Abschlussreflexion

 

  1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Wichtig war es zu Beginn die Definitionen der Homo- und Heterogenität im Bezug zur Schule klarzustellen. Es wurden Beispiele eingeführt und Geschehnisse aus dem Schulalltag vorgetragen, sodass man sich selber ein Bild davon machen konnte. Schnell wurde klar, dass es keine allgemeinen Definitionen zu diesen Begriffen gibt. Wie auch Gomolla und Walgenbach festgestellt haben, erweisen Schüler und Schülerinnen eine gewisse Vielfältigkeit die bei jeder unterschiedlich ist und somit auch individuelle Probleme mit sich bringt (Gomolla 2009, Walgenbach 2017). Da es bei diesem Phänomen keine klaren Behandlungsmöglichkeiten gibt, werden die jeweiligen Differenzierungen nicht mehr klar getrennt und führen dementsprechend zu Nachteilen, was eigentlich bekämpft soll (Hattie 2013). Dies kann beispielsweise an dem Fach Mathematik festgemacht werden. Eine Binnendifferenzierung hat den Vorteil, dass die Leistungsschwachen dadurch profitieren, wodurch die Leistungsstarken geringe Nachteile erleiden. Jedoch muss auch so etwas in Kauf genommen werden, damit diese Leistungsschwachen Schüler den gleichen Stand erreichen können wie die Leistungsstarken. Den Schülern und Schülerinnen werden Grundstrukturen vorausgesetzt. Dies heißt jedoch nicht, dass diese nicht ausgeschlossen werden sollten, wenn sie diese nicht beherrschen. Der Pädagogische Inhalt darf hierbei nicht vernachlässigt werden. Natürlich sollen an erster Stelle schulische Werte vermittelt werden, aber der Bezug zu den Interessen der einzelnen Schüler und Schülerinnen darf nicht fehlen. Dementsprechend sollte eine gewisse Beziehung zwischen Klasse und Lehrperson herrschen, sodass das Austauschen von Wünschen nicht verloren geht. Im Bezug auf das zweite Fach Politik, sollten demnach auch die Interessen der Schüler und Schülerinnen zu aktuellen Themen betrachtet werden. Eine verschränkte Sicht allein auf den vorgegebenen Inhalt zu haben wäre kontraproduktiv, da das Interesse der Schüler und Schülerinnen nicht miteinbezogen wird und somit die Mitarbeit auch entfällt. Beispielsweise wurde zu meiner Schulzeit überwiegend die Entstehung der Politik, sowie die Entwicklung dieser behandelt. Dies ist natürlich nicht unwichtig, jedoch wusste ich nicht was in der aktuellen Politik behandelt wird und konnte mich dementsprechend auch nicht am weiterführenden Unterricht beteiligen.

Natürlich gibt es keine richtige Unterrichtsform wie wir in der Vorlesung „Individualisierung von Unterricht“ erfahren haben. Trotz dessen sollte eine Lehrperson auf die Klasse eingehen und nachgehen was sie interessiert und diese in den Unterricht einbauen können. Gruppenarbeiten sind beispielsweise oft erwünscht und können auch gut umgesetzt werden, da dadurch die Zusammenarbeit gestärkt wird und die Schüler und Schülerinnen sich dadurch gegenseitig helfen.

 

  1. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Ein wichtiges Thema mit Sicht auf das Fach Politik ist die Religion, sei es in der Schule oder im Bezug auf die Politik. In der Politik wird meistens strikt zwischen Politik und Glauben unterschieden, jedoch nicht immer wodurch es auch zu verschiedenen Ansichten kommen kann. Beispielsweise wird dies in Deutschland versucht so weit es geht zu trennen, wodurch es aber schwierig wird für viele ihre Religion im Alltag auszuleben. Als Lehrer soll man neutral handeln, weshalb religiöse Aspekte vernachlässigt werden wie beispielsweise das Kopftuch oder anderweitige Sachen die einen Bezug zur Religion aufweisen.

