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09.04.2019 Ringvorlesung

Bei der nationalen Orientierung des Bildungssystems handelt es sich um den Standard der innerhalb eines Landes an Stoff vermittelt wird. Wenn wir vom deutschen Bildungssystem ausgehen, sind viele Fächer an europäischen und deutschen Traditionen und Geschichten angepasst. Im Geschichtsunterricht behandelt man z.B. das dritte Reich viel häufiger und intensiver als in anderen Ländern. In den USA ist der Schwerpunkt eher an die amerikanische Geschichte gebunden. Sie lernen alles über ihre Gründerväter und über den Konflikt der Nord- und Südstaaten. Die Politik ist ebenfalls an das eigene Land orientiert. Ich hatte in meiner Schulzeit immer wieder das Parteiensystem in Deutschland kennengelernt. Das Problem ist, dass jedes Land seine eigene politische Struktur hat. Auch im Musikunterricht habe ich alles über J.S. Bach gehört und im Religionsunterricht alles über das Christentum gelernt. In muslimischen Ländern wissen die meisten nicht einmal wer J.S. Bach ist und lernen eher alles über den Islam. Und die größte nationale Orientierung des Bildungssystems ist die Sprache. In Deutschland findet der Unterricht in der Regel auf deutsch statt. In anderen Ländern findet der Unterricht auch in ihrer Amtssprache statt.

Die Vorlesung hat mir etwas die Augen geöffnet. Es ist nicht einfach Kinder mit Migrationshintergrund an ein nationalorientiertes Bildungssystem anzupassen. Es gibt ca. 225. Migranten auf der Welt. Diese sind oft benachteiligt, da sie eine andere Sprache sprechen, eine andere Religion haben, sozial benachteiligt sind und andere Gesetze kennen. Man hat dank der Vorlesung neue Sichtweisen um dieses komplexe Thema zu betrachten. Einige können jeder Zeit abgeschoben werden, da sie nur befristet geduldet sind. Es entstehen soziale und juristische Zwischenwelten. Deswegen ist man dabei ein Schulsystem zu entwickeln, welches international kompatibel ist und auch für Seiteneinsteiger durchlässiger ist. Es sollte immer weiter in diese Richtung gearbeitet werden, damit ein interkulturelles Lernen möglich ist und keiner benachteiligt wird.

Ich habe vor einiger Zeit ein Video gesehen, in welchem mehrere Mädchen erzählen wie genervt sie sind, da sie ständig jeder fragt wo sie herkommen. Es handelte sich dabei um Mädchen, welche in Deutschland geboren sind aber ausländische Wurzeln haben. Sie sprachen von Diskriminierung. Ich finde bei dem Beispiel von Betül kann man eine subtile Diskriminierung der Lehrerin erkennen. Sie macht es wahrscheinlich unbewusst aber das ist egal solange es die Schülerin angreift. Wegen solchen Beispielen im Schulalltag, sollten wir und bemühen das interkulturelle Lernen zu fördern um der Heterogenität an Schulen entgegenzuwirken.

Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität – Ringvorlesung 19.06.2018

In der letzten Vorlesung haben wir in Erfahrung gebracht, welche unterschiedlichen Möglichkeiten es gibt einen Unterricht zu führen.

Dabei kann man zwischen einem klassischen Frontalunterricht, in dem ein lehrkraftzentriertes Klassengespräch stattfindet und einem individualisierten Unterricht unterscheiden. Beim Klassengespräch ist der Redeanteil sehr unausgeglichen. Der Lehrer erzählt etwas und stellt ab und zu Fragen die ein Schüler beantworten muss. Anschließend geht der Lehrer wieder darauf ein.

Beim individualisierten Unterricht, gibt es verschiedene Wege zu kommunizieren. Die Lehrkraft integriert sich in die Gruppe und hält keine stumpfe Rede. Der Lehrer kann auf individuelle Gespräche eingehen und den Leistungsunterschieden der Schüler flexibler entgegenwirken. Dadurch, dass der Raum größer wirkt, gibt es mehrere Aktivitätszentren.

