Mittwoch, Mai 23rd, 2018...12:45

„Meint Inklusive wirklich alle?“ (rv07)

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Die 7. Vorlesung am 22.05.2018 wurde von Dr. Eileen Schwarzenberg geleitet und trug den Titel „Meint Inklusion wirklich alle?“. Theoretische Grundlagen waren beispielsweise die Differenzierung des Behinderungsbegriffs der UN BRK, welches Behinderungen in ein medizinisches und in ein soziales Modell einteilt. Das medizinische Modell schließt die Personen ein, die längerfristige psychische oder physische Erkrankungen aufweisen, während sich das soziale Modell auf die „Barrieren in der Umwelt“ bezieht und die Person somit durch andere Einflüsse eingeschränkt wird. Außerdem wurde zwischen den Begriffen „Impairment“ (Beeinträchtigung) und „Disability“ (Behinderung) unterschieden und näher darauf eingegangen, was sich hinter „Sonderpädagogischen Förderbedarf“ verbirgt. Dieser wird festgestellt bzw. diagnostiziert, stellt keine Eigenschaft einer Person dar und führt in vielen Schulen dazu, dass Betroffene in Förder- und Sonderschulen untergebracht werden. Nun wollen die Schulen sich zu „Inklusiven Schulen“ entwickeln, um der Separation dieser Menschen entgegenzuwirken. Sie wollen vielfältige Schulen für alle Kinder und Jugendliche. Jedoch bringt die Umsetzung dieser Vorstellung viele Probleme und Diskussionen mit sich. „Inklusion als Systemwandel“, „Doppelstruktur/Parallelsystem“ oder „Inklusion unter Berücksichtigung der Förderbedarfe“ sind mögliche Ansätze, die seit Jahren immer wieder durchdacht und aus diesem Grund auch diskutiert werden. Jeder Ansatz hat seine Vor- und Nachteile und obwohl es eigentlich in erster Linie um die SuS gehen sollte, gibt es viele Aspekte (z.B. das Übereinstimmen von Rahmenbedingungen und Ressourcen; Geld), die die Umsetzung erschweren und verkomplizieren.

Leider konnte ich während meiner Schulzeit keine Erfahrungen mit den Modellen der Behinderung machen. Bezüglich der Rahmenbedingungen an Bremer Schulen denke ich, obwohl ich selbst nur von der 11. bis zur 12. eine bremische Oberstufe in Bremerhaven besucht habe, dass diese den SuS mit sonderpädagogischen Bedarf nicht hätten gerecht werden können. Wenn ich mir vorstelle, dass ein/e Schüler/in mit starken psychischen oder physischen Beeinträchtigungen bei uns an der Schule gewesen wären, denke ich nicht, dass die Lehrer/innen in der Lage gewesen wären, diese/n den ganzen Tag zu betreuen und zu fördern. An meiner alten Schule gab es meines Erachtens keine Lehrkräfte, die für diese Fälle weitergebildet worden waren. Mangelndes Personal und die unzureichende Ausstattung sind ebenfalls Aspekte, die die Schulen vor Probleme stellen. Da mein Praktikum noch bevorsteht, kann ich unglücklicherweise noch nichts Genaues zu Inklusion und Diskussionslinien sagen. Nichtsdestotrotz, blicke ich dem schon sehr gespannt entgegen und freue mich zu erfahren, ob meine zugeteilte Schule bereits eine Inklusive Schule ist.

Ich würde mich außerdem dafür interessieren, wie die SuS mit den Mitschülern umgehen, die sonderpädagogische Förderung bedürfen. Sind diese in die Klassengemeinschaft integriert und welche Methoden wenden die Lehrkräfte an, um den Zusammenhalt zu stärken? Schlussendlich möchte ich auch ein Auge darauf haben, dass jede/r Schüler/in sich wohl fühlt, glücklich ist und gerne in der Schule ist. Das wird nämlich mein Ziel sein, wenn ich später unterrichten werde.



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