-
Erläutern Sie zentrale Aspekte, die in begegnungspädagogischen Settings zu bedenken bzw. zu problematisieren sind.
In Bremen haben nach dem Stand von 2016 30,5% der Bevölkerung einen Migrationshintergrund. (Quelle: Statistisches Jahrbuch 2017) Dieser hohe Prozentsatz ist vor allem auf die Zuwanderung verschiedenen Kulturen nach Deutschland in den letzten Jahren zurückzuführen. Der damit einhergehende Anstieg der religiösen Pluralität, kann zu Konflikten führen. Der begegnungspädagogische Ansatz, ermöglicht durch einen Perspektivenaustausch das Annähern verschiedener Religionen, den kulturellen Austausch und das Erweitern des eigenen Horizontes. Auf diesem Weg, kann aus potentiellen Konflikten eine Diskussionsgrundlage werden, die durch pädagogische Strategien sinnvoll in den Unterricht eingebunden und als Bildungsgrundlage für die gesamte Gruppe dienen kann.
-
Denken Sie an Ihren eigenen Religions- oder Ethikunterricht zurück und diskutieren Sie Beispiele für die von Ihnen unter 1. benannten Aspekte (z.B. Besuch von Religionsvertreter*innen im Unterricht).
Ich habe ein Gymnasium in Sachsen-Anhalt besucht. Da in Sachsen-Anhalt nur 6,2 % der Bevölkerung (Quelle: Statistisches Jahrbuch 2017) einen Migrationshintergrund hat war Religion in meinem Ethikunterricht nie ein großes Diskussionsthema. Ich erinnere mich daran, im Unterricht einige Religionen anzuschneiden und als einen Begegnungspädagogischen Aspekt eine protestantische und eine katholische Kirche besucht zu haben. Davon abgesehen standen im Unterricht eher philosophische Ansätze im Vordergrund. So haben wir zum Beispiel Nietzsches Stellung zu Religion diskutiert.
-
Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika, mit der sie gezielt den Umgang mit religiöser Pluralität beobachten. Können Sie unterschiedliche Umgangsformen oder Argumentationsstrategien feststellen (z.B. Neutralität, bewusste oder unbewusste Privilegierung bestimmter Gruppen…)?
Als erstes würde ich feststellen wollen, welche Vorstellungen über die verschiedenen Religionen innerhalb der Schülerschaft existieren. Dadurch werden die Präkonzepte der SuS einbezogen. Mit diesem Hintergrundwissen kann man dann das Verhalten der SuS und des Lehrpersonals innerhalb der heterogenen Gruppe studieren, eventuelle Differenzen erkennen und im pädagogischen Kontext darauf eingehen.