Meiner Ansicht nach sollten jedoch die Religionen nicht aus dem Leben ausgeschlossen werden, da diese meist einen Teil der Person ausmachen und somit einen Teil des Menschen ausgeschlossen wird. Hierbei sollte nicht nur eine Religion betrachtet werden, sondern jede die diesbezüglich zutrifft. Als Lehrperson sollte man die Kenntnisse haben mit solchen Schülerinnen und Schülern umgehen zu können. Denn viele wachsen mit einer Religion auf, wodurch es schwierig wird diese plötzlich zu vernachlässigen. Sie entnehmen persönliche Bezüge zu Aufgaben unterbewusst aus der Religion und bewerten jeweilige Sachverhalte demnach. Somit bin ich mir nicht sicher ob die Schüler und Schülerinnen komplett neutral an gewisse Aufgaben rangehen können und die Lehrperson dies als falsch auffasst.

Angesicht der Partei CDU wird die Religion beispielsweise auch nicht völlig vernachlässigt, wie der Name schon verrät. Christlich angezogene Schüler oder Schülerinnen werten den Bezug zu der Partei somit möglicherweise anders als dies ein muslimischer Mitschüler tun würde. Selbstverständlich wird ein neutrales Verhalten erwünscht, jedoch sind auch weitere Faktoren entscheidend. Bei der sexuellen Orientierung würden erneut beide Seiten der Religionen unterschiedliche Ergebnisse aufweisen, was meiner Ansicht nach schwierig wäre auszuwerten.

Andererseits würde ich gerne verschiedene Formen des Unterrichts kennenlernen, da momentan vieles monetarisiert wird und dadurch neue Möglichkeiten geboten werden. Ein Computerunterricht wird dadurch ermöglicht, was im Matheunterricht bezüglich Geometrie sehr hilfreich sein kann, wenn beispielsweise eine Grafik zum besseren Verständnis erstellt werden soll.

  1. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Der Umgang mit einer heterogenen Klasse muss vorab analysiert werden, denn erst wenn man weiß wo der Umgang individualisiert werden muss kann man auf diesen strikt eingehen. Daher wäre die Idee erst einmal verschiedene Schwierigkeiten zu erkennen, beziehungsweise diese zu kennen, sodass man diese möglicherweise zuordnen oder ableiten kann. Sobald ein zu erkennendes Problem sichtbar sein sollte, kann man dann vorbereitet auf solche Schüler und Schülerinnen eingehen. Dies kommt deutlich professionaler rüber, damit die Klasse sich auch bei dieser Lehrperson wohlfühlt und ihr demnach auch vertraut.

Als Lehrperson sollten alle möglichen Wege in Betracht gezogen werden, damit eine Heterogenität in der Klasse herrschen kann. Ansonsten werden pädagogische Werte vernachlässigt, was als Lehrer jedoch vorausgesetzt wird. Demensprechend sollte man sich mit jeweiligen Problemen vorher auseinandersetzen indem man möglicherweise Beispiele oder sogar vorgefallene Komplikationen anschauen. Nur durch das selbständige Handeln erlernt man als Lehrperson mit solchen Situationen umzugehen und sich durch die Erfahrung Kenntnisse diesbezüglich anzueignen.

Ein weiteres nicht zu vergessenes Problem ist die korrekte Ausdrucksweise. Vor allem im Bereich der Mathematik darf dies nicht vergessen werden, da dadurch ansonsten schnell Uneinigkeiten entstehen können. Es ist wichtig eine klare Anweisung zu geben und auf Nachfragen auch alternative Antwortmöglichkeiten parat zu haben, sodass ein möglicher anderer Weg die Aufgabe vielleicht besser darstellt. Als Lehrperson wird natürlich ein gewisses Fachwissen vorausgesetzt, jedoch sollte dieser auch verständlich an die Klasse wiedergegeben werden können. Aufgaben können immer anders verpackt werden, daher ist es wichtig als Lehrperson verschiedene Wege zu kennen und diese in Form von verschiedenen Unterrichtsformen wiederzugeben. Eine Abwechslung der Unterrichtsform vereinfacht nicht nur den Unterricht, sondern fördert auch das Interesse der Schüler und Schülerinnen, da dadurch eine Variation geboten wird. Dementsprechend sollte man die Herausforderung bekämpfen indem man klare Grenzen festlegt welche Begriffe wichtig sind für den Unterricht und welche vermieden werden können. Alternativ sollte man Definitionen raussuchen und diese zu Beginn klären.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert