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Ringvorlesung 03

Aufgabe 1:

Sehr geehrte Kolleg*innen,
vielen Dank für die informative Präsentation bei der Veranstaltung zur Sprachenwahl für die 2. Fremdsprache. Ich fand den Vortrag grundsätzlich sehr hilfreich für die Eltern und interessant in vielen Hinsichten. Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: Mir ist aufgefallen, dass Sie bei der Vorstellung von anderen Kulturen sehr auf Stereotypen zurückgegriffen haben, was normalerweise vermieden werden sollte. Stereotypen und Vorurteile tragen dazu bei, dass Schüler/innen und Eltern sich ein falsches Bild von fremden Kulturen machen und keine objektive Sichtweise diesbezüglich entwickeln können. Gerade beim Erlernen einer neuen Fremdsprache lernen die Schüler/innen nicht nur die Sprache an sich, sondern ebenfalls die Kultur und Tradition der Gesellschaft, sowie die geographischen und historischen Aspekte des Landes. Da ist es sehr unvorteilhaft, noch bevor die Schüler/innen im Unterricht mit der Fremdsprache in Kontakt gekommen sind, auf einem Informationsabend Stereotypen zu präsentieren.
Gerne verweise ich Sie auf das Byram-Modell 1997 – das Modell zur interkulturellen kommunikativen Kompetenz – worauf Sie sich in Zukunft orientieren könnten, um das Entwickeln von Stereotypen zu vermeiden. Das Modell besteht aus fünf Savoirs und behandelt verschiedene Kompetenzen im interkulturellen Umgang. Es thematisiert, wie im Fremdsprachenunterricht eine komplett neue Kultur kennengelernt und beigebracht werden könnte. Wichtig ist beim Modell, dass die Schüler/innen zwar kulturelle Differenzen wahrnehmen und einen Kulturvergleich machen sollten, aber dennoch sollten die Gemeinsamkeiten zwischen der eigenen und der fremden Kultur im Vordergrund stehen. Außerdem sollte den Schüler/innen geholfen werden kommunikative Kompetenzen in interkulturellen Kontaktsituationen zu entwickeln.
Ich hoffe sehr, dass Sie bei ihrem nächsten Vortrag zur Sprachenwahl meine Anregungen bezüglich des Byram-Modells berücksichtigen.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Kollegin

Aufgabe 2: 

In meiner zweiten Fremdsprache Französisch erlernten wir neben der Sprache ebenfalls die Landeskunde und die Kultur Frankreichs kennen. Kulturelle Inhalte Frankreichs wurden uns an erster Stelle über Lehrbücher und Filme nähergebracht. Durch Aufgaben in Gruppenarbeiten konnten wir das angeeignete Wissen vertiefen und die Sprache verbessern. Es gab oft Aufgaben, wo wir bei französischen Filmen kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der deutschen und französischen Kultur herausschreiben mussten. Oft versuchten wir durch Rollenspiele oder Dialoge Alltagssituationen in Frankreich nachzustellen.
In der 8. Klasse fand in unserem Französisch Kurs ein Schüleraustausch für zwei Wochen statt, woran sehr viele Schüler/innen teilnahmen. Jeder von uns war für zwei Wochen in einer französischen Familie in Bordeaux und konnte so die kulturellen Aspekte Frankreichs innerhalb der Familie direkt vor Ort sehen. Der Austausch hatte mir damals sehr viel gebracht, einerseits hatten sich meine Sprachkenntnisse deutlich verbessert, auch wenn es nur zwei Wochen waren, und andererseits konnte ich mir ein richtiges Bild von der Kultur, den Traditionen und den Verhaltensweisen in Frankreich machen. Es macht einen großen Unterschied, ob einem eine fremde Kultur im Unterricht über Lehrbücher und Erzählungen beigebracht wird, oder ob man eine Kultur direkt vor Ort – also in dem Land selbst- erlernt.
Meine Französisch Lehrerin war selbst Französin und im Unterricht ist mir damals allerdings nicht so sehr aufgefallen, dass auf Stereotypen zurückgegriffen wurde.

Aufgabe 3: 

Fächerübergreifendes Projekt in Biologie und Geschichte:
Die Corona- Pandemie ist nicht die erste Pandemie in der Weltgeschichte.
a) Recherchieren Sie was für Pandemien es in der Weltgeschichte bisher gab. Wählen Sie eine von diesen Pandemien aus und beschreiben Sie es kurz aus biologischer und gesellschaftlicher Sicht.
b) Vergleichen Sie die ausgewählte Pandemie mit der Corona-Pandemie. Wie sind die Menschen damals mit der Krankheit umgegangen? Was für Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es?

Aufgabe 4: 

Die Heterogenität im Klassenraum kann beim Thema zu Kultur und Gesellschaft zu einer abwechslungsreichen Unterrichtsgestaltung behilflich sein. Da innerhalb von einer Klasse mehrere Kulturen aufeinandertreffen, könnten interkulturelle Kompetenzen mit einbezogen werden. Beispielsweise könnten Schüler/innen in Gruppenarbeiten ihre Erfahrungen zu verschiedenen Kulturen miteinander teilen. Jede/r Schüler/in könnte sich als erstes zu seiner eigenen Kultur äußern, den anderen näherbringen, was für Traditionen etc. es in der eigenen Kultur gibt. Im nächsten Schritt könnten Erfahrungen mit fremden Kulturen, die sie z.B. im Urlaub gemacht haben, mit ihren Mitschüler/innen teilen. Somit könnte ein Kulturvergleich erstellt werden, indem die Gemeinsamkeiten, Unterschiede, sowie die bestehenden Stereotypen ausgearbeitet werden. Jede/r Schüler/in könnte so das eigene Vorwissen zu Kulturen zum Ausdruck bringen, sowie andere Kulturen, welche die Mitschüler/innen teilen, kennenlernen.