesellschaft entgegenzuwirken. Viele Kinder fühlen sich entlastet, wenn das „Anders-Sein“ einer Begründung unterliegt. Trotzdem gibt es genug Fälle, in denen sich Kinder ausgeschlossen fühlen. Damit dies nicht geschieht, finde ich den Begriff der Inklusion, bzw. die Überwindung der Inklusion für äußerst wichtig. Bewundernswert finde ich den gemeinsamen Schulbesuch in Bremen mit 83,5% .

2a.

Ich selbst war auf einem Gymnasium mit Inklusion. Während die A und B Klassen aus ausschließlich Gymnasiasten bestanden, waren C und D Inklusionsklassen. Relativ schnell war es für uns normal auf dem Schulhof SchülerInnen mit einer Behinderung zu sehen. Sie waren von Anfang an ein Teil unserer Schulgemeinschaft. Oft haben wir auch miteinander geredet und gespielt. Unsererseits gab es nur wenige negative Bemerkungen.Damals gehörte das Miteinander zu unserem Alltag, rückblickend kann ich von mir sagen, dass ich sehr glücklich darüber bin, ein solches Umfeld gehabt zu haben. Es steigert nicht nur das Normalitätsgefühl und Selbstbewusstsein der Inklusionsschüler, sondern verhilft uns auch zu einer toleranteren Sichtweise und einer Ausweitung des Normalitätbegriffes.

2b.

Einige Lehrkräfte waren mit der Inklusion von SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf überfordert. Daher war es entlastend für sie, dass Schulpädagogen diverse Aufgaben und den Großteil der Verantwortung übernahmen. Viele Lehrkräfte kamen mit den Inklusionsschülern gut zurecht und brachten sie in viele Schulaufführungen, Exkursionen etc. ein. Meiner Meinung nach ist die Inklusion von SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf sehr wichtig. Die Einbringung dieser SchülerInnen in den Unterricht und somit auch in das alltägliche Leben, vereinfacht das Miteinander und fördert sowohl uns als auch die betroffenen SchülerInnen. Die Inklusion sollte voll und ganz durchgeführt werden. Neben der Anwesenheit von Pädagogen sollten Lehrkräfte den Umständen anpassend ausgebildet werden. Eine Möglichkeit wäre auch das einbringen von sonderpädagogischen Fortbildungen.

2c.

Die größte Chance der schulischen Inklusion ist die Selbstliebe der von sonderpädagogischem Förderbedarf betroffenen SchülerInnen. Die Einbettung in das alltägliche Leben würde positive Auswirkungen auf ihre Psyche haben. Sie würden sich als „normales“ Kind bzw. Jugendlicher wahrnehmen und sich nicht ausgeschlossen fühlen. Dies würde dazu verhelfen, dass sie ihr Potenzial entfalten und nicht unter Selbstzweifel leiden. Eine Herausforderung der schulischen Inklusion wäre es, die Harmonie zwischen allen SchülerInnen zu bewahren. Inbesondere in der Mittelstufe könnten Probleme wie Mobbing auftauchen. Auch könnten Inklusionsschüler aufgrund ihrer Benachteiligung ein Minderwertigkeitsgefühl entwickeln und in ihrem Verhalten sowie im Lernfortschritt negativ auffallen. Auch für die Lehrkräfte kann es herausfordernd sein, mit einer solch heterogenen Klasse umzugehen.

3.

  • Wie interagieren SchülerInnen mit SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf miteinander?
  • Wie ist das Verhältnis zwischen der Lehrkraft und den SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf?
  • Wie fühlen und verhalten sich die SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf?
  • Ist die Schule Inklusionstreu eingerichtet?

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