Atmosphäre und Aufbruchstimmung

von | Jun 13, 2021

Unsere Zeitzeug*innen haben Ihre Zeit in Bremen in lebhafter Erinnerung. Wie ging es zu auf dem Campus, wer war dort unterwegs, wer gab den Ton an? Wie war das Studium um die Seminare herum? Hier zeichnen sie ein vielseitiges, ambivaltents, spannungsgeladenes, selbstironisches Bild der Uni, der Atmosphäre und der allgegenwärtigen Politisierung.

Atmosphäre und Aufbruchstimmung

Wolf Gunter Brügmann-Friedeborn

„Und alle, die hier arbeiteten, bis hin zum Drucker in der Hausdruckerei und  im Servicebereich, die Leute, die hier waren in der Verwaltung, die waren alle richtig angefixt auch von dieser ganzen Aufbruchsstimmung. Das war  eine Identifikation mit dem Gesamtprojekt.“

Berufsverbote und Ressentiments gegenüber Hochschullehrer*innen

von Rudolph Hickel

Über den sozialdemokratischen Bildungsadel

von Wolf Gunter Brügmann-Friedeborn

Über die Atmosphäre in den Seminaren

von Bernhard Docke

Studiengangsplanung: "Panische Angst gegenüber der Ordinarienuniversität"

von Rudolph Hickel

Studiproteste und Politisierung – am Campus

Wolf Gunter Brügmann-Friedeborn

„Und die, ich sage mal, die wildesten Studierenden waren sozusagen die Abiturienten aus dem gehobenen Bremer Bürgertum. Und ob die nun bei den Maoisten oder Moskautreuen landeten, hing immer grade davon ab, ob die einen zuerst Lenin, Trotzki oder Stalin gelesen hatten oder Mao. Es war im Grunde genommen ungeheuer zufällig und beliebig“ (…) „und dann gab es eine Kategorie: Das waren große Pragmatiker. Das waren Leute, die schon berufstätig waren und dann studierten. Das waren eine Reihe von Krankenschwestern, die das Abi nachmachten und dann hier nochmal Sozialpädagogik oder auf Lehramt studierten. Es waren Leute, die zur See gefahren waren bis hin zu Kapitänen, die irgendwie nicht mehr fahren, an Land arbeiten wollten, und Jura studiert haben. Und die haben die Uni ganz anders erlebt.“

„Aber die beiden Außengruppen, also die K-Gruppen und die MSB- und SHB-Leute hatten doch so einen Einfluss, dass sie im Grunde genommen alles, was eher sozialdemokratisch-affin war, sehr in die Zange genommen haben.“

Über meinungsmachende Tutor*innen

von Wolf Gunter Brügmann-Friedeborn

Über politischen Einstellungen der Professor*innen

von Dieter Mützelburg

Über die Studis von außerhalb (Berlin), die den Ton angegeben haben

von Dieter Mützelburg

Studiproteste und Politisierung – Jenseits der Uni

Über die Rathausbesetzung in Bremen

von Karl-Heinz Wehkamp

Über die verschiedenen Hochschulgruppen

von Dieter Mützelburg

Anekdoten

Wolf Gunter Brügmann-Friedeborn

„Aber ich möchte auch würdigen, wie unkonventionell man in Bremen mit der Struktur und der Grundidee der Uni war. Wie mutig das war, dass im Grunde genommen, eine politische Gesellschaft in Bremen, der eigentlich bis dahin alles, was mit Wissenschaft zu tun hatte, also ich sage mal, eher fremd war, sich darauf eingelassen hat, aber dann teilweise auch sozusagen mal überfordert und überrollt wurde von dem, was da kam. Es gibt dazu eine Geschichte, die ist wirklich irre. Die Berufung von Wilfried Gottschalch, die ja dann der Knacks für den Bruch der SPD/FDP- Koalition war. Gottschalch hatte sich vorgestellt und dann hatte einer von der FDP in der Bürgerschaft gesagt, der hätte in seiner Bewerbung oder Vorstellungsvorlesung so und so vielmal den Begriff Sozialismus gebraucht. Gottschalch hatte aber nicht von Sozialismus geredet, sondern von Sozialisation. (…) Ja, also, das waren so Welten, die aufeinander stießen. Also vor diesem Hintergrund ist das alles auch irgendwie eine irrsinnige und auch tapfere Geschichte gewesen damals.“

Über eine Kneipe und eine sozialwissenschaftliche Studie

von Wolf Gunter Brügmann-Friedeborn | Archiv-Interview

Über Streit um einen Roten Punkt

von Wolf Gunter Brügmann-Friedeborn | Archiv-Interview

Über die Einweihung des GW1

von Wolf Gunter Brügmann-Friedeborn | Archiv-Interview