Sprachliche Heterogenität als Herausforderung im NW-Unterricht

Warum stellt die Berücksichtigung von Heterogenität insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fächern eine enorme Herausfoderung dar ? Vor allem zwei gravierende Faktoren sind meiner Meinung nach für diesen Umstand als verantwortlich zu benennen. Zum einen werden die aus dem Alltag bekannten Redewendungen falsch verstanden, und zum anderen konfrontiert der NW-Unterricht die Schülerinnen und Schüler mit eíner enormen Anzahl an Fachbegriffen.

So lässt sich bezogen auf Punkt 1 ein  aus in der Vorlesung genanntes Beispiel anführen. So wurde im Unterricht die Redewendung „man braucht“ genutzt, was zu Missverständnissen innerhalb der Schüler führte, da diese nun dachten, man bräuche einen „Mann“, um dieses Experiment durchzuführen. Ähnlich verhielt es sich mit der Arbeitsanweisung, das Buch auf Seite 15 aufzuschlagen, wodurch die Schüler dachten, sie müssten nun tatsächlich auf das vorhandene Buch einschlagen. Diese Unklarheiten, welche sich auf die aus dem Alltag bekannten Redewendungen beziehen,  zu beseitigen, stellt meiner Meinung nach eine der großen Herausfoderungen innerhalb des Unterrichts dar.

Des Weiteren tauchen insbesondere im naturwissenschaftlichen Unterricht eine enorme Anzahl an neu zu erlernenden Vokabeln auf, was natürlich für Schüler, welche die deutsche Sprache nicht als Muttersprache sprechen, eine weitere Herausforderung darstellt. So beträgt die Anzahl an Fachbegriffen ungefähr 6 Wörter pro Buchseite.  Diese nur im Unterricht gebrauchten Wörter werden ansonsten von den Schülern nicht genutzt, weswegen sie sie nur für das entsprechende Fach zu lernen haben. Aus diesem Grund ist Sprache auch von Fachsprache zu differenzieren, da diese Begriffe ansonsten keine Bedeutung für die Schüler darstellen. So werden sogar ebefalls nicht alle, die Deutsch als Muttersprache sprechen, den Begriff Natriumhydrogencarbonat verstehen.

Somit sehe ich die sprachliche Heterogenität im NW-Unterricht als nicht zu vernachlässigende Herausforderung an, da es ansonsten bei den Schüler zu Motivations-und schwerwiegenden Verständnisproblemen führen kann.

„An der Kunst ist für das Leben nichts zu lernen ?“

 

Ausgehend von der zentralen Frage “An der Kunst ist für das Leben nichts zu lernen?”, bitte ich Sie um Ihre Einschätzung.

Welche Erfahrungsmöglichkeiten in Bezug auf das Thema „Heterogenität“ wurden
im Vortrag am Beispiel der Kunst und Kunstpädagogik thematisiert und welche
sind nach Ihrer Meinung nach besonders wichtig?

Welche inhaltlichen und methodischen Möglichkeiten des Biografischen Arbeitens und der „Sensitivität für die Lücke“ sehen Sie für Ihre studierten Fächer? Bitte konkretisieren Sie Ihre Überlegungen an Beispielen.

Bezogen auf das Zitat von Herrmann K. Ehmer bin ich der Ansicht, dass seiner These teilweise zuzustimmen ist. Meiner Meinung nach stellt die Kunst insbesondere in den frühen Jahren der Kindheit einen zentralen Bereich des Lebens dar. So können Kinder, welche noch nicht über die Fähigkeit zu lesen oder zu schreiben verfügen, mittels von ihnen gemalten Bildern ihre Emotionen und Gefühle ausdrücken.
Jedoch bin ich auch der Ansicht, dass eine konkrete Veränderung oder Beeinflussung  unseres Daseins bedingt durch Kunst so nicht möglich ist. Es handelt sich hierbei um einen ästhetischen Ausdruck von Emotionen, kann aber meiner Meinnung nach nicht dazu genutzt werden, um das Leben an sich zum besseren zu wenden. Zwar stellt Kunst einen bedeutenden Anteil unseres Daseins dar, es ist jedoch möglich relevante Entscheidungen innerhalb des Lebens auch ohne diese zu fällen.

Trotzdem sehen ich den Kunstunterricht als notwendiges Fach an, insbesondere deswegen, da den Schülern hier die Möglichkeit gegeben ist, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Im Gegensatz zu anderen Fächern steht hierbei nicht das Lernen von Fakten im Vordergrund, sondern kreative Selbstarbeit, was zudem  den Schülern eine Abwechslung gegenüber den anderen Fächern bietet.

Ich studiere die Fächer Geschichte und Englisch.

In Geschichte lässt sich meiner Meinung nach keine Möglichkeit des biographischen Arbeitens finden. In Englisch jedoch trifft es meiner Meinung nach zu.
So wird die von uns gelesene Literatur von einzelnen Schülern sicher unterschiedlich bewertet und interpretiert werden, abhänging von deren persönlichen Erfahrungen. Somit finden sich hier Ansätze des biographischen Arbeitens.

Angesichts dieser Tatsachen empfinde ich den Kunstunterricht somit als genauso bedeutend wie andere Fächer in der Schule. Er stellt eine andere Arbeitsweise innerhalb der Schule dar, in welchem der Einsatz von Kreativität und Phantasie im Vordergrund steh,t und dieses Fach daher ebenfalls in den Schulunterrich gehört.

