F1 – Privat vs. Öffentlich. Oder: Der gesunde Exhibitionismus
Denken sie immer darüber nach, was sie im Netz veröffentlichen? Nach welchen Kriterien gehen sie vor?
Ich denke nie darüber nach, was ich veröffentliche. Wieso auch? Meine neue Bank-PIN wird natürlich sofort getwitterstudivzfacebooked und neulich, als ich im Suff ins Klo gekotzt habe, wurde das natürlich bei Youtube dokumentiert ;)
Ne, jetzt mal im Ernst. Natürlich denke ich darüber nach! Kompromittierende Dinge, schlicht privates oder geheimes wird nicht veröffentlicht. Das schreib ich im Zweifelsfall nicht mal in einer Email.
Ins Netz gehören nur die Dinge, die man bedenkenlos seinen ärgsten Feind wissen lassen würde. Oder seinen Chef. Oder den Steuerprüfer. Oder die Freundin ;).
Meine Kriterien:
1. Kann mit die Information/Foto etc. schaden?
2. Wirklich nicht?
3. Auch nicht in 10 Jahren, wenn ich berühmt bin und Paparazzi nach fiesen Schlagzeilen suchen?
4. Trifft dieser Schaden auf andere zu, über die ich etwas veröffentliche?
5. Habe ich die Erlaubnis der veröffentlichten Person?
6. Will ich, dass meine Veröffentlichung wirklich jeder sieht? Oder ist es mir zumindest egal?
7. Kriege ich rechtliche Probleme wegen der Veröffentlichung?
Wenn diese Kriterien zu meiner zufriedenheit gelöst sind, geht es Online.
August 2nd, 2010 at 15:50
Hallo Clas,
ich finde das sehr kompliziert – ich weiß nicht, was mir (oder anderen) in der zukünftigen Öffentlichkeit Schaden zufügen könnte – jedenfalls kriege ich beim drüber Nachdenken immer mehr Zweifel (zum Beispiel beim Thema Schulhomepage).
Vielleicht wird das ja eine Marktlücke? (Statt Steuerberater: web2.0-Coach)
Viele Grüße,
Anja
August 4th, 2010 at 07:08
Och, denk nur mal an ein fieses Suffbild.
Oder mehrere nicht so fiese auf einem Haufen.
Es geht eben darum, dass das, was einmal im Netz ist beinahe unmöglich wieder zu entfernen ist. Irgendwo bleibt es meistens doch gespeichert.
Wenn die Gesichtserkennung besser wird (benutzbar ist sie ja bereits..) dann ist es für jeden möglich, das Netz nach Fotos einers bestimmten Person zu durchleuchten.
Alles, was im Netz passiert, passiert in der Öffentlichkeit. Und zwar dauerhaft. D.h. wenn ich eine Kopie von meinem nackten Arsch an einen Kollegen schicke, kann es durchaus sein dass das Bild dann um die Welt geht. Na gut, da bringt die Gesichtserkennung dann natürlich auch nix ;)
Es gibt halt schon Sachen, die eher privat sind. Die dürfen dann eben nicht ins Netz.