Donnerstag, April 19th, 2018...11:18

Doppelte Heterogenität (rv03)

Jump to Comments

Die Sitzung vom 17. April 2018 war ein Vertiefungsseminar aus der Politik Didaktik, welche ausnahmsweise von Prof. Andreas Klee geleitet wurde. „Doppelte Heterogenität” war ein zentraler Begriff, welcher sich auf Schülerinnen und Schüler bezieht, die während des Unterrichts ihr Vorwissen und ihre eigenen Vorstellungen miteinbinden sollten. Als Lehrer ist es äußerst wichtig auf die SuS einzugehen und mit ihrem Wissen zu arbeiten, anstatt ihnen beispielsweise eine Definition oder einen Lösungsweg einfach vorzusetzen. Es geht vor allem um das eigene Auseinandersetzen mit dem Thema und darum, sich eigene Gedanken darüber zu machen und Denkräume zu öffnen.

Ich studiere an der Universität Bremen die Fächer Englisch und Religion, auf die sich die Doppelte Heterogenität natürlich auch anwenden lässt. Im Englischunterricht geht es hauptsächlich um das Kennenlernen von englischsprachigen Kulturen. Aus diesem Grund, wäre es vielleicht hilfreich, in Erfahrung zu bringen, was sie mit beispielsweise „Großbritannien“ oder „Australien“ in Verbindung bringen. Das gleiche gilt auch für den Religionsunterricht, wo die SuS nicht nur vor unstrukturierte Begriffe wie „Schöpfung“ oder „Bibel“ gestellt werden, sondern auch verschiedene Religionen, Konfessionen und Glaubensrichtungen kennenlernen werden. Nach dem Zusammentragen der Ergebnisse ist der kommunikative Austausch im Plenum von besonderer Bedeutung, denn ihnen soll vor Augen geführt werden, dass jeder Mensch unterschiedliche Auffassungen von einem Thema haben kann. Danach wird gemeinsam durch akademische Urteile (z.B. Zeitungsartikel, Bücher, etc.) differenziert und zentrale Aspekte werden festgehalten, damit sie verinnerlicht, also „gelernt“ werden können.

Als Beobachtungsaufgabe in zukünftigen Praktika würde mich besonders interessieren, wie die Lehrenden das neue Thema vorstellen, sodass jeder Schüler/in Interesse aufbaut und engagiert an die Sache herangeht. Außerdem wäre ich gespannt zu sehen, wie damit umgegangen wird, wenn die SuS einen Arbeitsauftrag mal nicht verstanden haben.



Ein Kommentar

  • Liebe Ayleen,

    Dein Fallbeispiel aus dem Religionsunterricht hat mir besonders gut gefallen. Grade das Fach Religion bietet eine enorme Menge an Begriffen und Konzepten zu denen jeder/m SuS etwas anderes einfallen würde. Daher ist die unreflektierte Vorgabe einer zentralen Lösung, wie du richtig beschrieben hast, nicht der richtige Weg. Es kann bei solchen Themen nicht die eine richtige Antwort geben, wie es zum Beispiel beim Lösen von mathematischen Gleichungen der Fall ist. Genau aus diesem Grund ist die, von dir erwähnte, abschließende Kommunikation mit den SuS auch so wichtig. Obwohl alle SuS ihre eigenen Vorstellungen zu einem Begriff besitzen, ist es dennoch möglich durch eine gute Kommunikation auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
    Die zweite Frage in deiner Beobachtungsaufgabe finde ich ebenfalls sehr spannend; woran kann es liegen wenn die SuS keine Vorstellung zu einem bestimmten Begriff äußern? Dabei wäre auch der umgekehrte Fall interessant: Was soll man als Lehrkraft tun, wenn alle SuS die selben oder sehr ähnliche Vorstellungen zu einem Begriff haben? Ist damit das Thema abgeschlossen oder sollte doch noch ein Gespräch darüber eröffnet werden?

Schreibe einen Kommentar

Zur Werkzeugleiste springen