Soziokulturelle Heterogenität

In Bezug auf die Maßnahmen, Projekte und Initiativen habe ich bereits einige während meiner Praktika kennenlernen dürfen. So gab es z.B. an der Praktikumsschule meines Orientierungspraktikums Deutschkurse für die nichtdeutschsprachigen Kinder. Diese Kurse sollten die Kinder auf den Einstieg in die Schule vorbereiten und ihre Deutschkenntnisse verbessern. Zudem wurden die Erstklässler von den Klassenlehrern*innen in bestimmte Kurse eingeteilt (z.B. DaZ, Phonetik, usw.), die sie dann über mehrere Wochen absolvieren, da sie in diesem Themengebiet des Kurses noch Förderung benötigen. Ein weiteres Beispiel durfte ich an einer anderen Praktikumsschule kennenlernen. An dieser Schule unterrichten die Lehrkräfte, Sonderpädagogen*innen, persönliche Assistenzen und Erzieher*innen im Team (Teamteaching). Dies erwies sich als sehr hilfreich für den Umgang mit den heterogenen Klassen, da sich die eine Lehrkraft auf das Unterrichten konzentrieren konnte, während die anderen Personen aus dem Team die Kinder unterstützen konnten, die Hilfe benötigten. So wurde sichergestellt, dass auf jedes Kind individuell eingegangen werden konnte. Auch die Stationsarbeit war ein geläufiges Mittel, welches die Klassenteams nutzen, um Differenzierungen vorzunehmen, da jedes Kind die Stationen machen konnte, die es bewältigen kann und bei den anderen Stationen Unterstützung erhalten hat.

Die Maßnahme des Deutsch-Sprachkurses vor dem Schulbeginn würde ich der Ausländerpädagogik zuordnen, da es sich hierbei um eine zeitlich begrenzte Förderung von ausländischen Schülern*innen handelt (Vgl.Fantini, 2019, Fokus: Sozikulturelle Heterogenität – Erziehungswissenschaftliche Perspektiven, S. 8). Die Stationsarbeit und das Arbeiten im Team, wie es bei der anderen Praktikumsschule stattfindet würde ich der Interkulturellen Pädagogik zuordnen, da es sich um die Förderung aller Schüler*innen handelt und um die Anerkennung einer heterogene Klasse handelt (Vgl.Fantini, 2019, Fokus: Sozikulturelle Heterogenität – Erziehungswissenschaftliche Perspektiven, S. 8).

Die Wirkung des Deutsch-Kurses und auch der Förderkurse für die Erstklässler konnte ich leider nicht selbst miterleben, da zu dieser Zeit mein Praktikum schon zu Ende war. Zu den Maßnahmen an der anderen Praktikumsschule, dem Teamteaching und der Stationsarbeit konnte ich jedoch die Wirkung selbst miterleben. So kam es z.B. in der Zeit meines Praktikums nicht einmal dazu, dass eine Frage eines Kindes unbeantwortet blieb, oder dass ein Kind keine Unterstützung bekam, wenn es sie brauchte. Somit wurde allen Kindern individuell geholfen und auch wenn nicht alle Kinder gleich leistungsstark waren, so wurde jedes Kind individuell in seinen „Schwächen“ gefördert. Genauso war es auch mit der Stationsarbeit. Da das Team aus fünf Leuten bestand gab es immer genügend Personen, um jedes Kind bei den Stationen, die es nicht zu können meinte zu unterstützen. Dadurch hatte jedes Kind am Ende der Stationsarbeit ein Erfolgserlebnis und hat individuell auf seine Schwächen Hilfe erhalten.

Als eine mögliche Beobachtungsfrage könnte ich mir folgende Frage vorstellen: „Inwiefern ist Teamteaching förderlich für den Unterricht einer heterogenen Schulklasse?“

Ich denke, dass ich durch meine Erfahrung mit dem Arbeiten im Team ein großes Potential im Teamteaching an Schulen sehe. Meiner Meinung nach ist es eine hervorragende Möglichkeit um auf die Bedürfnisse eines jeden Schülers einzugehen ohne andere zu vernachlässigen. So kann z.B. ein leistungsstarkes Kind den Unterricht normal verfolgen, während sich das restliche Team z.B. um leistungsschwächere Schüler*innen kümmern kann und diesen die Unterstützung geben kann, die sie benötigen. Ebenfalls hilfreich empfand ich, dass wenn ein ausländisches Kind in der Klasse Probleme mit einem deutschen Wort hatte, dass eine Mitarbeiterin aus dem Team dem Kind für diese Wort eine Eselsbrücke baute, so dass sich dieses das Wort besser merken konnte. Die Kinder können also rundum individuell gefördert werden, nicht nur in Bezug auf den Lernstoff, sondern auch in Bezug auf das verbessern ihrer Sprachkenntnisse.

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