taktile Wahrnehmung

Prüfungsleistung [Teresa Krems]

 

Der Druck beim Freewriting sich direkt passend und verständlich auszudrücken ist bei mir immer relativ hoch. Aber wenn man so im Schreibfluss ist, bedenkt man vielleicht nicht immer, dass manche Formulierungen doof klingen oder nicht genau die eigenen Gedanken wiedergeben. Deswegen ist hier ein Freewriting Text von mir. Genauso wie ich ihn auf Papier geschrieben habe. Nur mit Anmerkungen bzw. Einschüben durch [  ]-Klammern. Enjoy!

 

Tasten. Physisch fühlen. Anfassen. Greifen. Hochheben. Streichen. Kalt. Warm. Heiß. Nass. Trocken. Tasten. Einer der menschlichen Sinne. Neben Schmecken, Sehen, Riechen, Hören. Und dem sechsten Sinn. Wir haben sie. Aber nehmen wir sie bewusst wahr? [Also merken wir, dass wir sie verwenden?] Oder sehen wir sie wie vieles im Alltag als selbstverständlich an? Mit „wir“ meine ich jeden Menschen. Jeden. Jeden Einzelnen auf diesem Planeten. Aber Moment. Nicht jede:r hat alle Sinne. [Wenn man überhaupt von haben und besitzen sprechen kann. Oder sagt man eher verwenden oder benutzen?] Und ich möchte nicht darauf hinaus, dass jemand dann darunter leidet oder von unserer Gesellschaft als „behindert“ abgestempelt [oder eingeschränkt gesehen] wird. Nein. Ich möchte darauf hinaus, dass die Wichtigkeit der Sinne für jemanden auch davon beeinflusst wird, welche die Person hat [beziehungsweise anwenden kann]. Ist Tasten für Menschen mit Blindheit wichtiger? [Sehen für Menschen mit Taubheit hilfreicher als Tasten?] Ich habe nicht unbedingt das Recht, das zu beurteilen, denn ich kann sehen. Aber ich finde es spannend. Für mich ist Sehen der wichtigste Sinn. Wenn ich sie ranken müsste. Den sechsten [hierbei] ausgeschlossen. Denkanstoß dafür ist die Präsentation einer Kommilitonin und eines Kommilitonen, die für ihre Präsentation eine Seminar interne Umfrage diesbezüglich durchgeführt haben. Und Sehen war auf Platz eins. Da habe ich mich gefragt, was Leute, die diesen Sinn nicht verwenden können sagen würden. Ich würde spekulieren, dass sie Tasten oder Hören am wichtigsten finden. Aber wie gesagt, ich habe nicht das Recht [beziehungsweise die Position] dies zu beurteilen. Also Tasten. [Wie] ich finde ein sehr unterschätzter Sinn. Also [zumindestens] in meinem Kopf. Denn dazu zählt ja auch Umarmen, andere berühren etc. Also eine Art physische Therapie. Beziehungsweise emotionale Unterstützung durch Touch. Der sagt ich bin da. Ich bin da für dich. Ich mag dich. …….  [Allerdings kann Tasten beziehungsweise Touch auch Unwohlfühlen oder Angst auslösen, wenn man gegen den eigenen Willen berührt und angefasst wird. Aber] vor allem in [Zeiten von] Corona ist dieser Sinn enorm eingeschränkt. Und viele vermissen Umarmungen etc.. Vor allem innerhalb der Familie. Damit meine ich auch Freund:innen. [Also all die Menschen die man selbst als seine Familie sieht.] Dadurch dass physische Nähe durch die Pandemie eingeschränkt und verboten wurde, ist Tasten sozusagen [in gewisser Weise] auch illegal geworden. [Nicht jede Berührung ist verboten, aber Nähe wird mit der Übertragung des Viruses verbunden. Und dadurch ist manche Nähe in unserer Gesellschaft gerade nicht unbedingt erlaubt.]

 

-Teresa

 

 

2 comments

  1. Mary Lou says:

    Hallo Teresa,
    Ich finde den Beitrag richtig toll! Du schreibst super angenehm und ich mochte es sehr, deine ergänzten Gedanken in den [Klammern] zu lesen! 🙂

    Mary Lou

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