Leider ist ein individualisierter Unterricht nicht einfach umzusetzen, da man nicht genug Zeit für alle Schüler hat und nicht weiß, wie viel Aufmerksamkeit die jeweiligen Schüler benötigen.

Es muss festgestellt werden, wann es angebracht ist einen individualisierten Unterricht zu führen. Wenn Schüler klare Defizite aufweisen, kann man eine Gruppenarbeit festlegen in der die Lehrkraft mehr auf die Schüler mit Defiziten eingeht um sie in den Regelklassenunterricht zu integrieren. Auch wenn die Klasse verschiedene Aufgaben bearbeiten soll ist eine individualisierte Unterrichtform angebracht, der Lehrer kann in den Gruppen auf verschiedene Themen eingehen und sich voll und ganz auf das Thema einer Gruppe beschränken. Oft ist eine Raumtrennung in Gruppenarbeiten sehr hilfreich, da oft laut diskutiert wird und die Gruppen sich durch die Lautstärke nicht gegenseitig behindern.

In meinem Orientierungspraktikum möchte ich Gruppenarbeiten beobachten und mich mit den Schülern unterhalten um sie zu fragen welche Unterrichtsform ihnen besser gefällt. Ich möchte herausfinden, ob die Lehrkraft dazu in der Lage ist, individuell einen Unterricht zu gestalten und möglichst alle damit zufriedenstellen kann. Außerdem möchte ich beobachten wie aufmerksam die Schüler bei einem Frontalunterricht sind und inwiefern sie sich beteiligen.

Ringvorlesung: 12.06.2018

In der heutigen Vorlesung ging es wieder einmal um einen Geschlechterunterschied. Wir haben uns mit der Feminisierung bei Fremdsprachen beschäftigt.

Die These mit der wir uns auseinandersetzten lautete: „Mädchen und Frauen sind die besseren Fremdsprachenlerner.“

Ich hatte ab der 3. Klasse Englischunterricht und erst in der Sek. II habe ich meine zweite Fremdsprache gehabt. Die Teilnahme für die zweite Fremdsprache war Pflicht, da ich in der Sek. I keine hatte. Die Kurse waren relativ gleichmäßig aufgeteilt doch ich hatte nur weibliche Lehrkräfte. Auch in Englisch hatte ich seit ich denken kann nur weibliche Lehrkräfte. Einen Unterschied zwischen Schülern und Schülerinnen gab es jedoch. Die männlichen Schüler, die keinen zweiten Fremdsprachenkurs belegen mussten, haben dies auch meist nicht getan. Viele meiner Mitschülerinnen hingegen, belegten einen Kurs obwohl es für sie nicht verpflichtend war. Sie hatten womöglich eher Interesse an einer weiteren Fremdsprache.

In der Vorlesung haben wir erfahren, dass Mädchen laut quantitativen Forschungen besser abschneiden.

Der Ursprung dieser Heterogenität fängt im Kindergarten an. Wir haben in Kindergärten und Grundschulen einen viel höheren Anteil an weiblichen Lehrkräften. In keinem Bundesland haben wir mehr als 10% an männlichen Erziehern und Grundschullehrern. Die Jungen haben oft keine Chance, eine ausgereifte Geschlechtsidentität zu bilden. Hallenser Bildungsforscher Jürgen Budde kam zu dem Schluss, dass Jungen in allen Fächern bei gleicher Kompetenz schlechtere Noten kriegen als ihre Mitschülerinnen. Selbst wenn sie die gleichen Noten haben wie Mädchen, empfehlen die Lehrer ihnen seltener das Gymnasium.

In der Grundschule wird selektiert und die Mädchen schneiden besser ab. Die Jungen werden öfter in Realschulen und Hauptschulen gesteckt, in welchen es keine Pflicht für eine zweite Fremdsprache gibt. Im jungen Alter fällt den Kindern das Lernen einer Sprache leichter und Mädchen haben durch die frühe Selektion einen Vorteil.

Die Mädchen sind durch ihr frühes Lernen einer weiteren Sprache interessierter an Fremdsprachen und wollen diese fortsetzen.

Es ist wichtig, dass wir ein Gleichgewicht an männlichen und weiblichen Lehrkräften und Erziehern in der Grundschule und im Kindergarten anstreben, damit sich die Jungen besser mit ihrer Rollenidentität auseinandersetzen können.

Quellen

Geschlechter-Studie – Schulen benachteiligen Jungen massiv; spiegel.de; cht, AP/ddp; 12.03.2009

Ringvorlesung: 05.06.2018

Grundschüler gehen davon aus, dass es mehr weibliche Lehrkräfte an Grundschulen gibt als männliche, weil Frauen schlauer als Männer sind.

Sie sind davon überzeugt, dass Frauen die Klugen und Männer die Starken sind. Dies sorgte für leichtes Gelächter in der Vorlesung.

Doch ist es wirklich witzig oder eher traurig?

Wenn männliche Grundschüler in diesem Alter schon davon überzeugt sind, dass Mädchen klüger sind als sie, wie motiviert gehen sie dann in die Schule?

Ich denke ich wäre als Grundschüler mit dieser Einstellung unter enormen Druck.

Doch wie wird Kindern dieses Bild vermittelt?

Ich denke, dass dies Zuhause anfängt. Die Frauen verbringen in der Regel öfter Zeit mit ihrem Kind und sie lernen seit sie klein sind von ihrer Mutter. Im Fernsehen sehen sie meistens Männer als Actionfiguren, Handwerker und Draufgänger während weibliche Rollen eher ein vernünftiges Bild von sich geben.

Der Mann ist eine Art unintellektueller Held. Für einen der Grundschüler von denen Dr. Fantini sprach, ist der Beruf Geheimagent ein typischer Männerberuf. Sie sind sich nicht klar, dass dieser Beruf vermutlich einen überdurchschnittlich hohen Intellekt fordert. Die Einstellung und Denkweise über einen Mann ist irgendwann in einem Stillstand gelandet, da ihm bis heute die Beschützerrolle zugeteilt wird.

Wie können wir diese Differenzierung vermeiden?

Die Kinder sollten früh aufgeklärt werden, dass Frauen und Männer die gleichen Möglichkeiten haben. Es sollten bekannte und intellektuelle Personen von beiden Geschlechtern präsentiert werden. Beispielsweise könnten die Schüler Präsentationen über Personen wie Stephen Hawking, Albert Einstein, Malala Yousafzai etc. halten.

Die Lehrer sollten immer wieder hervorheben, dass wirklich beide Geschlechter die gleichen Bildungsmöglichkeiten haben. So wird der Druck, den die männlichen Schüler haben, vielleicht reduziert.

Vorlesung vom 29.05.2018

In der 5. Klasse habe ich das Schulzentrum Findorff an der Regensburger Straße besucht. Dort war ich in einer Kooperationsklasse. Wir wurden mit psychisch erkrankten Schülern in eine Klasse gesteckt und sollten für sie als Vorbilder agieren.

Die psychisch erkrankten Schüler wurden nicht in die Klasse integriert und wurden soweit es geht von uns vermieden. Die Lehrkräfte haben sich nicht ausreichend bemüht oder hatten nicht die Möglichkeiten sie in die Klasse zu integrieren.

Das Umfrageinstitut Forsa hat 1.003 Lehrer telefonisch befragt ob Inklusionsklassen eine gute Idee seien. 41% der Befragten sind Inklusionsgegner und finden es sinnvoller wenn Kinder mit Behinderungen auf separate Förderschulen gehen.

Aus den eigenen Reihen fällt die Zustimmung höher aus: 65% der Lehrer in Schulen mit vorhandenen Inklusionen, finden diese sinnvoll. Bei Grundschullehrern liegt die Zustimmung bei 73%.

In Gymnasien ist die Zustimmung mit 47% wieder geringer ausgefallen. (Spiegel.de)

Wie können wir ein förderlichen Bereich schaffen, in welchem die Lehrkräfte zufrieden sind und den Schülern mit Behinderung geholfen wird?

Vorschläge

Die Probleme sollten vorzeitig ermittelt werden damit der Lehrer weiß, dass das Kind Förderbedarf hat. Bei dem Abschluss der Grundschule sollten die zukünftigen Lehrkräfte von den Eltern oder den Grundschullehrern kontaktiert werden und so gut es geht in die Schwierigkeiten eingeweiht werden. Es sollten vor allem intensive Gespräche mit den Eltern geführt werden, da sie ihr Kind besser kennen als jeder andere und quasi den ganzen Tag nach der Schule mit ihnen verbringen.

Wenn die Eltern nicht versuchen die Lehrer aufzusuchen dann sollte der Lehrer sie nach Feststellung der Verhaltensauffälligkeiten kontaktieren und das Gespräch suchen.

Wenn mehrere Schüler an verschiedenen Auffälligkeiten leiden sollte versucht werden eine zusätzliche pädagogische Hilfskraft dazu zu holen, da es alleine schwer zu bewältigen ist.

Die Gymnasiallehrer versuchen auf einem hohen Niveau zu unterrichten und die Schüler müssen viel Stoff lernen. Natürlich sollten die Schüler durch eine Inklusion nicht behindert werden und darum sollten die Kinder mit Behinderungen in einem eher anspruchsloseren Unterricht teilnehmen.

Das Ziel einer jeden pädagogischen und auch sonderpädagogischen Arbeit sollte sein, das Kind bestmöglich in den Regelunterricht zu integrieren.

Quellenverzeichnis

– Spiegel Online: Leben und Lernen – Behinderte Schüler? Bitte nicht in meiner Klasse; Spiegel bkr, 2015

Ringvorlesung 03

Um auf den Umgang mit Heterogenität von Geschlechtern einzugehen, blicke ich oft in meine eigene Schulzeit zurück. Zunächst möchte einen Punkt aus der letzten Sitzung aufgreifen.

-Die Jungen sind selbstbewusster was ihr Wissen angeht. Die Mädchen haben mehr Selbstzweifel.

Ich kann diese Aussage aus meiner Erfahrung bestätigen. Doch das Ergebnis spricht für die Mädchen, da sie am Ende die besseren Noten haben. Ich denke, dass der Selbstzweifel die Mädchen dazu anregt sich mehr zu bemühen. Die Jungen hingegen nehmen die Dinge durch eine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten auf die leichte Schulter.

Doch inwiefern trägt das Verhalten des Lehrers dazu bei? Vielleicht überschätzen sich die Jungen doch nicht und es liegt an den geschlechtsstereotypischen Erwartungen des Lehrers an die Schüler. Beim Sportunterricht haben die Schulen unterschiedliche Bewertungsrichtlinien für die Geschlechter. Die Erwartungen bei den männlichen Schülern ist höher. Ich schätze mal es liegt an der menschlichen Anatomie. Doch schon dort sind die Lehrer dazu gezwungen einen Schüler geschlechtsspezifisch zu bewerten. Möglicherweise färben diese geschlechtsstereotypischen Maßnahmen auf andere Fächer ab.

Schülerinnen werden öfter von ihren Lehrern gelobt als Schüler. Ich gehe davon aus, dass Lehrer weniger Erwartungen von den Mädchen haben, da sie für die gleiche Arbeit öfter gelobt werden. Es ist möglich, dass sie diese Denkweise auch während der Korrektur einer Klausur beibehalten. Außerdem wird ein ausgesprochenes Lob oft nicht vom Lehrer vergessen. Dies wird bei der Erfassung der mündlichen Note vielleicht auch zum Vorteil der Mädchen. Diese Punkte könnten eine mögliche Erklärung dafür sein, dass Mädchen in jedem Fach besser abschneiden als Jungen.


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