 

 

Musikdidaktik

Zu Frage 1:

Diese Fragestellung stellt sich für mich aus zwei Gründen als schwierig heraus.

Zum einen bin ich der Meinung, dass eine die „deutsche Kultur“ repräsentierende Musikrichtung, so gesehen, nicht existiert. Natürlich sind zwischen einzelnen Interpreten verschiedene Stile, bedingt durch regionale Unterschiede, auszumachen. So hört sich das schon des Öfteren erwähnte Stück „An der Nordseeküste“ natürlich anders an, als die Musik, die beispielsweise auf dem Oktoberfest zu hören ist. Jedoch gibt es meiner Meinung nach kein Musikgerne, welches die „deutsche Kultur“ repräsentiert. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass die in Deutschland gespielte Musik, nach meinem Empfinden, eine Mischung verschiedener Stile aus unterschiedlichen Regionen darstellt. Insbesondere die aus Amerika stammende Musik spielt dabei eine große Rolle. Des Weiteren kenne ich keine Instrumente, welche nur in Deutschland gespielt werden und daher die musikalische Ausrichtung dieses Landes bestimmen, im Gegensatz zum beispielsweise ausschließlich in der Schweiz genutzten Alphorn.

Zum anderen bin ich der Meinung, wie ich auch schon in dem vorherigen Absatz angesprochen habe, dass die musikalische Ausrichtung Deutschlands unter anderem stark durch andere Regionen beeinflusst wird. Medien, wie das Radio und das Fernsehen haben einen enormen Einfluss auf die Musik, die von uns konsumiert wird. Da sich somit verschiedene Musik unterschiedlicher „Kulturen“ vermischt,  stellt sich mir die Frage, was überhaupt als „deutsche Kultur“ bezeichnet werden kann. Ich bin der Meinung, dass eine Beschreibung „unserer Kultur“ nicht ausschließlich über „unsere Musik“ definiert werden kann.

Die in anderen Ländern konsumierte Musik und  die dort genutzten Instrumente  können als regionale Unterschiede definiert werden, sind jedoch, meiner Meinung nach, nicht als Indikator einer ganzen „Kultur“ anzusehen.

 

Zu Frage 2:

Als ich 2010 eine Reise nach China unternahm, nahm ich an einem Konzert einer regional hoch angesehenen Musikergruppe teil. Diese spielten ausschließlich auf Glockenspielen und aus Metall bestehenden Glocken. Die dadurch entstandenen Klänge konnten durchaus als „fremdartig“ bezeichnet werden.

Warum tun sich Lehrkräfte im Umgang mit einer heterogenen Schülerschaft schwer ?

Eine der bedeutensten Anforderungen, welche sich Lehrkräfte zu widmen haben, stellt, wie schon in der Vorlesung angesprochen, der effiziente Umgang mit Heterogenität dar. Jedoch wird dies hinsichtilch seiner Durchführbarkeit von verschiedenen Beamten als kritisch betrachtet. Dies kann unter anderem auf diverse Faktoren zurückzuführen sein.

Zum einen scheint dem Thema Heterogenität während dem Studium nicht die erforderliche Bedeutsamkeit beigemessen zu sein. Als Resultat dessen, können sich Lehrer/Innen nicht als qualifiziert genug bezeichnen, um mit diesem Thema richtig umzugehen, was möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass sich die altbewährten Lehrmethoden als immer noch  ausreichend und aktuell beschreiben lassen, jedenfalls aus Sicht der Lehrer, welche stellenweise mit Skepsis gegenüber neuen Ansätzen des Lehrens gegenüber stehen.

Weiterhin kann angeführt werden, dass der richtige Umgang mit Heterogenität  in mehr Engagement des jeweiligen Lehrerberufs resultieren würde. Dies bedeutet nun, dass auf die individuellen Eigenschaften der einzelnen Schüler weitaus mehr Wert gelegt werden müsse, um eine gleiche und gerechte Ausgangsbasis für alle zu schaffen. Dementsprechend müssten auch die Lehrpläne umstrukturiert werden, um auf das individuelle Lernverhalten verschiedener Schüler einzugehen. Jedoch erfodert dies enormen Zeitaufwand und Flexibilität, sich jedem einzelnen Lernenden anzuvertrauen und auf dessen mögliche Schwächen oder gar Einschränkungen Rücksicht zu nehmen, was allerding nicht von jeder Lehrkraft nachvollzogen werden kann, insbesondere aufgrund des erforderten Aufwands, welcher hierfür zu erbringen wäre.

Die, meiner Meinung nach, gravierenste Ursache hinsichtlich dieses Themas, scheint jedoch in dem mangeldem Wissen über die Bedeutung dieser Thematik zu liegen.
Anhand der in der Vorlesung dargestellten Karikatur lässt sich dieses Problem nachvollziehbar veranschaulichen. Es scheint, dass viele Lehrkräfte sich der Tatsache nicht bewusst sind, dass  gleichen Augangsbedingungen, ohne jegliche Rücksicht auf die individuellen Eigenschaften des Schülers zu nehmen, nicht mit Chancengleichheit zu vergleichen ist. Bei gleichen Anforderungen an unterschiedlich geprägte Schüler, ist keinerlei Gleichheit zu erwarten, was somit dem Konzept von heterogenem Unterricht vehement widerpricht.

Wie auch schon in vom Prange verfassten und im Seminar besprochenen Text angeführt, müsste dem Lehrerberuf mit mehr Engagement begegnet werden, um letztendlich eine gerechte und chancengleiche Ausbildung aller Schüler zu ermöglichen.

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