RV08 – Prof. Dr. Andreas Klee – Vorstellungen und politisches Bewusstsein als Ausgangspunkt sozialwissenschaftlichen Lernens

 

  1. Diskutieren Sie die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ für eines Ihrer Fächer und stellen Sie dies anhand einen konkreten Unterrichtsinhaltes dar. Eine graphische Darstellung der Hypothese finden Sie in den Vorlesungsfolien.

 

Für das Fach Politik ist es wichtig, dass Ausdrücke richtig gestellt werden. Wenn es beispielweise heißt „Erklären Sie den Begriff Politik“, dann wird nicht genau definiert in wie fern dies erklärt werden soll. Auf welches Land ist die Frage bezogen? Was wird als Politik betrachtet? Und ist auch alles Politik, was als Politik bezeichnet wird? Es können somit viele verschiedene Wege entstehen, die letztendlich zu völlig verschiedenen Lösungen führen. Der erwartete Maßstab ist somit nicht klar definiert und kann daher nicht von den SuS beachtet werden. Die Lehrkraft sollte dementsprechend die Erwartungen klarstellen, um Missverständnisse zu vermeiden, die letzten Endes zu Abzügen oder des gleichen führen.

 

  1. Skizzieren Sie unter Bezugnahme auf einen konkreten Unterrichtsinhalt drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von Schüler*Innenvorstellungen.

 

Zu Beginn sollte jeder einzeln seine Sichtweise zu dem Begriff „Politik“ klarstellen und aufschreiben. Welche Fragen bilden sich hierbei und gibt es möglicherweise Schwierigkeiten? Danach werden Gruppen gebildet und die eigenen Ergebnisse präsentiert, welche dann als Plakat aufgefasst werden. Es soll eine MindMap skizziert werden mit den verschiedenen Bedeutungen zu dem Begriff und sich auf einen Ausdruck einigen, der am öftesten fällt. Schließlich werden die Ergebnisse in der ganzen Klasse präsentiert und noch offenstehende Fragen geklärt. Gab es möglicherweise Gemeinsamkeiten oder hat jede Gruppe eine andere Definition erarbeitet und woran kann dies möglicherweise liegen?

 

  1. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe in Bezug auf unterschiedliche Sprachwirklichkeiten von SchülerInnen und Lehrer.

 

Wie kommt es zu den unterschiedlichen Definitionen zu dem Begriff und kommt es dadurch zu anderen Ergebnissen, weil die Aufgabe nicht „richtig“ verstanden wurde? Die Lehrkraft sollte sich auf einer Ebene befinden wo alle SuS keine Probleme haben den Unterricht nachzuvollziehen. Hieraus folgt, dass die Begriffe im Voraus auch erklärt werden, wenn sie dann im Unterricht verwendet werden. Die SuS sollten jedoch auch fragen, wenn der Begriff nicht bekannt ist. Beide Seiten (die der Lehrkraft und die der SuS) müssen wissen wovon gesprochen wird, ansonsten kommt es zu Uneinigkeiten und es kann dann nicht entschieden werden wer „recht“ hat, da beide ihrer Definition nachgegangen sind und es dementsprechend beides richtig ist.

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