Der Weg des Einzelnen in ein Meer von Vielen. – Inklusion als Teil von Heterogenität.

Um die zweite Fragestellung zu beantworten, möchte ich zunächst auf die Hindernisse eingehen um dann die Hauptziele zu erläutern, die die Inklusion bzw. Inklusive Pädagogik meiner Meinung nach erfolgreich machen könnten.

Das erste Problem liegt darin, dass Menschen mit einer Behinderung anders angesehen werden als Menschen ohne eine Behinderung. Dabei stellt sich die Frage, was zu einer Behinderung zählt und was nicht. Menschen die im Rollstuhl sitzen oder kleinwüchsig sind haben zwar eine Behinderung, aber diese zeigt sich nicht in allen Lebenssituationen. Andere benötigen intensive Pflege, Aufmerksamkeit oder spezielle Betreuung. So gibt es Menschen die nicht allein Essen können. Was jedoch nicht unbedingt etwas über ihre Lernbereitschaft bzw. Aufnahmefähigkeit sagt. Ein weiteres Problem ist meiner Meinung nach, das viele Menschen in unserer Gesellschaft nicht genügend aufgeklärt sind, was Menschen mit Behinderungen angeht. So dass meiner Meinung nach hier angesetzt werden sollte um verständlich klar zu machen das Menschen mit einer gewissen Behinderung zwar in einigen Dingen des Alltags eingeschränkt sind, aber was das Aufnehmen von Stoff, wie es in der Schule erwartet wird, nicht anders eingeschränkt sind als Menschen ohne Behinderung. Von daher sollten meiner Ansicht nach, die ersten Kontakte zwischen Menschen mit und ohne Behinderung so früh wie möglich erfolgen, etwa im Kindergarten oder noch früher. Man muss die Barriere zwischen beiden Gruppen verschwinden lassen. So können sich beide Gruppen bereits im frühen kindlichen Alter aneinander gewöhnen und lernen miteinander umzugehen, damit man später im Schulalltag, sowie im weiteren Leben nicht Fremdartig miteinander umgeht. Das Problem sehe ich jedoch bei Menschen mit schweren Behinderungen, bei denen sich bei mir zumindest, eine gewisse Angst zeigt, da ich nicht weiß wie man mit Ihnen umzugehen hat. Genau das ist das Problem! Selbstverständlich gibt es auch Behinderungen die es einem unmöglich machen zusammen mit anderen ohne Behinderungen bzw. mit weniger schweren Behinderungen etwas zu lernen, aber es muss sich ja auch nicht immer ums lernen drehen. Es reichen gemeinsame Aktivitäten in den Pausen oder in der Freizeit oder auch auf Klassenfahrten um die Barriere fallen zu lassen.

Inklusion ist damit ein großer Schritt in eine Richtung, in der Menschen mit Behinderungen mit in den Alltag eingegliedert werden und damit auch über die Schule hinaus in die Gesellschaft. Es braucht natürlich eine gewisse Zeit bis sich alle daran gewöhnt haben und bis es zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist, das Menschen mit oder ohne Behinderung miteinander zusammen Leben aber auch interagieren. Aber hey … wie sagt man so schön… Die Pyramiden wurden auch nicht an einem Tag gebaut.

Das Beste ist meiner Meinung nach, die Aufklärung und frühe „Konfrontation“, damit Vorurteile bei Seite geräumt werden können. Aber damit das glückt müssen auch die Lehrer bzw. Pädagogen eine gewisse fachliche Kompetenz mit sich bringen und sozialer geschult werden. Das bedeutet auf der anderen Seite aber auch mehr Aufwand und mehr Zeit. Und wo wir gerade beim Stichwort Zeit sind, einige, mit gewissen Behinderungen brauchen eben mehr Zeit als vielleicht andere aber Hey, auch bei Menschen ohne Behinderungen gibt es Menschen die mehr Zeit benötigen als andere.

Das letzte Problem ist wohlmöglich auch das schwierigste, denn es bedeutet für die Inklusive Pädagogik auch, dass der Unterricht wohl anders gestaltet werden müsste. Dies bedeutet auch einen höheren Kostenaufwand der durch besseres Personal und mehr Zeit einhergeht. Die beste Lösung ist wohl nach und nach immer mehr Kurse anzubieten, an denen die Kinder zusammen teilnehmen. Darunter versteh ich z.B. gemeinsamer Kunstunterricht, Deutschunterricht usw. aber den Sportunterricht beispielsweise so zu gestalten das er die verschiedenen Einschränkungen berücksichtigt. Am besten sogar, falls möglich so zu gestalten, dass man sich seine Sportarten auswählen kann wie sie einem selber gefallen. So kann jeder seine Entscheidung treffen was ihm gefällt und was weniger, aber dies sollte wohl eher in höheren Klassen erfolgen. Was bleibt ist das Problem, das Menschen nicht alle gleich sind sondern jeder für sich ist ein Individuum mit Einschränkung oder ohne und jeder hat Stärken und Schwächen.